Auf der Suche nach Authentizität
Die Künstlerkolonie Ahrenshoop feiert den 125. Geburtstag. Die künstlerische Leiterin des Kunstmuseums Ahrenshoop, Katrin Arrieta, skizziert die wechselhafte Geschichte des Ortes - der heute sowohl in der Gegenwart als auch vom eigenen Mythos lebt.
Die Künstlerkolonie Ahrenshoop feiert ihr 125-jähriges Bestehen. Schwerpunkt des Jubiläums ist die Ausstellung "Licht, Luft, Freiheit” im dortigen Kunstmuseum. Die Ausstellung würdigt vor allem die ersten Generation von Künstlern, die den Ort für sich eroberten.
Museums-Leiterin Katrin Arrieta beschrieb im Deutschlandradio Kultur die wechselhafte Geschichte der Kolonie. Ursprünglich hatte das "Dörfchen" die ersten Künstler angelockt, weil es "außerhalb der zivilisierten Welt" lag. Die Künstler hätten nach etwas "Authentischem" gesucht, berichtete Arrieta - und wollten "raus aus der Stadt" und weg vom damals gängigen Pathos.
Doppelschichtige Kulturgesellschaft mit offener Atmosphäre
Ahrenshoop zog im Lauf der Jahrzehnte dann völlig unterschiedliche Künstler an. In der DDR erklärte es der Kulturbund zum "Bad der Kulturschaffenden". Es kamen damit die offiziellen Vertreter der Staatslinie, aber auch die eher kritischen Geister - was in dem Ort laut Arrieta eine "doppelschichtige Kulturgesellschaft" etablierte und für eine "offene Atmosphäre" sorgte, die aber auch geknistert habe.
Heute lebe Ahrenshoop sowohl in der Gegenwart als auch von seinem Mythos, so die Kunsthistorikerin. Bis zum 22. Oktober wird jetzt das kulturelle Erbe des Dorfes gewürdigt. Die Schirmherrschaft hat Bundeskanzlerin Merkel inne. Laut Wikipedia hat Ahrenshoop 638 Einwohner - die jedes Jahr Zehntausende Touristen empfangen.