Pavel Richter, Wikipedianer seit 2004, blickt in unserer Sendung "Fazit" auf die idealistischen Hoffnungen zum Start der Online-Enzyklopädie 2001 zurück:
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Fünf Gründe, warum wir Wikipedia auch in Zukunft brauchen
03:29 Minuten
Wikipedia hat keinen Druck, hohe Umsätze zu generieren. So könne sich die Online-Enzyklopädie ihrer Kernaufgabe widmen: so fundiert und objektiv wie möglich Sachverhalte darzustellen, meint Vera Linß. Doch 20 Jahre nach Gründung brauche es radikale Reformen.
1. Wikipedia hat den Zugang zu Wissen revolutioniert. Nirgendwo anders erhält man so unkompliziert und kostenfrei Informationen. Allein die deutsche Ausgabe enthält derzeit 2,5 Millionen Artikel. Andere Enzyklopädien sehen da alt aus. Auf die Faktensammlung von Wikipedia kann heute niemand mehr verzichten.
2. Wikipedia muss nicht auf Klicks setzen. Die Artikel werden weltweit von 3,5 Millionen Freiwilligen erstellt. Deshalb gibt es keinen Druck, hohe Umsätze zu generieren. Die Enzyklopädie kann sich so ihrer Kernaufgabe widmen: so fundiert und objektiv wie möglich Sachverhalte darzustellen. Wikipedia ist damit auch ein Bollwerk gegen Fake News.
3. Wikipedia fördert den gesunden Menschenverstand. Häufig wird kritisiert, das Netzwerk sei unterwandert von PR-Agenturen, Regierungen oder Ghostwritern, die gezielt Artikel schönfärben. All das ist schon mal passiert. Darum sollte jeder die Texte gründlich lesen und die obligatorischen Quellen registrieren. Und Dinge auch mal richtigstellen.
4. Wikipedia färbt ab. Das Netzwerk macht sich nämlich dafür stark, dass auch andere ihr Wissen frei zugänglich machen. Dass ARD, ZDF und Deutschlandradio inzwischen Bildungsinhalte zur freien Nutzung dauerhaft ins Netz stellen, ist auch der Beharrlichkeit von Wikimedia Deutschland zu verdanken, dem Verein hinter der Wikipedia.
5. Weil niemand perfekt ist. Nicht mal Wikipedia. Dort gibt es viel zu wenige Frauen. Deshalb braucht Wikipedia die Chance, sich radikal zu reformieren. Wäre doch schade, wenn Wikipedia in 20 Jahren immer noch ein Männer-Club wäre.