"Ich male einfach sehr gerne Laptops"
Moritz Götze ist ein Künstler mit sehr breitem Spektrum, er hat mal Möbeltischler gelernt, ist Grafiker, schafft Kunst aus Emaille und auch Porzellan - bewegt sich also zwischen Handwerk und Kunst. Er selbst bezeichnet sich als bodenständig.
Er malt, radiert und druckt figürlich, farbenfroh, er hat ebenso Spaß an Wimmelbildern im Stile von Bruegel oder Hieronymus Bosch, wie an der Comic-Ästhetik des 20. Jahrhunderts. Der Künstler Moritz Götze ist mit seinem Malerkollegen Rüdiger Giebler immer wieder auf "Grand Tour". Das heißt die beiden touren rund um die Welt und zeigen ihre Werke in 32 Städten auf allen Kontinenten. Derzeit ist ihre Ausstellung "Made in Kaisersaschern" in Potsdam zu sehen.
Besonders gerne malt er Laptops, weil ihm das eine zweite Ebene ermöglicht, sagt er:
"Man hat ein Bild und kann in dieses Bild einen Laptop malen, auf dem nochmal eine Geschichte erzählt wird."
Moritz Götze hat seine Basis in Halle. Dahin kehrt er immer wieder sehr gerne zurück:
"Ich bin ganz bodenständig verankert. Ich habe in Halle meine Frau und meine Familie und meine Stammkneipe und meine Eltern und mein wunderschönes Atelier, das ich brauche, wenn ich was Neues mache und es ist ein Raum der Meditation, wo man mit Maltherapie zu sich findet."
Haus voller Freunde und mit Freiheiten
Dort ist er als Sohn eines Künstlerehepaares aufgewachsen, in einer Oase inmitten der grauen DDR, in einem Haus voller Freunde und mit Freiheiten, von denen seine Mitschüler nur träumen konnten. Nach Umwegen über Punkrock, Tischlerei und Möbelrestauration kam er zur Kunst.
"Die DDR war ein Staat von kleinkarierten Hausmeistern, die einen drangsaliert haben und die einem immer alles verboten haben. Normal ist ja, dass man mit 18 rebelliert. Das haben die aber nicht als normal genommen, dass einem das in dem Alter zusteht, etwas infrage zu stellen."
Moritz Götze, der auch mal Direktor eines Geschichtsmuseums werden wollte, bringt außerdem in seinem "Hasenverlag" Bücher zu historischen Themen heraus.