KI ist das neue Öl

Bezahlen für Suchmaschinen?

09:09 Minuten
Ein Parkautomat vor einer Wand voller Graffitis.
In Zukunft werden uns Dienste im Netz Geld kosten. © Photo by Ali Morshedlou on Unsplash
Interview mit Evgeny Morozov |
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In Zukunft werden Daten nicht mehr die große Rolle spielen, sondern die Künstlichen Intelligenzen, die daraus entwickelt wurden, meint der Netztheoretiker Evgeny Morozov. Doch die Tech-Riesen würden uns dafür zur Kasse bitten.
In einem Artikel für den britischen Guardian hat der Netztheoretiker Evgeny Morozov das Zeitalter des "Datenextravismus" für beendet erklärt. Denn die große Sammelwut hat ihr Ziel erreicht: die Entwicklung von Künstlichen Intelligenzen. Würden diese erst einmal funktionieren, würden sie nicht mehr ständig neue Daten brauchen. Doch damit verändern sich auch die Geschäftsmodelle der großen Tech-Giganten. Werden wir in Zukunft also, anstatt Daten gegen freie Dienste zu tauschen, Geld für Suchmaschinen und Videodienste zahlen müssen?
Ist es also nicht längst überfällig, dass wir uns neue Modelle überlegen, wie wir mit unseren Daten umgehen, wem wir sie unter welchen Umständen geben? Momentan sieht alles danach aus, als hätten wir jahrelang KIs trainiert, damit uns diese Systeme wiederum als Produkt angeboten werden. Dabei sollten eigentlich die Unternehmen dafür zahlen, dass sie sie nutzen.

Visionen für Europa

Und auch wenn wir in Europa zumindest mit der neuen Datenschutzgrundverordnung der EU einen großen Schritt in die richtige Richtung machen, so fehlt es an Visionen, wie wir weniger abhängig werden von den Giganten aus dem Silicon Valley (oder China). Sie werden – zumindest wenn es so weitergeht - auch in Zukunft die Netz-Infrastruktur und "KI als Service" beherrschen und kontrollieren.
Evgeny Morozov erklärt, welche Gefahren er jetzt schon sieht und welche Alternativen überlegt werden müssen.
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