China-Böller sind nur im Ausland gefragt
China ist der größte Exporteur von Feuerwerkskörpern, doch die Branche kriselt. Das liegt vor allem an sinkender Nachfrage im Inland. In vielen chinesischen Städten ist das Geböller inzwischen verboten – wegen der enormen Feinstaubbelastung.
Chinas Feuerwerksindustrie exportierte zuletzt Böller und Raketen im Wert von rund 630 Millionen Euro pro Jahr. Das belegen Zahlen der Welthandelsorganisation. Dazu kommt ein riesiger Heimatmarkt. Denn seit die Pyrotechnik vor knapp 1400 Jahren in China erfunden wurde, gehört sie zu den wichtigsten Traditionen des Landes.
Eine Branche in der Krise
Geballert wird das ganze Jahr über. So wie hier bei einem Volksfest in der Stadt Wuxi im Oktober, aber auch bei Hochzeiten, Beerdigungen, Kaufhauseröffnungen und natürlich zum Jahreswechsel.
Doch Chinas Feuerwerksbranche kriselt. Das Export-Geschäft läuft zwar weiter gut. Aber in China selbst wird inzwischen viel weniger als früher geballert. Mehr als 400 Stadtverwaltungen landesweit haben das Abbrennen von Knallkörpern inzwischen komplett verboten. Grund sind zum einen die Angst vor Bränden und Unfällen.
Sind Elektro-Knallkörper die Lösung?
Vor allem aber: Das Abbrennen von Feuerwerk setzt riesige Mengen von Feinstaub frei. Das würde die ohnehin oft miese Luftqualität in Chinas Städten zusätzlich verschlechtern. Findige Tüftler haben deswegen Elektro-Knallkörper entwickelt, die zwar auch höllischen Lärm machen, aber eben keinen Feinstaub erzeugen.
Egal, ob in Städten mit oder ohne Verbot: An Silvester bleibt es fast überall ruhig in China. Denn das chinesische neue Jahr beginnt erst rund einen Monat später als bei uns, je nach Mondkalender Ende Januar oder Anfang Februar. Dieses Mal beginnt das neue chinesische Jahr am 5. Februar 2019.