Besuch im portugiesischen Tamera

20 Jahre Freie Liebe

Ein vor der Sonne mit Händen geformtes Herz ist am 02.07.2015 in Dortmund zu sehen.
Sonne und Liebe, das passt gut zusammen - auch im Süden Portugals. © picture-alliance / dpa / Ina Fassbender
Von Judith Felizita Säger |
Deutsche Aussteiger gründeten Tamera 1995 im Süden Portugals - als Modell für eine weltweite Friedenskultur. Es wurde zum einem Mekka von freier Liebe und Ökologie. Die Liebesschule soll helfen, die Eifersucht zu überwinden. Doch das kann ziemlich schwierig sein, erfuhr unsere Autorin.
Ein deutsches Aussteigerprojekt in Portugal: 1995 wurde Tamera in Alentejo, einem Gebiet im Süden Portugals, gegründet - als Modell für eine Friedenskultur, die dann weltweit Verbreitung finden sollte. Ökodorf, Friedenszentrum, Schule, Forschungsstation für konkrete Utopie – so beschreibt sich Tamera selbst. Es entwickelte sich zu einem spirituelles Zentrum, einem Mekka von freier Liebe, Ökologie und Frieden. Es hat Aussteiger aus aller Welt angezogen und zieht sie noch immer an. Mittlerweile leben hier etwa 170 Menschen, hauptsächlich Deutsche, ein paar Schweizer, Franzosen, Israelis, einige wenige Portugiesen. Sie alle leben und arbeiten hier, um den Traum von Selbstversorgung und Selbstverwirklichung in der Gemeinschaft zu leben, im Einklang mit der Natur, den Tieren und den Menschen.
"Freie Liebe ist nicht wahlloser Partnerwechsel"
Ein besonderer Anziehungspunkt ist die Liebesschule. "Das was wir mit Freier Liebe meinen, ist eine Liebe, die frei ist von Angst, Gewalt, Eifersucht, von allen Begleiterscheinungen, die an die Liebe drangeheftet wurden in unserer Kultur", erklärt eine Tamerianerin. "Freie Liebe ist nicht wahlloser Partnerwechsel. Freie Liebe und freie Sexualität heißt, dass die Sexualität geheilt wird von diesen Ängsten, von den Traumata, von der Gewalt, die vor allem wir Frauen erfahren haben in der Geschichte, von der falschen Scham, die uns auferlegt wurde." Die Eifersucht zu überwinden, kann aber ganz schön schwierig sein.
Manuskript zur Sendung als PDF-Dokument.
Mehr zum Thema