Programm
Samstag, 19.04.2025
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00:00 Uhr
Nachrichten
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00:05 Uhr
Lange Nacht
Mit Zweifel an allem und Wut auf fast alles
Eine Lange Nacht über den Schriftsteller Rolf Dieter Brinkmann
Von Gisa Funck
Regie: Burkhard ReinartzAls „Kultautor“ verehrt, aber auch von vielen gefürchtet: Auch fünfzig Jahre nach seinem frühen Tod durch einen Autounfall in London am 23. April 1975 gibt der Provokateur, Pop-Avantgardist und Literatur-Rüpel Rolf Dieter Brinkmann immer noch Rätsel auf - und ist sein genre-sprengendes Werk nicht leicht einzuordnen. Erst jetzt, nachdem der Nachlass lange unter Verschluss war, ist eine erste Biografie erschienen. 1940 in Vechta geboren, schrieb und dichtete Brinkmann zunächst generationstypisch gegen den Muff der Adenauerzeit an - und wurde 1969 mit der (zusammen mit Ralf-Rainer Rygulla) herausgegebenen Anthologie „Acid“ berühmt: eine Sammlung frech-obszöner Underground-Texte aus den USA und Großbritannien, die heute als Gründungsdokument der deutschen Popliteratur gilt. Schon darin formulierte Brinkmann sein (von den US-Underground-Poeten abgelauschtes) Literaturcredo, das lautete: mehr Sinnlichkeit, mehr Alltagswelt und mehr Erzählpräsenz im Hier und Jetzt. Im Glauben an die tabubrechende Kraft der Provokation, verwandelte sich Brinkmann danach jedoch vom Pop-Kulturstar immer mehr in einen rabiaten Alles-Beschimpfer, der in seinen cholerischen Ausfällen nicht nur über den „Kontrollstaat“, die Amerikanisierung, den (aus seiner Sicht korrupten) Literaturbetrieb, ältere Autoren wie Heinrich Böll oder Günter Grass gnadenlos herzog, sondern auch über die linke Studentenbewegung und gleichaltrige Kollegen, Frauen oder Freunde wie Peter Chotjewitz oder Nicolas Born. Am Ende stand der Sprach- und Weltskeptiker Rolf Dieter Brinkmann in seiner unmäßigen Wut auf alles und jeden dann ziemlich alleine da und fühlte sich einsam auf seiner Suche nach einer ganz neuen Form der radikal subjektiven Lebens-Mitschrift. Nichtsdestotrotz gilt er heute als einer der einflussreichen Autoren der Nachkriegszeit - und wirken vor allem seine späteren Collagebücher (etwa „Rom, Blicke“) und sein Versuch, die Alltagsrealität nicht nur schreibend, sondern auch per Foto- und Filmkamera möglichst unverfälscht einzufangen, auch nach fünfzig Jahren immer noch hochaktuell und faszinierend.
01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten -
03:00 Uhr
Nachrichten
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03:05 Uhr
Tonart
Klassik reloaded
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05:00 Uhr
Nachrichten
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05:05 Uhr
Aus den Archiven
Mario Vargas Llosa - Freiheitskämpfer mit der Feder
Von Isabella Kolar -
06:00 Uhr
Nachrichten
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06:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Mit Buchkritik
Moderation: Julia Bamberg06:20 Uhr Wort zum TageMilitärdekan Dirck Ackermann, Berlin
Evangelische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 Uhr Aus den Feuilletons07:00 UhrNachrichten07:30 UhrNachrichten07:40 Uhr Interview08:00 UhrNachrichten08:30 UhrNachrichten -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Im Gespräch
Ohrfeige für die Seele -
Wie können wir mit Kränkungen umgehen?
Gast: Dr. Bärbel Wardetzki, Psychotherapeutin, Autorin und Coach
Moderation: Katrin Heise
Live mit Hörern
08 00 22 54 22 54
gespraech@deutschlandfunkkultur.deSie passieren allzu oft und sie treffen uns tief: Kränkungen. Eine abschätzige Bemerkung unter Kollegen, der Partner hört nicht zu - man fühlt sich übergangen, verletzt. Das belastet auch Beziehungen. Die Psychotherapeutin Bärbel Wardetzki gibt Rat.
10:00 UhrNachrichten -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:05 Uhr
Lesart
Das politische Buch
Moderation: Florian Felix Weyh
Hannah Bethke: "Vom Glauben abgefallen"
Gespräch mit der Autorin
Buchkritik
"Kult" von Reinhard Marx
Rezensiert von Sieglinde Geisel
Neue Religionsessay-Reihe im Claudius Verlag
Vorgestellt von Ernst Rommeney
Buchkritik
"Mutig sein" von Mariann Edgar Budde
Rezensiert von Nana Brink -
12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9 - Der Tag mit ...
Michael Koß, Leuphana Universität Lüneburg
Moderation: Ute Welty -
13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Breitband
Digitales Leben
Moderation: Martin Böttcher -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Rang 1
Das Theatermagazin
Moderation: André Hatting
Privatisierung - eine neue Zukunft fürs Deutsche Theater Berlin
Gespräch mit Iris Laufenberg, Konzert Theater Bern
Molière in Jugendsprache: Theater für Menschen aus dem Banlieue
Von Niklas Mönch -
14:30 Uhr
Vollbild
Das Filmmagazin
Moderation: Patrick Wellinski
Klandestin
Gespräch mit der Regisseurin Angelina Maccarone
Serienquartett - No.1: The Studio (Apple +)
Serienquartett - No.2: Krank Berlin (Apple +)
Serienquartett - No.3: Residence (Netflix)
Serienquartett - No.4: Douglas is cancelled (arte)15:00 UhrNachrichten -
16:00 Uhr
Nachrichten
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16:05 Uhr
Echtzeit
Das Magazin für Lebensart
Moderation: Mandy Schielke
Modeldackel und Laborbeagle - Auf den Hund gekommen
Kurze Beine, langer Rücken - Der Dackel ist wieder in Mode!
Von Anne-Sophie Schmidt
Zu Frauchen oder Herrchen? Sorgerechtsstreit um den Hund
Von Julia Macher
Die Hundesteuer - Geschichte und Nutzen
Von Matthias Finger
Der Beagle im Labor - Tierversuche an Hunden
Gespräch mit Caroline Walter -
16:50 Uhr
1001 Nacht
Nacht 45/66: Abends Kairo, morgens Damaskus
Schahrasad erzählt: Die beiden Ifrite treiben ihr Spiel mit Hasan weiter. Sie fliegen den schlafenden Bräutigam durch die Luft, bis der Tag anbricht. Die Ifritin legt den halbnackten Hasan vor einem Stadttor von Damaskus ab. Die Passanten staunen.
Nach der Neuübersetzung von Claudia Ott
Auswahl der Geschichten: Safiye Can
Hörspielbearbeitung und Storytelling: Judith Lorentz und Roxana Samadi
Mit Roxana Samadi, Jasmin Shakeri und Susana AbdulMajid
Besetzung: Kathi Bonjour
Regieassistenz: Vanessa Gräfingholt und Delia Lang
Expertin für Arabisch: Heba Tebakhi
Übersetzung und philologische Beratung: Claudia Ott
Copyright der Übersetzung: Verlag C. H. Beck
Redaktionelle Mitarbeit: Matthias Karow
Komposition und Musik: Philipp Johann Thimm
Weitere Musik: Roshanak Rafani (Daf, Tombak und Bendir), Nabil Arbaain (Oud) und Rosaceae
Ton: Andreas Stoffels und Susanne Beyer sowie Alexander Brennecke, Frank Klein, Christoph Richter
Regie: Judith Lorentz
Dramaturgie: Sabine Küchler und Julia Tieke
Deutschlandfunk 2025
Schahrasad erzählt um ihr Leben - und wir hören zu. Diese moderne Hörspiel-Adaption des Literaturklassikers "1001 Nacht" führt uns in 66 Folgen in Paläste und auf Partys, nach Kairo und Bagdad, zu selbstbewussten Frauen und verzauberten Wesen.
Alle Folgen, Informationen und Gespräche unter:
deutschlandfunk.de/tausendundeinenacht -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Ute Welty -
17:30 Uhr
Tacheles
KI in der Pflege -
Sind Roboter die Lösung für den Pflegenotstand?
Pflegewissenschaftler Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler im Gespräch mit Anna Hoffmeister -
18:00 Uhr
Nachrichten
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18:05 Uhr
Feature
Reihe: 18 Plus!
Fifty Shades of Meryem
Von Leon Daniel und Yannick Kaftan
Regie: die Autoren
Mit: Meryem Öz
Ton und Technik: Jan Fraune, Lukas Wilke und Michael Kube
Deutschlandfunk Kultur 2024
Länge: 53'04
(Wdh. am 20.04.2025, Deutschlandfunk, 20.05 Uhr)
Von Michael-Jackson-Performances in der Schulzeit über erste Rollen am Stadttheater bis hin zu politischen Aktionen: In Meryems Schauspielerei spiegelt sich immer auch ihre deutsch-türkische Biografie.Meryem ist Schauspielerin. Das hat sie von ihrer Mutter, das Rebellische, sagt ihre Cousine Seda. Schon in der Schule steht sie als Michael Jackson auf der Bühne und tanzt. In die vielen Rollen, die sie jetzt spielt, bringt sie immer auch viel Persönliches ein, das ist ihr wichtig. Wie sehr muss sie sich dabei der deutschen Gesellschaft und der Theaterszene anpassen? Wie viel kann sie ändern? Meryem will politisch sein, Dinge anders machen. In der Türkei, der Heimat ihrer Eltern, gibt es ein starkes Gemeinschaftsgefühl, das Meryem in Deutschland manchmal vermisst. Der Fußballspieler Neymar, sagt sie, habe eine Klausel in seinem Vertrag: „Er kann so oft nach Brasilien fliegen, wie er will.“ Einen solchen Vertrag wünscht sich Meryem auch für sich am Theater.
Leon Daniel, geboren 1990 in Hamburg, studierte Film an der Hochschule für bildende Künste und Bildgestaltung an der Hamburg Media School. Er lebt in Hamburg und arbeitet als Filmemacher und Kameramann.
Yannick Kaftan wurde 1990 in München geboren. Er studierte Film an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg und entwickelte ein besonderes Interesse an dokumentarischen und offenen Erzählformen.
Beide arbeiten seit ihrem Studium an der HFBK in verschiedenen Formaten zusammen. „Fifty Shades of Meryem“ ist ihr erstes gemeinsames Hörstück. -
19:00 Uhr
Nachrichten
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19:05 Uhr
Oper
Royal Opera House, London
Aufzeichnung vom 01.02.2025
Leoš Janáček
"Jenůfa", Oper in drei Akten nach Gabriela Preissovás Theaterstück "Její pastorkyňa"
Libretto: der Komponist
Jenůfa - Corinne Winters, Sopran
Die Küsterin Buryja - Karita Mattila, Sopran
Števa Buryja - Thomas Atkins, Tenor
Laca Klemeň - Nicky Spence, Tenor
Die alte Buryja - Hanna Schwarz, Alt
Altgesell - James Cleverton, Bariton
Dorfrichter - Jonathan Lemalu, Bass
Die Frau des Richters - Marie McLaughlin, Sopran
Karolka - Valentina Puskás, Mezzosopran
Jano - Isabela Díaz, Sopran
Schäferin - Veena Akama-Makia, Mezzosopran
Barena - Jingwen Cai, Mezzosopran
Chor und Orchester des Royal Opera House Covent Garden
Leitung: Jakub Hrůša -
21:30 Uhr
Die besondere Aufnahme
Musik für die Besiegung der Pest in Venedig 1631
Claudio Monteverdi
Messa per Maria Salute
Musica Fiata
Leitung: Roland Wilson
Produktion: cpo/Deutschlandfunk Kultur 2025 -
23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Eckhard Roelcke
Die fetten Jahre sind vorbei - Weightwatchers vor Insolvenz
Gespräch mit Dr. Nina Mackert, Universität Leipzig
Klappt doch! Schreiben nach der Flucht: Die Plattform "weiterschreiben.jetzt"
Von Gerd Brendel
"A Poem for Deep Thinkers" - Ausstellung Rashid Johnson im Guggenheim Museum NY
Von Andreas Robertz
Ostermärsche für den Frieden: Altes Format mit neuer Agenda?
Gespräch mit Vincent August, Humboldt-Universität Berlin, Institut für Sozialwissenschaften