Klimawandel

Ostfriesland rüstet sich für Sturmfluten

Küstenschutz am Wattenmeer
Küstenschutz am Wattenmeer: Deiche reichen in Zukunft nicht mehr. © dpa / picture alliance / Hinrich Bäsemann
Von Maike Hildebrand |
Küstenländer wie Ostfriesland müssen wegen des Klimawandels neue Wege beim Landschaftsschutz gehen. Eine Studie rät dazu, Polder anzulegen, in denen sich überschüssiges Wasser sammeln kann − doch nicht alle Bewohner der Region wollen das.
Das schwere Tor setzt sich langsam von oben in Bewegung. Es ist aus Metall, elfeinhalb Meter breit und viereinhalb Meter hoch. Am Boden steht braunes Wasser. Zur Sicherheit gibt es im Siel- und Schöpfwerk an der Knock zwei Tore hintereinander, falls eines mal versagt, erklärt Verbandsingenieur Jan van Dyk vom Entwässerungsverband Emden:
"Ja, das sind jetzt 19 Tonnen, die nur an diesem einen Zylinder hängen. Dies Sieltor wird jetzt herunter gelassen. Immer wenn die Sieltore unten sind, kann das Wasser nicht heraus laufen. Sobald beide Sieltore oben sind, läuft das Wasser frei raus in die Ems aus unseren Binnengewässern."
Zahlreiche kleinere Flüsse, Kanäle und Gräben durchziehen Ostfriesland und entwässern die Landschaft. Einzelne Entwässerungsverbände sorgen dafür, dass das überall gut funktioniert. Allein zum Emdener Verband gehören 1100 Kilometer Gewässer. Sie transportieren überschüssiges Regenwasser aus Emden und einem Gebiet nördlich der Stadt bis hierher, zum Schöpfwerk, kurz vor der Mündung der Ems in die Nordsee.
Jan van Dyk: "Wir sind hier also praktisch mitten im Deichkörper drin. Und haben auf der einen Seite eben halt Süßwasser, unsere Binnengewässer. Und auf der anderen Seite Salzwasser, die offene See, ja."
Das Siel- und Schöpfwerk an der Knock ist ein großes Backstein-Gebäude und von weitem sichtbar. Das Land ist platt. "Knock", so heißt die kleine Landecke, die zur Gemeinde Krummhörn gehört und der das Bauwerk seinen Namen verdankt. Auf den Wiesen stehen Windräder bis zum Horizont. Die Ems ist auf Höhe des Schöpfwerks bereits zweieinhalb Kilometer breit. Riesige Containerschiffe ziehen vorüber. Das Ufer gegenüber gehört schon zu den Niederlanden.
Jan van Dyk: "Sobald die Ems niedriger ist wie unser Binnenwasserstand, können wir einfach unsere Tore auffahren und das Wasser in die Ems raus laufen lassen. Während hingegen häufig, gerade wenn stärkere Niederschläge sind, die Winde ungünstig stehen, wir dann dazu angehalten sind, pumpen zu müssen. Weil eben der Wasserstand in der Ems nicht tief genug abfällt."
Vier starke Motorpumpen im Schöpfwerk befördern jährlich 66 Millionen Kubikmeter Wasser in die Nordsee. Dementsprechend hoch sind die Stromkosten, eine halbe Million Euro. Das energiesparende Sielen, bei dem das Wasser einfach hinaus gelassen wird, ist nur bei niedrigstem Niedrigwasser möglich. Im Verbandsgebiet Emden ist die Zeitspanne, in der bei Ebbe gesielt werden kann, besonders kurz, denn ein Drittel der Verbandsfläche liegt unter "Normalhöhennull", wie es jetzt heißt – die Höhe, die sich am Meeresspiegel orientiert. Bei einer Sturmflutwarnung müssen alle Tore dicht sein.
Jan van Dyk: "Im Vergleich zu unserem Binnenwasserstand hatten wir schon Sturmflutwasserstände, die sechs Meter höher waren. Wenn diese Welle ins Verbandsgebiet herein gerauscht wäre, in die Gemeinden Krummhörn, Hinte, Brookmerland, Südbrookmerland, und so weiter, ja, dann hätte man oben aus den Fenstern heraus ins Wasser springen können. So hoch wäre das ins Binnenland rein gelaufen."

Ertrinken im Regenwasser

Wenn auf See ein Sturm tost, so dass die Sieltore geschlossen werden müssen, und gleichzeitig Regen nieder prasselt, droht an der Küste "Land unter". Angesichts des Klimawandels gibt es solche extremen Wetterereignisse immer häufiger.
Michael Kleyer ist Professor für Landschaftsökologie und Umweltplanung an der Universität Oldenburg:
"Das eine ist die direkte Bedrohung durch höher auflaufendes Wasser an der Küste, höhere Sturmfluten, die vielleicht dazu führen könnten, dass in Zukunft die Gefahr von katastrophalen Überflutungen höher werden könnte. Das ist auch das, was die meisten Leute immer mit den Gefahren des Meeresspiegelanstiegs assoziieren. Was aber häufig vergessen wird, weil eben das Land schon heute so tief liegt: wie kommt denn das Regenwasser, was aufs Land fällt, ins Meer, wenn das Meer höher steht als das Land? Ja, das wird häufig vergessen. Es geht vielleicht gar nicht so sehr darum, dass wir ertrinken durch Meerwasser, sondern es geht vielleicht darum, dass wir ertrinken im Regenwasser, was wir gar nicht mehr abführen können."
Michael Kleyer zeigt auf eine Landkarte der ostfriesischen Halbinsel:
"Das sind unsere Szenario-Gebiete hier. Das ist die Gemeinde Krummhörn hier. Hier ist Greetsiel. Hier ist Pewsum."
"Die Krummhörn", wie die Ostfriesen den Landstrich nennen, wurde in den vergangenen Jahren eingehend wissenschaftlich untersucht. Unter der Federführung von Michael Kleyer schloss sich die Universität Oldenburg im Oktober 2011 zu einem Verbundforschungsvorhaben mit den Universitäten Braunschweig, Rostock, Lüneburg, Hohenheim und Greifswald zusammen. Gefördert wurde das interdisziplinäre Forschungsprojekt Comtess, dessen Laufzeit im Dezember 2016 endete, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Der Name Comtess bedeutet: Entwicklung nachhaltiger Strategien zur Landnutzung von Küstenregionen angesichts der zunehmenden Bedrohung durch den Klimawandel. Wie können heutige und zukünftige Generationen an der Küste gut leben? Diese Frage haben die Wissenschaftler gemeinsam mit Fachleuten vor Ort erörtert und eine Klimaanpassungsstrategie entwickelt.
Bei einem moderaten Anstieg des Meeresspiegels sind die Deiche sicher, analysierten die Forscher. Die Binnenlandentwässerung sei das größere Problem.
Michael Kleyer: "Bei dem Szenario, dass der Meeresspiegel um einen Meter ansteigt, hätten wir praktisch keine Möglichkeit mehr, das Wasser natürlich abfließen zu lassen, das heißt, wir müssen sehr, sehr viel elektrische Energie aufbringen, all unsere ganzen Gewässer künstlich in die Nordsee rein zu pumpen. Das wäre nach unseren Untersuchungen bei einem weiter ungebremsten Klimawandel und einem weiter ungebremsten Meeresspiegelanstieg ungefähr im Jahr 2050 der Fall."
An der Knock weht heute eine frische Brise vom Land her und drückt Wasser in das Schöpfwerk. Wellen klatschen gegen das Sieltor. Die klimatischen Veränderungen machen sich hier schon bemerkbar, erzählt Jan van Dyk.
"Der Zeitraum, in dem einfach das Wasser über Siele raus gelassen werden konnte, die werden immer geringer, da der Meeresspiegelanstieg in der Ems sich auch negativ auf uns auswirkt und dementsprechend müssen wir mehr pumpen. Dann haben wir mit unterschiedlichen Problematiken hier noch zu tun. Auf der einen Seite mit Landsackungen und -setzungen, sprich: wir begeben uns immer weiter in ein Loch hinein."
Eine Ursache sind Nachwehen der Eiszeit. Einst drückten Gletschermassen die norddeutsche Küstenregion nach oben, sie wölbte sich. Jetzt senkt sich diese Wölbung noch immer und die norddeutsche Küste sinkt ab.
Jan van Dyk: "Auf der anderen Seite haben wir zunehmende Flächenversiegelungen. Es werden immer mehr Baugebiete ausgewiesen, Industriegebiete werden vergrößert. Große Parkplatzflächen werden geschaffen. Sie müssen sich das so vorstellen, wenn auf einmal die natürliche Speicherfähigkeit des Bodens verloren geht, weil eine große Fläche asphaltiert oder gepflastert wurde, kommt das Wasser sehr, sehr schnell in die Gewässer rein."
Böschungen brechen weg, Gräben fallen ein und die Pumpleistung im Schöpfwerk reicht nicht aus. Hohe Fließgeschwindigkeiten nach Starkregen sind eine Überforderung für das Entwässerungssystem. Die herkömmlichen Methoden stoßen immer öfter an ihre Grenzen.

Kurzzeitige Wetterkapriolen nehmen zu

Die Bewohner der Krummhörn nehmen die Auswirkungen des Klimawandels jetzt schon wahr, meint der Bürgermeister der Gemeinde, Frank Baumann.
"Zum einen, weil die wiederkehrenden kurzzeitigen Wetterkapriolen zunehmen. Dass man immer wieder mit Starkregen dann zu tun hat, der halt nicht so abfließt, wie man sich das vorstellt. Zum anderen natürlich auch mit den Sturmfluten. Der Meeresspiegel steigt. Unser Deich wird gerade auf gesamter Länge im Bereich der Gemeinde Krummhörn, immerhin über 20 Kilometer, nochmal tüchtig erhöht. Und das brennt sich schon in das Bewusstsein der Menschen ein."
Allerdings gebe es mehr Verständnis für die Sicherheit der Deiche als für eine sichere Binnenentwässerung, erzählt der Bürgermeister. Die Bevölkerung an der Küste habe sich daran gewöhnt, dass sie heute fast immer und überall trockene Füße hat. Dass das nicht selbstverständlich ist und sich in Zukunft ändern könnte, dafür müsse mehr sensibilisiert werden.
Frank Baumann ist froh, dass sich während der fünfjährigen Laufzeit von Comtess viele regionale Experten mit den Wissenschaftlern an einen Tisch gesetzt haben, um zu überlegen, wie die Entwässerung gestaltet werden kann:
"Man kann das ja ruhig so sagen, dass das zu Anfang auch ein bisschen skeptisch gesehen wurde, gerade von den hiesigen Spezialisten, wo gesagt worden ist, naja, brauchen wir so was denn überhaupt? Aber im Laufe des Projektes, als immer (mehr) deutlicher wurde, dass diese Probleme ja tatsächlich kommen und da sind, hat man dann und hat dann irgendwann auch gesagt, wir ziehen das jetzt mit durch. Und man hat ja auch sehr viel Interessantes erfahren."
Vertreter aus dem Küsten- und Wassermanagement, dem Naturschutz, der Landwirtschaft, der Regionalplanung, Regionalpolitik und dem Tourismus bildeten die Regionalgruppe Krummhörn. Auch Entwässerungsfachmann Jan van Dyk und Bürgermeister Frank Baumann gehörten dazu. Comtess lieferte der Gruppe Anregungen, über die gemeinsam diskutiert wurde. Professor Michael Kleyer:
"Im Winter haben wir das Problem des Abflusses, weil wir werden noch mehr Regen bekommen. Gerade da stellt sich dann das Problem, dass wir das Wasser, damit es uns nicht überschwemmt, dann weg pumpen müssten. Im Sommer aber, wenn wir es benötigen, werden wir weniger Regen haben, auch an der Küste, so dass also dann der Wasserstand in den Gräben so stark fallen kann, dass die Produktivität der Landschaft auch runter gehen kann. Deshalb haben wir uns gedacht, warum das Regenwasser nicht speichern, anstatt es weg zu pumpen?"
Die Wissenschaftler schlagen vor, Polder anzulegen, tiefliegende Flächen in der Landschaft, die geflutet werden und von einem kleinen Damm umgeben sind, damit sich das Wasser nicht ausbreiten kann. Sie sollen bei Starkregen überschüssiges Wasser aufnehmen und vor Überschwemmungen schützen. Für Polder eignen sich Gebiete unterschiedlicher Größe, bis hin zu mehreren Quadratkilometern. Auch darüber hinaus haben sich die Forscher Gedanken gemacht.
Michael Kleyer: "Können wir noch mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen? Nämlich nicht nur das Wasser im Rahmen eines Wassermanagements einspeichern, sondern damit vielleicht auch eine touristisch attraktive Landschaft fördern? Offene Wasserflächen sind bei Menschen beliebt. Vor allen Dingen dann, wenn sie reich strukturiert sind, mit einzelnen Schilfflächen dazwischen und so weiter. Sie können natürlich auch noch eine hohe Bedeutung für den Naturschutz haben. Wahrscheinlich können wir dort einige gefährdete Pflanzenarten halten. Wir können dort Vögel und Insektenarten finden, die wir in der normalen intensiv genutzten Agrarlandschaft, so wie wir sie an der ostfriesischen Küste haben, eben nicht mehr so leicht vorfinden."
Landwirt Gerd-Udo Heikens gehörte ebenfalls zur Regionalgruppe Krummhörn, er ist organisiert im Niedersächsischen Landvolk, einer Vereinigung von Landwirten:
"Komm mal eben her. Hier ein bisschen lecker Futter."
Was kriegen die da jetzt?
"Die kriegen eigenes Getreide mit ein bisschen Strohmehl und ein bisschen Rapsschrot und ja, Vitamine."
Zusammen mit seiner Frau und den drei Kindern führt der Landwirt den Familienbetrieb jetzt in achter Generation. 330 Hektar Land fruchtbaren Bodens. Der allerdings sehr feucht ist, wenn man ihn nicht entwässert. Sein Hof liegt vier Kilometer vor dem Deich und einen halben Meter unter dem Meeresspiegel.
Gerd-Udo Heikens: "Die Entwässerung hat ja erst in den 60er-Jahren richtig gegriffen. Mein Vater, der kann sich noch gut daran erinnern, dass hier auch große Parzellen vor allen Dingen im Winter unter Wasser standen. Dass man erst mal warten musste im Frühjahr, dass man auf die Flächen drauf konnte. Wir haben jetzt eine vernünftige Entwässerung, durch das neue Schöpfwerk an der Knock. Und das sichert eben die Landwirtschaft und auch das Leben hier."

Küstenschutz ist gar nicht teuer

Als Grundstückseigentümer muss sich der Landwirt an den Kosten für den Küstenschutz beteiligen. Die Gebühren für Deichbau und Entwässerung könnten angesichts des Klimawandels und steigender Energiekosten zukünftig kräftig anziehen. Gerd-Udo Heikens sieht es entspannt.
"Da bin ich ja der felsenfesten Überzeugung, dass Küstenschutz, Deichbau ja noch nie so billig war wie jetzt. Die Generationen vor mir haben ja auch immer Küstenschutz, beziehungsweise Deichbau gemacht oder mit gearbeitet, die mussten es ja mit Knochen machen. Ich bin in der wunderbaren Lage, dass es jetzt Hydraulikbagger gibt, die ich dann zwar über die Fläche mit Geld versorgen muss, beziehungsweise da sind ja auch EU- und Bundesmittel, die dort verwandt werden, aber das ist ja nicht mehr so wie früher, dass wir hier als Deichpflichtige direkt hinterm Deich, jeden Winter mit am Deich arbeiten mussten, so wie meine Vorfahren. Da hab ich es ja ganz, ganz viel besser als meine Vorfahren. Und deswegen: Küstenschutz war noch nie so billig wie jetzt."
Viele Menschen in der Krummhörn sind zurückhaltend, wenn es um Veränderungen in der Landschaft geht. Das ergab eine Befragung des Forschungsprojekts Comtess. Professor für Landschaftsökologie Michael Kleyer:
"Unsere Wissenschaftler, die das gemacht haben, haben zuerst geglaubt, so etwas mit Poldern und so und neuen Wasserbereichen, das wäre eine schöne Zukunft. Wie viel würden Sie bezahlen, wenn Sie diese schöne Zukunft bekommen? Die Menschen fanden das nicht toll. Wozu sie bereit wären, wäre ungefähr ein Prozent ihres Einkommens dafür zu bezahlen, dass die Landschaft so bleibt wie sie ist. Also eine sehr starke Verbundenheit der Menschen mit ihrer Landschaft hier, und das müssen wir natürlich ernst nehmen."
Am Ende von Comtess sollte ein Ergebnis stehen, das gemeinsam mit den Akteuren vor Ort erarbeitet wurde. Eine Lösungsstrategie, die von der Bevölkerung getragen wird. Auch Stimmen, wie die von Gerd-Udo Heikens mussten berücksichtigt werden:
"Wir können hier mit Wassermengen umgehen. Und Handlungsbedarf sehe ich so nicht, für Entlastungspolder oder für Polder. Ich gehe eher so ein bisschen in die andere Richtung, dass ich sage, Mensch die Weltbevölkerung steigt und in diesem gemäßigten Klima, was wir hier haben, haben wir ja noch Potential für mehr Boden. Und der blanke Hans, der bietet uns ja jedes Jahr Boden an, aber seit Mitte der 80er Jahre sagen wir ja jetzt, nein, wir wollen es nicht mehr, wir wollen jetzt keine Landgewinnung mehr machen. Und ich denke, die Einstellung wird sich ändern. Dass wir hier, wo der fruchtbare Boden ist, wo das gemäßigte Klima ist, dass wir da noch wieder anfangen einzudeichen, um wieder fruchtbares Land zu schaffen. Ich denke mal, so zum Ende meiner Generation wird die junge Generation schon wieder über Landgewinnung nachdenken."

Zwei Meter unter dem Meeresspiegel

Der andere Weg, dem Wasser Raum zu geben und großflächig Überschwemmungspolder anzulegen, ist aus rein praktischen Gründen nicht einfach umzusetzen. In der Gemeinde Krummhörn stehen kaum freie Flächen zur Verfügung. Große Teile werden als Acker- und Grünland genutzt. Viele stehen unter Landschaftsschutz. Bürgermeister Frank Baumann:
"Gleichzeitig wissen wir, dass sowohl über den erhöhten Meeresspiegel von außen, als auch durch die Situation im Binnenland, wir doch Abhilfe schaffen müssen. Von daher war diese Idee, zu sagen, wir gucken jetzt mal, wo wir dann Flächen finden, schon ganz gut und gemeinsam haben wir dann nochmal drauf geschaut und gesagt, wo es geht und wo es nicht geht."
Letztlich haben Wissenschaftler von Comtess gemeinsam mit der Regionalgruppe Krummhörn eine Klimaanpassungsstrategie entworfen. In Zukunft könnten tiefliegende Gebiete wie das Freepsumer Meer als Polder entwickelt werden. Das Freepsumer Meer, ein ehemaliger See, der vor 245 Jahren trocken gelegt wurde, liegt bis zu zwei Meter unter dem Meeresspiegel und wird nun eines Tages vielleicht wieder mit Wasser gefüllt sein. Und im Landkreis Aurich, der heute schon besonders oft von Überschwemmungen betroffen ist, nahm man die Empfehlung, Polder anzulegen, in den Entwurf des Regionalen Raumordnungsprogramms auf.
Zum Abschluss von Comtess wurde am 20. Januar im Rathaus von Krummhörn eine Ausstellung über die Forschungsergebnisse eröffnet. Vierzig geladene Gäste waren gekommen, um bei Musik und einigen Reden zu feiern. Es sprach auch Bürgermeister Frank Baumann:
"Comtess hat die Auswirkungen des vom Menschen verursachten Klimawandels und die besonderen Folgen daraus für die Nordseeküste, die wir unmittelbar vor der Haustür haben, untersucht. Wenn jemand von zukünftig höher auflaufenden Sturmfluten und vermehrt auftretenden Starkregenereignissen betroffen ist, dann wir. Ich wünsche der Ausstellung, und ich mach´s jetzt wieder mit der Abkürzung, Comtess, viel Erfolg hier im Krummhörner Rathaus." (Applaus)
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