Eine Schriftstellerin mit eigenem Literaturhotel
Wer als Schriftsteller nach Berlin kommt, ist im Friedenauer Literaturhotel wahrscheinlich gut aufgehoben. Die Besitzerin Christa Moog war selbst mal Autorin und mit Büchern wie "Die Fans von Union" und "Aus tausend grünen Spiegeln" sehr erfolgreich.
Wer als Schriftsteller nach Berlin kommt, ist beim Friedenauer Literaturhotel und seiner umtriebigen Leitung, der Schriftstellerin Christa Moog sicherlich sehr gut aufgehoben. Eröffnet wurde es im Jahr 2007, mit einer Lesung von Christoph Meckel. Überall im Haus stehen Bücher, und regelmäßig werden Autoren und Autorinnen eingeladen, im Biedermeier-Salon des Hotels aus ihren Werken zu lesen. Christa Moog war selber als Autorin mit ihren Büchern Die Fans von Union und Aus tausend grünen Spiegeln sehr erfolgreich.
Von der Lehrerin zur Literatin
Ursprünglich hatte sie in der DDR als Lehrerin gearbeitet und sich am Prenzlauer Berg in der Autoren- und Künstlerszene getummelt. Ihre Erfahrungen als Lehrerin in einer Siedlung von Menschen, die die Staatsführung nicht mehr in Berlin haben wollte, brachten sie zum Schreiben. Sie unterrichtete Kinder von Alkoholikern, sogenannten Asozialen, geistig kranken Menschen und Staatsgegnern, die es von Anfang an nicht leicht hatten:
"Die Kinder waren so nervös, so beschädigt. Es war eigentlich gar nicht möglich, in Ruhe zu unterrichten. (…) Die sind einfach aus den Fenstern geklettert, haben Sachen durch die Klasse geworfen (…) Es funktionierte nichts."
Ihr Hilferuf ans Direktorium wird nicht gehört, so dass sie anfängt diese Erlebnisse schriftlich zu verarbeiten. Daraus entsteht schließlich das Buch "Die Fans von Union", das nicht ins Bild passte, das die DDR-Führung von ihrem Staat sehen wollte:
"Es war unmöglich, die Texte dort zu veröffentlichen." Nach ihrer Ausreise erscheinen sie mit großem Erfolg in Westdeutschland. "Ich hatte einen guten Start im Westen."
Lobeshymnen von Marcel Reich-Ranicki
Die DDR hatte sie 1984 verlassen, lebte zunächst in Berlin, und reiste dann auf den Spuren ihrer Lieblingsautorin, der Neuseeländerin Kathrin Mansfield, um die Welt. "Deren Texte haben mich wahnsinnig berührt. (…) Wie kann jemand nur so schreiben? Ich habe mir gedacht, wenn ich rauskomme, dann gehe ich als erstes dorthin, wo sie gelebt hat."
Ihr widmet sich ihr zweites Buch "Aus tausend grünen Spiegeln", das den Aspekte-Literatur-Preis erhält und Marcel Reich-Ranicki überschwängliche Lobeshymnen entlockt. Später lernte sie ihren schwedischen Mann kennen. Das Paar betrieb ein kleines Hotel in Schweden, zog zwei Kinder auf und pendelte weiter nach Berlin.
Veröffentlicht hat sie danach nichts mehr, doch seit 2003 führt Christa Moog das Literaturhotel in Berlin-Friedenau, kümmert sich um ihre mal mehr und mal weniger berühmten Gäste, organisiert Lesungen und kocht, wenn es gewünscht wird, ein Drei-Gänge-Menü, zum Beispiel für die Literaturnobelpreisträgerin Svetlana Alexijewitsch.
Veröffentlicht hat sie danach nichts mehr, doch seit 2003 führt Christa Moog das Literaturhotel in Berlin-Friedenau, kümmert sich um ihre mal mehr und mal weniger berühmten Gäste, organisiert Lesungen und kocht, wenn es gewünscht wird, ein Drei-Gänge-Menü, zum Beispiel für die Literaturnobelpreisträgerin Svetlana Alexijewitsch.