1. () Gary Victor: Suff und Sühne
Aus dem Französischen von Peter Trier
litradukt, 160 Seiten, 11,90 Euro
Gary Victor: Suff und Sühne© picture-alliance / dpa / Markus Scholz; litradukt
Port-au-Prince. Inspektor Azémar auf Entzug. Doch die Tochter des UN-Generals in seiner Absteige ist keine Halluzination. Er soll ihren Vater liquidiert haben. Sie schießt, Azémar flieht, die Security legt sie um. Startschuss für Höllentrip drei durch Haitis Gegenwart. Albtraum real. Victor ist seine Stimme.
2. (1) Jérôme Leroy: Der Block
Aus dem Französischen von Cornelia Wend
Edition Nautilus, 320 Seiten, 19,90 Euro
Paris. Nacht der Abrechnung im Bloc Patriotique. Die Chefin verhandelt über die Teilhabe an der Regierung. Bedingung: Weg mit Stanko, dem Schlächter der Bewegung. Die Freunde Antoine, Gatte der Chefin, und Stanko rekapitulieren, jeder für sich, ihre Untaten. Rechtsradikalismus authentique.
Jérôme Leroy: Der Block© picture-alliance / dpa / Ian Langsdon; Edition Nautilus (Promo); Montage: DKultur)
3. ( ) Candice Fox: Fall
Aus dem Englischen von Anke Caroline Burger
Suhrkamp, 474 Seiten, 15,95 Euro
Candice Fox: Fall © picture alliance / dpa / Thorsten Blackwood; Suhrkamp
Sydney. In den Parks werden Joggerinnen kaputtgeschlagen. Toppolizistin Eden, Opfer und Killerin, ermittelt. Besonders gegen die, die ihre Herkunft aufdecken wollen. Einer davon ist Frank, ihr Partner. Die Welt, wie Candice Fox sie sieht: Jeder kann Opfer, jeder kann Serienmörder werden. SPLASH!
4. (2) Wallace Stroby: Geld ist nicht genug
Aus dem Englischen von Alf Mayer
Pendragon, 352 Seiten, 17 Euro
Wallace Stroby: "Geld ist nicht genug"© Pendragon / imago / Blickwinkel
Ostküste USA. Vor 35 Jahren wurden Lufthansa Cargo Millionen geraubt. Benny, 62, ahnt, wo die Beute steckt. Räuberin Crissa Stone, 33, will ein neues Leben und braucht das Geld. Ungleich, aber vereint ziehen sie los. Ihre Gegner: grausamer, gieriger. Wer gewinnt? Geld ist leider nie genug.
5. ( ) James Rayburn: Sie werden dich finden
Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann
Tropen, 400 Seiten, 14,95 Euro
James Rayburn: Sie werden dich finden © afp / Lillian Suwanrumpha / Tropen
Vermont, Berlin, Thailand. Familie ist Alles: Vorstadt-Mom Katie enttarnt sich bei einem Schulmassaker als Ex-CIA-Agentin. Sie ist untergetaucht, als ihr muslimischer Mann verraten wurde. Nun flieht sie mit Töchterchen Suzie um deren Leben. Agentenkracher: In 90 Kapiteln um die Welt.
6. ( ) Carol O’Connell: Es geschah im Dunkeln
Aus dem Englischen von Judith Schwaab
btb, 480 Seiten, 9,99 Euro
Carol O’Connell: Es geschah im Dunkeln© STEPHANE DE SAKUTIN / AFP; btb
New York. Das Theater als Tatort: Beliebt, verstaubt, revitalisiert von Carol O’Connell, Erfinderin der ersten soziopathischen Polizistin. Kathy Mallory jagt den Ghostwriter eines Dramas, dessen Autor bei der zweiten Aufführung erstochen wurde. "Ein Stück ermordet seine Zuschauer". Brilliant.
7. (3) Marlon James: Eine kurze Geschichte von sieben Morden
Aus dem Englischen von G. Argo, R. Brack, M. Kellner, Seiten Kleiner, K. Lutze
Heyne, 864 Seiten, 27,99 Euro
Kingston 3.12.1976, später New York. Bandenkrieg und Kalter Krieg: Als der Sänger für das Friedenskonzert probt, wird auf ihn CIA-mäßig geschossen. Einige Täter entkommen, dealen in New York. Drogen, Reggae, Pop, Angst und Armut. 13 Stimmen erzählen vom Morden: Sieben oder "many more will have to die".
8. ( ) Marina Heib: Drei Meter unter Null
Heyne, 250 Seiten, 16,99 Euro
Deutschland Ost-West. "Ich werde Mörderin." Ihr Ich wird zertrümmert, als sie erfährt, dass sie kein glückliches Kind, sondern ein "Menschenschafopferlamm" war. Sie wird Wölfin, um Wölfe zu jagen. Pathos und Mystik auf harter Basis: Missbrauchsopfer schlägt zurück. Bemerkenswerte Gratwanderung.
Drei Meter unter Null © Imago / Westend61; Heyne
9. (10) Denis Johnson: Die lachenden Ungeheuer
Aus dem Englischen von Bettina Abarbanell
Rowohlt, 271 Seiten, 22,95 Euro
Denis Johnson: "Die lachenden Ungeheuer" © Rowohlt Verlag / dpa / Thomas Schulze
Zentralafrika, Herz der Finsternis. Der abtrünnige Nato-Geheimdienstler Roland Nair und sein schwarzer Kumpel Akribo unterwegs zu Reichtum und Liebesglück. Mit Superbraut, geklauten Netzwerken und Uran 235. Das Große Spiel der Geheimdienste kennt keine Grenzen. Johnson macht sie auf. Irre.
10. (5) Reginald Hill: Die letzte Stunde naht
Aus dem Englischen von Karl-Heinz Ebnet
Droemer, 448 Seiten, 22,99 Euro
Reginald Hill: "Die letzte Stunde naht"© Droemer / imago / Gerhard Leber
Mid-Yorkshire. Vor sieben Jahren ist Alex Wolfe aus Ehe, Korruptionsverfahren und Polizeidienst verschwunden. Wolfes Ex bittet DSI Dalziel, seinen Verbleib zu untersuchen. In 16 Stunden klärt der alte Griesgram halb offiziell zwei Morde, einen Sexskandal und eine uralte Erpressung. Hill in Bestform.
Wie funktioniert die Abstimmung?
Die Krimibestenliste wird im Auftrag der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" und dem Deutschlandradio Kultur von einer Jury aus Kritikern erstellt.
Es sind 19 Spezialisten für Kriminalliteratur aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die aus der laufenden Produktion monatlich jeweils vier Titel vorschlagen, die sie mit sieben, fünf, drei oder einem Punkt bewerten. Der so gefundene Punktwert pro Titel wird mit der Zahl der für ihn abgegebenen Stimmen multipliziert. Daraus wird die monatliche Liste berechnet.
Jedes Jurymitglied darf insgesamt drei Mal für denselben Titel votieren. Voten für Titel, an deren Entstehung oder Vorbereitung man beteiligt war, sind verboten. Die Titel dürfen nicht älter als zwölf Monate und keine Wiederauflagen, Sammelbände oder Anthologien sein. Unterschiede zwischen Hardcover, Paperback und Taschenbuch werden nicht gemacht.
Im Durchschnitt kommen fünf Titel neu auf die monatliche Liste. Die Ziffer in Klammern gibt den Rang des Vormonats an.
Das ist die Jury der Krimibestenliste
Tobias Gohlis, Sprecher der Jury
Volker Albers, Hamburger Abendblatt
Andreas Ammer, Druckfrisch, BR
Gunter Blank, Sonntagszeitung
Thekla Dannenberg, Perlentaucher
Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung
Jutta Günther, Nordwestradio
Sonja Hartl, Zeilenkino, Polar Noir
Hannes Hintermeier, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Peter Körte, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Elmar Krekeler, Die Welt
Kolja Mensing, Deutschlandradio Kultur
Marcus Müntefering, Spiegel Online, Krimi-Welt
Ulrich Noller, Deutsche Welle, WDR
Frank Rumpel, SWR
Margarete von Schwarzkopf, Literaturkritikerin
Ingeborg Sperl, Der Standard
Sylvia Staude, Frankfurter Rundschau
Jochen Vogt, NRZ, WAZ