Drei Bücher in sechs Wochen
Viele Kinder und Jugendliche lesen kaum oder gar nicht mehr. Anstatt zum Buch greifen sie lieber zum Handy. Der SommerLeseClub will das ändern und die Leselust wieder wecken.
Zum Beginn der Sommerferien laden viele Bibliotheken in Deutschland Kinder und Jugendliche wieder zum SommerLeseClub ein. Das Projekt soll Schüler zum außerschulischen Lesen anregen und Lesefreude wecken. Seit 2002 hat sich der SLC zur größten Sommerferien-Aktion in deutschen Bibliotheken entwickelt.
Die Idee: Schüler und Schülerinnen sollen ermutigt werden, in den Sommerferien mindestens drei Bücher zu lesen. Und Bibliotheken schaffen dafür extra neue Bücher an, die nur von Teilnehmern ausgeliehen werden können. Für drei gelesene Bücher gibt es nach den Ferien eine Urkunde und eine Einladung zu einer Party.
16 Prozent Nichtleser
Untersuchungen zeigen, dass gut 48 Prozent der 6- bis 13-Jährigen in ihrer Freizeit regelmäßig lesen. Nur 16 Prozent greifen in ihrer Freizeit nie zum Buch. Deutliche Unterschiede gibt es dabei zwischen Jungen und Mädchen. Elf Prozent der Mädchen gehören zu den Nichtlesern, unter den Jungen liegt der Anteil bei 21 Prozent.
Ute Hachmann hat vor 16 Jahren den SommerLeseClub aus den USA nach Deutschland geholt. Sie glaubt, dass der SLC angesichts der abnehmenden Lesefähigkeit von "Kindern und Jugendlichen schon ein kleiner Lichtblick und ein kleiner Baustein sein, weil wir in den sechs Wochen Sommerferien in vielen, vielen Bibliotheken Deutschlands viele Kinder erreichen".
Der SommerLeseClub sei mittlerweile in zwölf Bundesländern vertreten. 100.000 Kinder hätten teilgenommen und eine halbe Millionen Bücher gelesen, sagte Hachmann. "Da bewegt sich tatsächlich was."