"Papa, warum kann man die Bilder nicht sofort haben?"
Der Physiker Edwin Herbert Land ist der wohl berühmteste Sohn der Stadt Bridgeport in Connecticut. Über 500 Patente hat er im Laufe seines Lebens angemeldet, mehr hält in den Vereinigten Staaten nur Thomas Alva Edison. Seine bekannteste Erfindung ist die Sofortbildkamera.
"Today will be a turning point in the history of photography. Photography will never again be the same after today."
Der Mann, der im November 1948 vollmundig einen Wendepunkt in der Geschichte der Fotografie versprach, war der Amerikaner Edwin Herbert Land. Geboren am 7. Mai 1909 im kleinen Städtchen Bridgeport in Connecticut, begann der Sohn eines Schrotthändlers 1928 ein Studium in Harvard, das er allerdings schon bald abbrach, um sich ganz seinen Erfindungen zu widmen. Seine erste Entwicklung war ein neuartiger Polarisationsfilter, der schon bald massenhaft in der Produktion von Sonnenbrillen eingesetzt wurde. Der Erfolg war so groß, dass Land 1937 eine eigene Firma gründete - die Polaroid Company. Mit Fotografie hatte das Unternehmen anfangs noch nichts zu tun, doch schon 1943 brachte eine simple Frage den Erfinder auf eine neue Idee, meint der Fotohistoriker Gert Koshofer:
"1943 fuhr die Familie Land nach Florida, so wird berichtet und immer wieder beschrieben, in Urlaub, und die kleine dreijährige Tochter Jennifer, die hat dann den Vater gefragt, der fleißig sie fotografierte, Papa, warum kann man die Bilder nicht sofort haben?"
Land ließ diese Frage keine Ruhe und im November 1948, rechtzeitig zum Beginn des Weihnachtsgeschäftes, präsentierte er die erste Sofortbildkamera der Welt. 75 Modelle ließ er für ein Fotogeschäft in Boston produzieren. Sie waren innerhalb eines Tages ausverkauft.
Das eigentlich Revolutionäre an der Erfindung war der Film, bei dem erstmals ein spezielles Schnellentwicklungsverfahren zum Einsatz kam, das an Ort und Stelle das belichtete Negativ auf ein Positiv übertrug.
Nimm sie hoch, drück auf ja, schieß das Foto, zieh die Folie ab - fertig. So hieß es in einem Werbesong der Firma Polaroid. Und in dieser Einfachheit lag das Geheimnis des Erfolges. Zudem entwickelte Land seine Kameras ständig weiter. 1963 kam die erste Polaroid-Farbbildkamera auf den Markt. Und zu Beginn der 70er-Jahre der wohl größte Erfolg in der Firmengeschichte, erinnert sich Gert Koshofer:
"Ein Paukenschlag war dann 1972 die Einführung der SX-70-Kamera, so in Zigarrenschachtelgröße, aufschaltbar, aufklappbar, eine Spiegelreflexkamera mit einem sehr schönen Sucherbild und mit Bildern, die keinen Abfall mehr verursachten, denn die ersten Polaroid-Fotos bestanden aus Negativ- und Positiv-Schichten, die getrennt werden mussten. Das Negativ wurde als Abfall weggeschmissen, und das war nicht gerade umweltfreundlich."
Zwar waren die Filme sehr teuer und auch die Qualität der Fotos war nicht so gut, wie die eines herkömmlichen, im Labor entwickelten Abzuges - aber dafür war die Kamera jederzeit einsetzbar, und man hatte innerhalb von 60 Sekunden ein fertiges Bild. Hochzeiten und Familienfeiern wurden ebenso auf Polaroid gebannt, wie Fotos von der Unfallstelle zu Dokumentationszwecken. Viele Profifotografen machten erst mal eine Polaroid-Aufnahme, um mal schnell zu sehen, wie ein Motiv aussehen würde, bevor sie die richtige Kamera zückten. Und auch Künstler wie David Hockney stürzten sich enthusiastisch auf das Arbeiten mit der Sofortbildkamera. Andy Warhol benutzte seine Polaroid zeitweilig exzessiv:
"Jeder, der in mein Atelier hineinstiefelte, egal wie er dreinblickte, sollte die Hosen herunter lassen. Es war erstaunlich, wer sich da auszog und wer nicht."
Mitte der 80er-Jahre des letzten Jahrhunderts beschäftigte die Polaroid Corporation fast 150.000 Mitarbeiter weltweit und machte einen Jahresumsatz von 1,6 Milliarden US-Dollar. Zu diesem Zeitpunkt hatte Edwin Land sich bereits aus der operativen Leitung der Firma zurückgezogen. In seinen letzten Lebensjahren betätigte er sich als Kunst- und Wissenschaftsmäzen. Er starb am 1. März 1991. Den bald darauf folgenden Siegeszug der digitalen Fotografie musste er nicht mehr erleben. Im Jahr 2008 stellte Polaroid die Produktion von Sofortfilmen endgültig ein, am 30. März 2009 wurde das Unternehmen meistbietend versteigert.
Der Mann, der im November 1948 vollmundig einen Wendepunkt in der Geschichte der Fotografie versprach, war der Amerikaner Edwin Herbert Land. Geboren am 7. Mai 1909 im kleinen Städtchen Bridgeport in Connecticut, begann der Sohn eines Schrotthändlers 1928 ein Studium in Harvard, das er allerdings schon bald abbrach, um sich ganz seinen Erfindungen zu widmen. Seine erste Entwicklung war ein neuartiger Polarisationsfilter, der schon bald massenhaft in der Produktion von Sonnenbrillen eingesetzt wurde. Der Erfolg war so groß, dass Land 1937 eine eigene Firma gründete - die Polaroid Company. Mit Fotografie hatte das Unternehmen anfangs noch nichts zu tun, doch schon 1943 brachte eine simple Frage den Erfinder auf eine neue Idee, meint der Fotohistoriker Gert Koshofer:
"1943 fuhr die Familie Land nach Florida, so wird berichtet und immer wieder beschrieben, in Urlaub, und die kleine dreijährige Tochter Jennifer, die hat dann den Vater gefragt, der fleißig sie fotografierte, Papa, warum kann man die Bilder nicht sofort haben?"
Land ließ diese Frage keine Ruhe und im November 1948, rechtzeitig zum Beginn des Weihnachtsgeschäftes, präsentierte er die erste Sofortbildkamera der Welt. 75 Modelle ließ er für ein Fotogeschäft in Boston produzieren. Sie waren innerhalb eines Tages ausverkauft.
Das eigentlich Revolutionäre an der Erfindung war der Film, bei dem erstmals ein spezielles Schnellentwicklungsverfahren zum Einsatz kam, das an Ort und Stelle das belichtete Negativ auf ein Positiv übertrug.
Nimm sie hoch, drück auf ja, schieß das Foto, zieh die Folie ab - fertig. So hieß es in einem Werbesong der Firma Polaroid. Und in dieser Einfachheit lag das Geheimnis des Erfolges. Zudem entwickelte Land seine Kameras ständig weiter. 1963 kam die erste Polaroid-Farbbildkamera auf den Markt. Und zu Beginn der 70er-Jahre der wohl größte Erfolg in der Firmengeschichte, erinnert sich Gert Koshofer:
"Ein Paukenschlag war dann 1972 die Einführung der SX-70-Kamera, so in Zigarrenschachtelgröße, aufschaltbar, aufklappbar, eine Spiegelreflexkamera mit einem sehr schönen Sucherbild und mit Bildern, die keinen Abfall mehr verursachten, denn die ersten Polaroid-Fotos bestanden aus Negativ- und Positiv-Schichten, die getrennt werden mussten. Das Negativ wurde als Abfall weggeschmissen, und das war nicht gerade umweltfreundlich."
Zwar waren die Filme sehr teuer und auch die Qualität der Fotos war nicht so gut, wie die eines herkömmlichen, im Labor entwickelten Abzuges - aber dafür war die Kamera jederzeit einsetzbar, und man hatte innerhalb von 60 Sekunden ein fertiges Bild. Hochzeiten und Familienfeiern wurden ebenso auf Polaroid gebannt, wie Fotos von der Unfallstelle zu Dokumentationszwecken. Viele Profifotografen machten erst mal eine Polaroid-Aufnahme, um mal schnell zu sehen, wie ein Motiv aussehen würde, bevor sie die richtige Kamera zückten. Und auch Künstler wie David Hockney stürzten sich enthusiastisch auf das Arbeiten mit der Sofortbildkamera. Andy Warhol benutzte seine Polaroid zeitweilig exzessiv:
"Jeder, der in mein Atelier hineinstiefelte, egal wie er dreinblickte, sollte die Hosen herunter lassen. Es war erstaunlich, wer sich da auszog und wer nicht."
Mitte der 80er-Jahre des letzten Jahrhunderts beschäftigte die Polaroid Corporation fast 150.000 Mitarbeiter weltweit und machte einen Jahresumsatz von 1,6 Milliarden US-Dollar. Zu diesem Zeitpunkt hatte Edwin Land sich bereits aus der operativen Leitung der Firma zurückgezogen. In seinen letzten Lebensjahren betätigte er sich als Kunst- und Wissenschaftsmäzen. Er starb am 1. März 1991. Den bald darauf folgenden Siegeszug der digitalen Fotografie musste er nicht mehr erleben. Im Jahr 2008 stellte Polaroid die Produktion von Sofortfilmen endgültig ein, am 30. März 2009 wurde das Unternehmen meistbietend versteigert.