Das überwachte Kind
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Digitale Überwachung macht selbst vor den Kleinsten nicht halt. Wann schadet es, wann kann es das Kind unterstützen? Darüber muss eine gesellschaftliche Debatte geführt werden, sagt die Medienpsychologin Astrid Carolus von der Universität Würzburg.
Digitale Überwachung gehört zu den größten Themen unserer Zeit - und sie macht selbst vor den Kleinsten nicht halt: den Kindern. Eltern, beispielsweise, können viele Lebensaspekte ihres Nachwuchses digital kontrollieren. Und so kann das erste eigene Handy zum Spion im Schulranzen werden. Per GPS können Eltern ihre Kinder über sogenannte "Parental Control"- Apps im Blick behalten. Oder über Apps, die Alarm schlagen, wenn Kinder im Internet auf Abwege geraten und dabei auf Inhalte treffen könnten, die ihnen möglicherweise schaden. Doch was Sicherheit verspricht, kann schnell in Überwachung umschlagen, die Kinder einengt und entmündigt.
Auch positive Effekte möglich
Andererseits kann Überwachung aber auch positive Folgen haben, zum Beispiel beim Lernen. Educational Technology – adaptive Lernsoftware – verspricht, Kinder im Unterricht optimal zu fördern. Die Idee, dass Software auf den Lernstand eines Kindes reagiert, könne eine gute Idee sein. Es hänge vom Umfeld ab. Die Gesellschaft müsse sich klar werden, wie sie mit den Daten aus einer Lernsoftware umgehen will, sagt Dr. Astrid Carolus von der Universität Würzburg. Software müsse datenschutzsicher sein. Wir müssen entscheiden, wie wir Technik nutzen wollen. Wie Technologie hier sinnvoll eingesetzt werden kann, darüber sprechen wir mit der Medienpsychologin.
(vli)