100. Geburtstag von Piazzolla

Wie sein Tango auf die Tanzfläche kam

05:44 Minuten
Ein älterer Mann mit Schnauzer und schütterem grauen Haar: Mit geschlossenen Augen spielt er ein Bandoneon. Er trägt ein dunkelgraues Hemd. Die Szene ist dunkel, nur der Musiker ist ausgeleuchtet.
"Ich wünsche mir sehr, dass meine Musik auch noch im Jahr 2020 gehört wird", soll Astor Piazzolla mal gesagt haben - und das passiert, es wird sogar dazu getanzt. © picture-alliance / Jazz Archiv | Hardy Schiffler
Matthias Wegner im Gespräch mit Mathias Mauersberger |
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Astor Piazzolla gilt als Pionier des Tango Nuevo. Heute erleben seine Stücke in elektronischer Neubearbeitung ihr Comeback. Dabei hat der vor 100 Jahren geborene Komponist seine Werke ursprünglich gar nicht für Tänzerinnen und Tänzer geschrieben.
"Piazzolla hat eigentlich nicht für Tänzer geschrieben. Er empfand es als Abwertung, wenn seine Musik einfach 'weggetanzt' wurde", sagt Musik-Redakteur Matthias Wegner.
Genau das passierte aber verstärkt ab den Nuller-Jahren, als sich Bands wie Gotan Project, Otros Aires oder Bajofondo Club dezidiert auf Piazzolla beriefen. Piazzolla erlebte gleichsam ein Comeback im Kontext der elektronischen Musik.
Auf den etwas progressiveren Milongas – den Tango-Tanzveranstaltungen – werden bis heute Piazzolla-Stücke gerne mit Elektro-Tango kombiniert. Auch Remixe sind beliebt.
"Die Piazzolla-Originale sind unschlagbar und stehen für sich", sagt Wegner. "Aber manche elektronischen Bearbeitungen sind eben auch Dauerbrenner auf den weltweiten Tanzflächen."
(huc)
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