Maya-Siedlungen waren Forschern bereits bekannt
Als Sensation verkaufte "National Geographic" den Fund von Maya-Siedlungen in Guatemala. Doch für Forscher sei die Siedlung an sich nichts Neues - und die dabei verwendete Technik auch nicht, sagt der Archäologie Nikolai Grube. Gleichwohl aber spannend für die Forschung.
Die als spektakulär präsentierte Entdeckung großer Mayasiedlungen in Guatemala sei Forschern längst bekannt, sagt Nikolai Grube, Ethnologe und Archäologe an der Universität Bonn. Die Nachrichten über die so genannten neuen Entdeckungen seien leider von National Geographic in der Öffentlichkeit falsch dargestellt. Es handelt sich weder um völlig neue Technologien, noch um neue Entdeckungen. Schon seit 2009 wird im Maya-Tiefland mit der Lidar-Methode gearbeitet.
National Geographic habe hier mit einer großen Übertreibung für Aufmerksamkeit gesorgt.: "Ich denke, es geht um die Vorbereitung und Ankündigung eines Dokumentarfilms, der wohl ab morgen zu sehen sein wird."
Interessante Möglichkeiten mit "Lidar"-Technik
Unter dichtem Dschungel hatten Forscher in Guatemala Spuren einer riesigen Maya-Siedlung gefunden. Die internationalen Wissenschaftler stießen mithilfe des sogenannten "Lidar"-Lasersystems auf die Ruinen.
"Für uns als Archäologen sind die Lidar-Ergebnisse dennoch ganz spannend, weil man zum ersten Mal in diesem Umfang sehen kann, wie viele Bauten es unter dem Urwald gegeben hat. Es geht nicht um große Städte, Paläste oder Tempel, sondern das Spannende ist, dass wir jetzt ein besseres Bild vom Hinterland der Städte bekommen, von dem Leben der großen Bevölkerung."
Mit der Lidar-Technologie, die bereits vor 15, 20 Jahren in Europa getestet worden sei, könne man den Boden auch durch dichte Vegetation abtasten und ein präzises Geländemodell erstellen, erklärt Grube.