Wie agiert die BDS-Kampagne?
Vier arabische Acts haben ihren Auftritt beim Berliner Pop Kultur Festival abgesagt. Der Grund ist ein Boykottaufruf der BDS-Kampagne, die dem Festival eine Zusammenarbeit mit der israelischen Botschaft vorwirft. Tatsächlich ist diese lediglich an den Reisekosten der Musiker beteiligt. Wir sprechen mit Israel-Korrespondent Tim Aßmann über die Kampagne.
Die politische Kampagne BDS ("Boycott, Divestment and Sanctions") hat es sich zum Ziel gemacht, Israel zu isolieren. Sie ist umstritten und wird von ihren Kritikern zum Teil als antisemitisch eingestuft. Seit einigen Jahren machen Kulturboykotte einen wesentlichen Anteil der BDS-Aktivitäten aus. Die BDS gibt es seit rund zwölf Jahren, so Tim Aßmann.
Eine weltweite Kampagne
Das Ziel der Kampagne sei die Isolierung Israels: Ausgrenzung - wirtschaftlich, politisch und kulturell. So solle Druck auf Israel aufgebaut werden. "Die BDS-Kampagne ist in der arabischen Welt besonders populär", erklärt Aßmann. Bands, die diesem Aufruf nicht folgen, müssten daher in ihren Heimatländern damit rechnen, Probleme zu bekommen. Es handle sich um eine weltweite Kampagne und richtet sich gegen Leute, die Israel unterstützen und ganz allgemein gegen israelische Produkte. Der Druck wird häufig durch die Sozialen Medien aufgebaut und könne gerade bei Künstlern Wirkung zeigen, meint Israel-Korrespondent Aßmann.
Beim Pop-Kultur Festival haben der syrische Rapper Abu Hajar, die tunesische Sängerin Emel Mathlouthi, der syrische DJ Hello Psychaleppo und die ägyptische Gruppe Islam Gipsy & EEK abgesagt.