Gerhart Baum zum Tod von Horst Ehmke

"Das Scharnier der sozialliberalen Koalition"

Auf dem Bild ist Horst Ehmek zu sehen - beim SPD-Parteitag am 19.04.1982 in München. Horst Ehmke.
Offen, meinungsstark, vertauenswürdig - so hat Gerhart Baum Horst Ehmke aus der Zeit der sozialliberalen Koalition in Erinnerung. © dpa/picture alliance /Klaus Rose
Moderation: André Hatting |
Mit seiner Meinung hielt der verstorbene SPD-Politiker Hors Ehmke nie hinter dem Berg. Auch deshalb habe er ihn als Politiker und im persönlichen Umgang so sehr geschätzt, sagt FDP-Politiker Gerhart Baum.
Entscheidungsstark, meinungsstark und absolut offen – so erinnert sich FDP-Politiker Gerhart Baum an den verstorbenen SPD-Politiker Horst Ehmke. Baum und Ehmke bekleideten in den frühen 70er Jahren wichtige Posten in der damaligen sozialliberalen Koalition unter Bundeskanzler Willy Brandt. In turbulenten und schwierigen Zeiten, als die Regierung viel Gegenwind und Ablehnung für ihre Ostpolitik bekommen habe, sei Ehmke ein immer verlässlicher Partner
Der frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP).
Der frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP).© imago stock&people/Star-Media

Exzellent und reflektiert auch als Wissenschaftler

"Er war in seiner Rolle als Kanzleramtsminister und sozusagen als Scharnier der sozialliberalen Koalition zwischen den beiden Parteien sehr, sehr wichtig."
Ehmke sei jedoch auch ein exzellenter, sehr reflektierter und klug redender Wissenschaftler gewesen, der während der Guillaume-Affäre, die Willy Brandt letztlich die Kanzlerschaft kostete, seine eigene Rolle sehr selbstkritisch bewertet habe.
Leider, fügte Baum hinzu, habe er es jedoch noch nicht geschafft, einen der Kriminalromane zu lesen, die Horst Ehmke im Alter geschrieben habe.
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