150. Geburtstag

"Ein ziemlich charmanter Stinkstiefel"

Moderation: Ute Welty |
Die Kunstwelt feiert Edvard Munch. Aus Anlass seines 150. Geburtstages erscheint unter anderem Tanja Langers neuer Roman. Munchs Leben "schreit geradezu danach, beschrieben zu werden", sagt die Autorin.
Nach Meinung der Autorin Tanja Langer ist das Werk von Edvard Munch facettenreich und breit und hat genau darum auch sie motiviert, sein Leben in ihrem neuen Roman "Der Maler Munch" zu beschreiben.
Erstmals sei sie Munchs Werk auf einer Norwegen-Reise 2001 begegnet: "Ich war ganz frappiert von der Vielfalt und Bandbreite seiner Bilder, weil ich bis dahin auch nur den Schrei und die Madonna kannte", sagt sie. Angesichts der zahlreichen Facetten in der Persönlichkeit und des Werks von Munch sei ihr Empfinden gewesen: "Das schreit geradezu danach, beschrieben zu werden." Bereits 2004 habe er sich in einen Roman "eingeschlichen". Seither habe sie sich intensiv mit dem Maler und seinen Bildern beschäftigt.
Doch dass sie ihn verstanden habe, würde sie nicht behaupten. "Dieses Buch ist wie eine Momentaufnahme von einem Bruchteil dessen, was es über ihn zu erzählen gibt und was ich im Moment so weiß." Aber sie könne sich vorstellen, dass sich ihr Blick in zehn Jahren schon wieder verändert habe, wenn sie noch mehr herausgefunden habe.
Eine ihrer bisherigen Erkenntnisse über Munch: "Er war im mittleren Alter, glaube ich, ein ziemlich charmanter Stinkstiefel, teilweise, glaube ich, sehr schwer erträglich, aber darin auch faszinierend." Ihre Herangehensweise sei es gewesen, "über die Bilder zu fragen, was hat es mit den Dingen, die dargestellt werden, den Figuren, den Farben, den immer wiederkehrenden Zimmern, in denen eine Frau alleine steht und den Kopf gesenkt hält - was hat es damit auf sich, was steckt dahinter." Das zu erfahren sei für sie sehr abenteuerlich gewesen.
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