"Hendricks war eine große Inspirationsquelle"
Der 22. November war ein schlechter Tag für den Jazz, denn zwei Legenden des Genres sind gestern gestorben: der Produzent George Avakian, der Miles Davis' Karriere mit auf den Weg brachte, und der Jazz-Sänger Jon Hendricks. Ein Abschied mit Matthias Wegner.
Produzent George Avakian starb im Alter von 98 Jahren. Er spielte eine Schlüsselrolle beim Karrierestart von Miles Davis, Dave Brubeck, Keith Jarrett und Bob Newhart – um nur ein paar zu nennen. Avakian hatte aber nicht nur ein glückliches Händchen als Talentscout, sondern seine Finger so ziemlich überall im Spiel: So trug er unter anderem dazu bei, dass sich die LP als Tonträger durchsetzte.
Lambert, Hendricks & Ross setzten Maßstäbe
Auch der Jazz-Sänger Jon Hendricks starb im hohen Alter, er wurde 96 Jahre alt. Hendricks' Stern ging Mitte der 50er Jahre auf, als er mit Dave Lambert und Annie Ross das Gesangstrio Lambert, Hendricks & Ross gründete.
Die drei setzten schnell Maßstäbe, wie sich unser Jazz-Experte Matthias Wegner erinnert. Sie ahmten Instrumente nach - auf unnachahmliche Weise: "Wenn die gesungen haben, da glaubte man, da spielt eine Big Band." Das Trio sei "unglaublich in den Klangfarben" gewesen, schwärmte Wegner im Deutschlandfunk Kultur.
Immer ein Lächeln auf den Lippen
Das Trio war die Grundlage für Hendricks' weitere Karriere, in der er seine Gesangstechnik immer weiter verfeinerte. Zugleich sei Hendricks eine große Inspirationsquelle für andere Jazzer gewesen, so Wegner - und immer bereit, seine Kunst weiterzugeben.
Auch an den Anblick von Hendricks beim Singen erinnert sich Wegner gern: Denn dieser habe fast immer ein Lächeln auf den Lippen gehabt. (ahe/tg)