"Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit ist steigerungsfähig"
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Sängerknaben haben eine jahrhundertealte Tradition. Mädchenchöre gibt es hingegen erst seit einigen Jahrzehnten in Deutschland. Die Chorleiterin Sabine Wüsthoff wünscht sich mehr Aufmerksamkeit für sie.
Der Staats- und Domchor in Berlin ist alt, sehr alt. Seit mehr als 500 Jahren erhalten "Singeknaben" dort eine musikalische Ausbildung.
Der Berliner Mädchenchor ist im Vergleich hingegen jung, sehr jung. Seit 1986 erst werden dort die Gesangsstimmen von Mädchen ausgebildet.
"Jahrhundertelang war es Frauen und Mädchen verboten, in der Öffentlichkeit zu singen", sagt die Leiterin des Mädchenchores, Sabine Wüsthoff.
In den Medien eher mäßig repräsentiert
Sie beobachtet, dass die Mädchenchöre stark wachsen, während es den Knabenchören eher am Nachwuchs mangele.
In den Medien kämen Mädchenchöre dennoch nicht so häufig vor. "Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit ist durchaus steigerungsfähig", so Wüsthoff.
Derzeit proben ihre Chöre ausschließlich digital: "Wir haben uns dank der modernen Technik irgendwie über Wasser halten können."
Doch "alles, was Chor in Wirklichkeit ausmacht", falle aus, beklagt sie. Das digitale Proben sei eben nur eine "müde Krücke".
(huc)