Der bayerische Musikkabarettist und Liedermacher mit seinem RUTH-Preisträgerkonzert
Pointiert, bissig, ironisch. Ringsgwandl lief bei dem Konzert, das er mit seiner Band anlässlich der Auszeichnung mit dem Weltmusikpreis RUTH beim diesjährigen Rudolstadt-Festival gegeben hat, zur Höchstform auf.
Die Jury der RUTH begründete ihre Entscheidung so:
"Georg Ringsgwandl ist ein Paradiesvogel mit bayrischem Idiom. Einer, der behauptet, er singe "mehr oder weniger grausam" - was nicht allein auf die Stimme gemünzt sein dürfte. Ringsgwandl ist ein Seismograph mitmenschlicher Befindlichkeiten und Abgründe. Seit er vor über zwanzig Jahren seinen Brotberuf als Arzt gänzlich an den Nagel hing, provoziert der Musikkabarettist mit schrillem Outfit und bissigen Texten.
Zwar ist er mittlerweile milder geworden - schließlich "trinke auch der wildeste Hund irgendwann Kamillentee" -, doch bequem gemacht hat er es weder sich noch anderen. Sein Blick bleibt scharf, seine Feder schwarzhumorig, seine Songs angriffslustig und offenbarend. Schließlich gibt es eine ganze Menge zu vermelden über unsere Wohlstandskultur und unser Streben nach immer mehr.
Und wer, wenn nicht Ringsgwandl, berichtet uns über die Absurditäten, die es nur in der bayerischen Provinz gibt und die Auswirkungen haben landesweit. Für die Fähigkeit, seine Heimat Bayern künstlerisch ganz und gar zu erfassen, ihre Eigenheiten seinen Landsleuten vor Augen zu führen und sie den anderen - den Nichtbayern - verständlich zu machen, erhält Ringsgwandl die RUTH 2017."
Der kabarettistische Liedermacher, der im nächsten Jahr seinen 70. Geburtstag feiern wird, bewies an jenem Abend im malerischen Hof der Heidecksburg einmal mehr, dass er immer noch zu den besten und stilprägenden Vertretern seiner Zunft gehört und das weit über Bayern hinaus.
Aufzeichnung vom 08.07.2017
Rudolstadt, Heidecksburg
Rudolstadt, Heidecksburg