100 Jahre Radio: Radiofone Musik

Das Medium wird zum Instrument

23:51 Minuten
John Cage sitzt auf einem Foto aus dem Jahr 1981 mit Kopfhörern vor einem großformatigen Tonbandgerät in einem privaten Zimmer und hört konzentriert zu.
John Cage begeisterte sich für neue Technik, für Radio und auch für neu aufkommende Aufnahmeverfahren. © picture-alliance / akg-images / Marion Kalter
Von Carolin Naujocks |
Schon Rudolf Arnheim hatte „Rundfunk als Hörkunst“ verstanden. So ist es konsequent, dass John Cage das Radio dann auch als Instrument verwendete. Im 20. Jahrhundert integrierte die musikalische Avantgarde das Radio in Kompositionen.
Schon Rudolf Arnheim hatte „Rundfunk als Hörkunst“ verstanden. So ist es nur konsequent, dass John Cage das Radio dann auch als Instrument verwendete.
Im 20. Jahrhundert hat die musikalische Avantgarde erkannt, dass alles, was klingen kann, auch als musikalisches Material verwendet werden kann.

Umnutzung des Radioapparates

Besonders für John Cage war der Reichtum der Klänge interessant, die unablässig aus dem Äther hervorquellen, denn in gewisser Weise war er ein Technikpionier. Auch wenn er zugab, dass er das Radio am Anfang eigentlich gar nicht leiden konnte. In verschiedenen Stücken hat er den Rundfunkapparat als Klangquelle eingesetzt.
Andere Komponisten, wie Karlheinz Stockhausen, verwendeten ihn als Impulsgeber, wieder andere, wie Salvator Sciarrino, imitieren das Radio. An den Grenzen der verschiedenen Wahrnehmungsräume, wo eindeutige Zuordnungen nicht mehr möglich sind, wird die Wahrnehmung sich selbst zum Gegenstand.
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