100 Jahre Büstenhalter

Wie der BH die Frauen befreite

Eine Frau bindet sich den Büsternhalter zu
Praktisch und gut: 100 Jahre Büstenhalter © dpa / picture alliance / Laurent Hamels
Moderation: Timo Grampes |
Was sagt Unterwäsche über die Gesellschaft der jeweiligen Zeit aus? Dieser Frage geht eine Ausstellung in Frankfurt am Main nach: Sie widmet sich der 100-jährigen Produktgeschichte des Büstenhalters. Darin spiegele sich auch die Rolle der Frau, sagt Kuratorin Julia Bastian.
Das Museum für Kommunikation in Frankfurt am Main zeigt ab Freitag die Ausstellung "Body Talks – 100 Jahre BH". Sie wurde von Julia Bastian kuratiert.
Wie sah es in den Kleiderschränken der Frauen in den vergangenen 100 Jahren aus? Diese Frage sei der Ausgangspunkt der Jubiläumsausstellung gewesen, sagte Bastian im Deutschlandradio Kultur:
"Wir widmen uns ganz diesem Kleidungsstück, von dem wir sagen, dass es nicht nur die Körper formt, sondern auch über die Gesellschaft der jeweiligen Zeit etwas aussagt."
Raus aus dem Korsett, rein in den BH
Die Erfindung des BHs sei von den Frauen in den 20er-Jahren begeistert aufgenommen worden, sagte Bastian. Es habe sie aus den Einzwängungen des Korsetts befreit. So reflektiere die Produktgeschichte des BHs einerseits die Schönheitsvorstellungen der jeweiligen Zeit. Andrerseits zeigten sich im Wandel des Designs auch gewisse Moralvorstellungen:
"Also die Vorstellung von dem, was anständig ist, was sittliche Tabus sind. Und vor allem auch, wie Weiblichkeit gesehen wird in der jeweiligen Zeit. Also die Rolle der Frau spiegelt sich auch in diesem Kleidungsstück wider."
Ausgestellt würden Modelle aus knapp 100 Jahren, begleitet von historischen Dokumenten und Objekten, sagt Bastian. Darüber hinaus gebe es ein umfangreiches Rahmenprogramm, in dem auch spielerisch mit dem Thema BH umgegangen werde.
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