Fast so erfolgreich wie die Beatles
Auf der ganzen Welt, in Metropolen und Provinzen, tanzen die Menschen besondere Tänze - diese Bewegungen kommen aus dem Online-Spiel "Fortnite". Der "New Yorker" schrieb sogar, dass die "Fortnite-Craze" ähnliche Ausmaße wie die Beatlemania hätte.
Zahnseide, Losertanz und Roboter – große und kleine Kinder auf der ganzen Welt tanzen seltsame Tänze oder Tanz-Routinen, die als "Emotes" bezeichnet werden, also Gefühle ausdrücken sollen. Die Bewegungen kommen aus dem Online-Game Fortnite. Die Fussballstars Messi, Antoine Griezmann und auch zahlreiche Bundesligaspieler führen diese Tänze nach dem Torjubel aus, der New Yorker schrieb sogar, dass die "Fortnite-Craze", also der Hype um das Online-Spiel, beinahe was von der Beatlemania hätte. Etwa 125 Millionen Menschen spielen oder tanzen weltweit das Videospiel.
Fortnite ist ein Spiel, bei dem man in der Gruppe gegen Monster kämpft. Ein Zusatzmodus zu dem Spiel ist aber beliebter als das Spiel selbst: das Fortnite Battle Royal. 100 Spielende treten gleichzeitig gegeneinander an. Die Tänze kommen in der Regel dann ins Spiel, wenn ein Spieler gewonnen hat. Das Spiel öffnet soziale Räume: Kinder tanzen diese Tänze etwa auf dem Schulhof. Fussballspieler tanzen nach einem Torjubel einen "Fortnite"-Tanz.
Computerspiele gehören zur Gesellschaftskultur
"Man merkt hieran, wie weit das Computerspiel zur Gesellschaftskultur gehört", sagt Christian Huberts, Computerspiel-Experte und Redakteur für Games. Ungewöhnlich sei es nicht, andere Tänze seien auch viral gegangen – wie etwa Gangnam Style. "Interessant ist halt, dass der virale Trend aus einem Computerspiel kommt."
Das Spiel habe ein martialischen Grundgedanken, verzichte aber auf die Inszenierung von Gewalt, sagt Huberts. Bei mobilen Versionen von Fortnite wurde etwa Kritik geäußert, dass so viele Mädchen mitspielten. Das sei aber nicht so eskaliert wie in anderen Spielcommunities. "Ich denke, das ist auch einer der Gründe, warum Fortnite so erfolgreich ist: Weil es dem Spiel gelingt, sehr viele unterschiedliche Gruppen zu integrieren und wenig Gruppen ausschließt kategorisch."