Die Preisträger 2017 im Überblick:
Bestes Bilderbuch
"Hier kommt keiner durch!" von Isabel Minhós Martins (Text) und Bernardo P. Carvalho (Illustration)
Aus dem Portugiesischen von Franziska Hauffe
Klett Kinderbuch Verlag, 13,95 Euro
Bestes Kinderbuch
"Sally Jones. Mord ohne Leiche" von Jakob Wegelius (Text, Illustration)
Aus dem Schwedischen von Gabriele Haefs
Gerstenberg Verlag, 19,95 Euro
Bestes Jugendbuch
"Der Geruch von Häusern anderer Leute" von Bonnie-Sue Hitchcock (Text)
Aus dem Englischen von Sonja Finck
Königskinder Verlag, 17,99 Euro
Bestes Sachbuch
"Bienen" von Piotr Socha (Text, Illustration)
Aus dem Polnischen von Thomas Weiler
Gerstenberg Verlag, 24,95 Euro
Sonderpreis Neue Talente
Mario Fesler für "Lizzy Carbon und der Klub der Verlierer"
Magellan Verlag , 14,95 Euro
Sonderpreis Gesamtwerk
Gudrun Pausewang
Gudrun Pausewang für Gesamtwerk geehrt
Ihr Roman "Die Wolke" ist in vielen Schulen Pflichtlektüre: Bei der Verleihung des Jugendliteraturpreises in Frankfurt wurde die Schriftstellerin Gudrun Pausewang für ihr vielfältiges Werk ausgezeichnet. In fünf weiteren Kategorien wurden Preise vergeben.
Auf der Frankfurter Buchmesse ist der Deutsche Jugendliteraturpreis vergeben worden. Die Kritikerjury prämierte je ein Bilder-, ein Kinder-, ein Jugend- und ein Sachbuch. Mit dem Sonderpreis für das Gesamtwerk wurde die 89-jährige Autorin Gudrun Pausewang geehrt.
Als bestes Bilderbuch konnte sich "Hier kommt keiner durch!" von Isabel Minhós Martins mit Bildern von Bernardo P. Carvalho durchsetzen. In dem stringent strukturierten Band wird die Mitte der Doppelseite zur unsichtbaren Grenze, die nicht überschritten werden darf.
Abenteuerliche Reise bis nach Indien
Der schwedische Autor und Illustrator Jakob Wegelius gewann mit "Sally Jones. Mord ohne Leiche" in der Sparte Kinderbuch: Eine Mischung aus Abenteuerroman, Krimi und Tiergeschichte, in der sich die ungewöhnliche Heldin Sally Jones, eine maschinenbegeisterte Gorilladame, auf den Weg von Lissabon bis nach Indien macht.
Bonnie-Sue Hitchcocks Roman "Der Geruch von Häusern anderer Leute" überzeugte die Jury in der Kategorie Jugendbuch. Der Autorin gelinge es, die Atmosphäre, den Duft und das Lokalkolorit Alaskas in einen sprachlichen Ton zu überführen, der sofort fessle.
Als Sieger beim Sachbuch wurde Piotr Sochas großformatiges Bilderbuch "Bienen" gekürt. Der Band besteche durch seine thematische Vielfalt ebenso wie durch die humorvolle und detailreiche Gestaltung, begründete die Jury ihre Entscheidung.
Autorin politisch engagierter Jugendbücher
Der Sonderpreis Gesamtwerk ging an Gudrun Pausewang. Mit ihren vielfältigen und politisch engagierten Büchern habe sie unzählige junge Leser darin bestärkt, aktiv die Zukunft mitzugestalten, hieß es. Ihr bekanntester Roman "Die Wolke" aus dem Jahr 1987 - also ein Jahr nach der Tschernobyl-Katastrophe - handelt von einer Jugendlichen, die durch einen Atomreaktorunfall zum Strahlenopfer wird. Das Jugendbuch ist noch heute in vielen Schulen Pflichtlektüre.
Premiere für den Talentpreis
In diesem Jahr wurde erstmals ein Sonderpreis Neue Talente vergeben. Mario Fesler konnte die Jury mit seinem Debüt "Lizzy Carbon und der Klub der Verlierer" überzeugen.
Seit 1996 erhalten die Preisträger neben der Preissumme auch eine Skulptur: die Momo. Sie ist eine Referenz an Michael Ende. Sein gesellschaftskritischer Roman "Momo" hatte 1974 den Deutschen Jugendliteraturpreis erhalten und wurde in über 40 Sprachen übersetzt. Mit Ausnahme des Sonderpreises für das Gesamtwerk mit 12.000 Euro sind alle anderen Auszeichnungen mit jeweils 10.000 Euro dotiert. Die Preise wurden von Bundesfamilienministerin Katarina Barley überreicht.