Sabine Bohlemann: "Und plötzlich war Frau Honig da!"
Planet! Verlag, Stuttgart 2017
224 Seiten, 12,99 Euro
Ein bisschen Anarchie muss sein
Aufregende Pfützen-Tauchgänge und mit dem fliegenden Teppich zum Zähneputzen: Frau Honig stellt das Leben der Familie Sommerfeld gewaltig auf den Kopf und bringt gerade damit wieder alles in Ordnung. Eine zauberhafte Geschichte für Kinder und ihre Eltern.
1. Worum geht es?
Ich verschenke in diesem Jahr das Buch "Und plötzlich war Frau Honig da" von Sabine Bohlmann. Das ist ein Buch für Erwachsene und für Kinder, und es geht um eine Familie, die Familie Sommerfeld. Das sind vier Kinder und ein komplett überforderter, überlasteter Vater. Die Kinder sind ein bisschen verwahrlost, die Mutter ist gestorben. Jetzt hängt der Älteste nur noch am Computer rum, die Kleinen sind sich selbst überlassen, es gibt kein richtiges Frühstück, es gibt kein richtiges Abendbrot, der Vater arbeitet den ganzen Tag, und offensichtlich versucht er damit auch, ein wenig seine Trauer in den Griff zu bekommen, und eines Tages – plötzlich – steht Frau Honig vor der Tür. Frau Honig ist gelb gekleidet, hat irgendetwas mit Bienen zu tun und sagt: "Ich bin das Kindermädchen. Ich räum' jetzt hier auf."
2. Was ist das Besondere?
Keiner hat sie bestellt, sie ist eine Überraschung, ein Geschenk des Himmels, und die Kinder sind am Anfang etwas zögerlich, aber sie schafft es, mit ganz seltsamen Aktionen ihr Vertrauen zu gewinnen. Da fliegen die Teppiche abends ins Badezimmer zum Zähneputzen, man kann in Pfützen springen und tauchen, ganz seltsam jedenfalls schafft sie es, in diese Familie Ordnung zu bringen. Und genauso, wie sie überraschend gekommen ist, verschwindet sie wieder.
Das Besondere an diesem Buch ist, dass es einerseits Ordnung schafft - also für eine anarchische, chaotische Familie bringt es Ordnung, andererseits aber: Für eine ordentliche Familie ist Frau Honig so etwas wie eine Anarchistin. Sie macht Aktionen mit den Kindern, wo jeder dann eigentlich die Hände über dem Kopf zusammenschlägt. Aber es funktioniert, und das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern wird immer besser.
3. Wem wollen Sie es denn schenken – und warum?
Ich verschenke dieses Buch an eine Freundin, die alleinerziehende Mutter ist, und das Tolle ist: Sie kann es lesen, für sich, und gleichzeitig kann sie es ihrer kleinen Tochter vorlesen.