"Nie wieder. Schon wieder. Immer noch. Rechtsextremismus in Deutschland seit 1945"Ausstellung im NS-Dokumentationszentrum in München, bis 2. April 2017
Ausstellung über alte und neue Nazis
Streng didaktisch und rational - das NS-Dokumentationszentrum appelliert mit der Sonderausstellung "Nie wieder. Schon wieder. Immer noch. Rechtsextremismus in Deutschland seit 1945" nicht an Emotionen, sondern an die Vernunft. Mit vielen Informationen und trennscharfen Definitionen von "Rechts".
Die Ausstellung "Nie wieder. Schon wieder. Immer noch. Rechtsextremismus in Deutschland seit 1945" im Münchner NS-Dokumentationszentrum bildet Aktivitäten, Akteure, Weltanschauungen und Strategien der extremen Rechten seit Kriegsende ab. München und Bayern stehen dabei im Mittelpunkt. Aus welchen Elementen setzt sich diese antidemokratische und menschenfeindliche Ideologie zusammen? Mit welchen Mitteln wird das Gedankengut verbreitet? Was führt Menschen zu rechtsextremen Haltungen?
"Viele Informationen, viel Text"
Löst die Ausstellung den Anspruch ein, Antworten auf all diese Fragen zu geben? Der Journalist Michael Watzke hat sich die Ausstellung angeschaut und meint: Ja. Sie sei "streng didaktisch, sehr rational aufgebaut – mit vielen Wandtafeln, viele Informationen, viel Text". Die Ausstellung beginne mit einer trennscharfen Definition von Rechtsextremismus, Rechtsradikalismus und Rechtspopulismus.
"Ich finde das löblich, weil die Ausstellungsmacher dadurch vermeiden, dass der Besucher alles in einen Topf wirft."
Das Dokumentationszentrum sehe sich vor allem als Lernort – es gehe dort nicht um eine emotionale Vermittlung von Zeitgeschehen. Nicht Emotion, sondern Vernunft sollen die Ideologien der alten und neuen Rechten entlarven. Dabei würden konkret Namen von rechten Akteuren genannt – um zu zeigen, "wo der Nationalsozialismus heute noch wirkt".