Barbara Honigmann erhält den Friedrich-Schiller-Preis

    Barbara Honigmann.
    Preisträgerin Barbara Honigmann hat dem Deutschen Literaturarchiv in Marbach einen großen Teil ihres literarischen Werks als sogenannten Vorlass übergeben. © picture alliance / dpa / Violetta Kuhn
    Im Literaturarchiv in Marbach am Neckar hat die Autorin Barbara Honigmann den Friedrich-Schiller-Preis erhalten. Der bedeutendste Literaturpreis des Landes Baden-Württemberg zählt zu den wichtigsten in Deutschland. Honigmann beschreibt in zwei Romanen die wechselvolle Lebensgeschichte ihrer Eltern, die nach dem Zweiten Weltkrieg in die sowjetische Besatzungszone Deutschlands zurückkehren, um ihre kommunistischen Ideale zu leben. Außerdem verarbeitet sie literarisch ihre eigene deutsch-jüdische Biografie. Über das Schreiben Honigmanns sagte die Literaturwissenschaftlerin Bettina Spoerri in ihrer Laudatio: "Die Auseinandersetzung mit Herkunft und Prägung, die Traumata von Flucht und Verfolgung sind den Texten eingeschrieben. Die Art von Freiheit, von der Schiller schrieb und die mit der Aufklärung und der Selbstermächtigung der Bürger begann, führte für das europäische Judentum zu einem Unbehagen. Dieses Unbehagen der Assimilation bei gleichzeitiger Erfahrung von Unkenntnis, Klischees, Ablehnung und Abstoßung ist für sie Anlass zur vertieften Reflexion auf eine mögliche freie Identität als Jüdin, als jüdische Autorin im 21. Jahrhundert."