Ferda Ataman ist Politikwissenschaftlerin und Journalistin und lebt in Berlin. Sie ist Mitbegründerin der Initiative "Neue deutsche Medienmacher".
Der Freiburger Mord und die Medien - wie berichten wir richtig?
Wenn es um Straftaten von Flüchtlingen geht, bewegen sich die Medien oft auf dünnem Eis: Wird die Herkunft der Tatverdächtigen genannt, wirft man ihnen vor, Vorurteile zu schüren. Berichten sie nicht, heißt es, politisch unliebsame Botschaften würden unterdrückt. Wir fragen die Journalistin Ferda Ataman, ob es hier einen Königsweg gibt. Außerdem in der Sendung: neugierige Steinzeitfrauen und: Martin Schulz im Interview der Youtuber.
Am Dienstag beginnt der Prozess gegen den mutmaßlich aus Afghanistan stammenden Asylbewerber Hussein K. wegen der Vergewaltigung und Ermordung der Studentin Maria L. im vergangenen Herbst in Freiburg. Der Fall hatte auch eine scharfe Kontroverse über die Medienberichterstattung ausgelöst. Denn die ARD-Tagesschau hatte zunächst nicht über die Festnahme des tatverdächtigen Flüchtlings berichtet und sah sich mit dem Vorwurf konfrontiert, dies aus politischen Gründen unterlassen zu haben. Tagesschau-Chefredakteur Kai Gniffke hingegen verteidigte die Entscheidung mit der Begründung, man berichte normalerweise nicht über einzelne Mordfälle.
Wir nehmen den Prozessbeginn zum Anlass, mit der Journalistin Ferda Ataman darüber zu sprechen, wie Medien mit derartigen Fällen umgehen sollten und was inzwischen anders läuft. Haben wir dazugelernt oder geht die Entwicklung in die falsche Richtung?
Außerdem in der Sendung: Wahlkampf 2017 - vor dem Youtube-Interview mit Martin Schulz. Und: Steinzeit-Frauen - schon damals neugieriger als die Männer?
(uko)