"Spiegel Online war am Anfang eher was für Nerds"
Vom Nischenprojekt zum Marktführer: Vor 20 Jahren ging Spiegel Online ans Netz, heute ist die Nachrichtenseite aus dem Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Ein Rückblick mit dem Medienjournalisten Steffen Grimberg.
Deutschlands bekanntestes Nachrichtenportal feiert an diesem Wochenende einen runden Geburtstag: Vor 20 Jahren wurde Spiegel Online gegründet. Damals, im Jahr 1994, sei das Internet noch kein Massenphänomen gewesen, sondern etwas für die "Happy Few", sagt der Medienjournalist Steffen Grimberg vom NDR-Magazin "Zapp". "Spiegel Online war am Anfang eher was für Nerds, es ging um Netzthemen, es war eine kleine verschworene Gemeinschaft."
Zu einer richtigen Nachrichtenseite sei das Ganze erst einige Jahre später geworden, als mehr und mehr Leute einen PC besaßen und einen Internetzugang hatten. Heute ist Spiegel Online neben Bild.de die reichweitenstärkste deutsche Nachrichtenseite. Grimberg erklärt diese Erfolgsgeschichte mit dem Durchhaltewillen des Verlags. "Was der Spiegel-Verlag absolut richtig gemacht hat, war, dass er nach dem ersten Platzen der Internetblase im Jahr 2000/2001 am Ball geblieben ist." Anders als viele andere Verlage und Unternehmen habe der Spiegel weiterhin ans Internet geglaubt und die Redaktion systematisch ausgebaut, so Grimberg.