"Mehr Saarland wagen!"
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Heiko Maas, Peter Altmaier, Annegret Kramp-Karrenbauer: Drei von 16 Bundesministern kommen aus dem kleinen Saarland. Das findet der "Spiegel"-Autor Nils Minkmar nicht problematisch, im Gegenteil: Selbst Saarländer, sieht er viele Vorteile darin.
Die Bundesregierung wird immer saarländischer: Seit Annegret Kramp-Karrenbauer in das Amt der Verteidigungsministerin gerückt ist, sind drei von 16 Bundesministern saarländisch. "Das wurde auch Zeit!", sagt Nils Minkmar, Historiker, Journalist, "Spiegel"-Autor - und selbst auch Saarländer. Denn wenn man in den 80er-Jahren als Saarländer Karriere machen wollte, dann konnte man entweder in den Bergbau, in die Kohle- oder Stahlindustrie, an die Universität oder zum Saarländischen Rundfunk gehen - oder eben in die Politik. "Das galt als sehr respektabler Beruf mit Zukunft", sagt er.
Und das sei gut, meint Minkmar: Denn das Saarland sei ein sehr unideologisches Bundesland, in dem man die Kunst des Kompromisses schätze. Fast alle Saarländer seien Mitglieder in Vereinen, und "da lernt man miteinander auszukommen". Eine Fähigkeit, die für die ganze Welt gut sei, ist er überzeugt. Und Nachteile? Da sehe er keine, sagt Minkmar. Und er fügt an: "Mehr Saarland wagen!"
Vielfalt ist viel mehr als nur das Bundesland
Dabei verbinde das Saarland auch etwas zum Beispiel mit Sachsen: Beide Bundesländer seien lange nicht so richtig wahrgenommen worden, auch, weil sie als Arbeiterregionen in ihren Identitäten einiges gemein hätten, sagt Minkmar.
Jenseits der Bundeslandfrage mangele es aber generell an Diversität und Vielfalt, meint er, und da gleiche die Politik den Unternehmen: "Das ist noch ausbaufähig!", sagt Minkmar. Das würde noch kommen, meint er, aber wir seien da etwas langsam in Deutschland. Er befürworte deshalb auch eine Quote.
(inh)