Polizei untersagt weitere Demonstrationen gegen Eritrea-Festival in Stockholm

    Auf einer Festwiese sind im Hintergrund Menschen zu sehen; im Vordergrund steigt von zerstörter Einrichtung Rauch auf. Eine schwedische Fahne weht an einem Mast.
    Beim Kulturfestival "Eritrea Scandinavia" in Stockholm kam es zu Ausschreitungen zwischen Gegnern und Anhängern des Regimes in Eritrea © picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Magnus Lejhall
    Nach gewalttätigen Ausschreitungen mit mehr als 50 Verletzten hat die schwedische Polizei weitere Demonstrationen gegen ein Eritrea-Festival in Stockholm untersagt. Das eritreische Kulturfestival dürfe dagegen weiterhin stattfinden, teilte die Stockholmer Polizei am Freitag mit. Bei einer Demonstration gegen das Festival war es am Donnerstag zu chaotischen Szenen, Bränden und Schlägereien gekommen. Zelte und Fahrzeuge wurden angezündet. Nach Behördenangaben zogen sich 55 Menschen Verletzungen zu. Die Polizei nahm rund 140 Menschen fest. Darüber hinaus konnten etwa 40 Menschen nach Polizeiangaben nicht vorweisen, dass sie sich in Schweden aufhalten durften. Hinter den Ausschreitungen soll ein Konflikt zwischen Gegnern der politischen Führung im ostafrikanischen Staat Eritrea und den als regierungsfreundlich beschriebenen Organisatoren des Festes stecken. Das seit den 1990er Jahren veranstaltete "Festival Eritrea Scandinavia" gilt seit längerem als umstritten. Es wurde in der Vergangenheit dafür kritisiert, die Ein-Parteien-Diktatur in Eritrea zu unterstützen und hochrangige Vertreter der Führung einzuladen.