Wir berichten darüber heute und in den kommenden Tagen und Wochen in einer Serie im "Zeitfragen"-Magazin, täglich ab 19.05 Uhr. Alle Beiträge zum Themenschwerpunkt werden hier zu finden sein.
92 Elemente – literarisch verarbeitet
06:42 Minuten
Vor 150 Jahren stellte Dmitri Mendelejew das Periodensystem der Elemente vor. Wir begleiten das Jubiläum mit zahlreichen Beiträgen. Zu Beginn: Ein Gespräch mit dem Schriftsteller Florian Werner, der zu jedem Element eine Geschichte geschrieben hat.
2019 ist das Jahr des Periodensystems.: Vor 150 Jahren stellte der russische Chemiker Dmitri Mendelejew sein Periodensystem der Elemente vor – wenige Monate später dann der deutsche Forscher Lothar Meyer.
Das Periodensystem ist nicht jedermanns Sache. Man kann es aber zu seiner machen. Beispiel: der Schriftsteller Florian Werner. Er sei in Physik und Chemie in der Schule "sehr, sehr schlecht" gewesen, gestand er im Deutschlandfunk Kultur. Er hat dann trotzdem ein Buch über das Periodensystem geschrieben - um das "Trauma aus der Schulzeit" zu bewältigen, wie er ironisch anmerkte.
92 Geschichten hat er verfasst – zu jedem Element, das in natürlicher Form auf der Erde vorkommt, eine. Das Periodensystem sei auch ein "sprachliches System", betonte Werner: "Es besteht ja erkennbar aus lateinischen Buchstaben." Das habe ihn als Schriftsteller fasziniert und gereizt.
Jede Geschichte soll den Eigenschaften des Elements gerecht werden, betonte der Autor. In ihnen gehe es immer wieder um sehr elementare Dinge: "Liebe, Geburt, Tod, Zahnschmerzen."
92 Buchstaben oder Buchstabenkombinationen: "Und die beschreiben die ganze Welt", sagte Werner. Das versuchten Literaten ja auch immer wieder – und scheiterten daran.
(ahe)
Florian Werner: "Helium und Katzengold - 92 elementare Geschichten"
Nagel und Kimsche, Zürich 2014
208 Seiten, 18,50 Euro