"Den Hinzugezogenen eine Stimme geben"

Warum leben so viele Japaner in Düsseldorf? Seit wann gibt es Döner in Deutschland? Diese und andere Fragen werden im virtuellen Migrationsmuseum beantwortet. Leiterin Fatma Uzun erklärt, wie Fluchtgeschichten dort digital erzählt werden.
Wenn man die gesellschaftlichen Entwicklungen unter dem Stichwort "Einwanderungsgesellschaft" zu Ende denkt, sei ein virtuelles Migrationsmuseum in Deutschland unbedingt nötig, sagt die Leiterin desselben, Fatma Uzun: "Das heißt eben auch, dass man denen eine Stimme gibt und die integriert - in bestehende Kulturangebote, beispielsweise in Museen - die entweder vor Jahrzehnten oder aber neu hinzugezogen sind."
Migration von 1945 bis heute
Der Migrationsbegriff sei dabei so weit wie möglich gewählt worden, sagt Uzun. Die Zeitspanne reicht von 1945 bis in die Gegenwart. "In dieser Zeitspanne gibt es verschiedene Migrationsbewegungen - das ist einmal die klassische Gastarbeiteranwerbung, dazu gehört aber auch die große Migrationsbewegung unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg, genauso wie die Fluchtbewegungen in Folge von Kriegen auf der Welt", sagt die 36-Jährige.

Besucher können fiktive Gebäude erkunden - zum Beispiel ein Wohnheim© Virtuelles Migrationsmuseum
Zu Besuch in einer fiktiven Stadt
Im virtuellen Museum gibt es verschieden Arten sich fortzubewegen, erklärt Fatma Uzun. Das hänge vom Endgerät ab - bei einem PC steuert man über die Tastatur oder Maus. Aber auch via Touchpad lässt sich das Museum erfahren und, falls das nötige Equipment vorhanden ist, mit einer Virtual-Reality-Brille. "Das virtuelle Migrationsmuseum ist eine fiktive Stadt, wo die Besucher und Besucherinnen Gebäude mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten betreten und erkunden können", berichtet Uzun.