Darüber diskutieren:
Gesine Dornblüth: Journalistin und ehemalige Russlandkorrespondentin des Deutschlandradios
Alexander Rahr: Politikwissenschaftler und Putin-Biograf
Sergey Medvedev: Vorstandsvorsitzender des Vereins "Dekabristen e.V"
Gegenwind für den Kreml-Chef
53:43 Minuten
Seit 20 Jahren regiert Wladimir Putin im Kreml. Für viele Russen ist er der unumstrittene Herrscher, der das Riesenreich zusammenhält. Doch die Proteste werden lauter, die westlichen Sanktionen schwächen die Wirtschaft. Bröckelt das System Putin?
Vor 20 Jahren, am 9. August 1999, schaute die Welt erstaunt nach Russland: Der damalige Staatschef Boris Jelzin stellte den neuen Ministerpräsidenten des Landes – und damit seinen designierten Nachfolger im Kreml – vor: Wladimir Putin. Ein Quereinsteiger: Vom Chef des Geheimdienstes FSB zum mächtigsten Mann des Landes – und das mit 47 Jahren. Seitdem hat Putin mehrfach den Job gewechselt. Er war Präsident, dann wieder Ministerpräsident, nun wieder Kremlchef – und steigerte beharrlich seine Macht.
Das System Putin
In diesen 20 Jahren hat sich das Land stark verändert. Ließ er anfangs noch Reformen zu, reagierte der Kreml-Chef im Laufe der Zeit immer rigider auf aufkeimende Kritik: Oppositionelle lässt er verhaften, er fördert Militär und Geheimdienste. Sein Verhalten in der Ukraine-Krise hat Putin vom Westen viel Kritik und Sanktionen eingetragen, die die Wirtschaft schwächen.
Der Unmut im Land steigt
Viele Russen halten noch immer an dem Prinzip des starken Herrschers im Kreml fest, doch der Unmut wächst: Der Ruf nach Demokratie, nach freien Wahlen, lässt derzeit Zehntausende in Moskau auf die Straße gehen.
Wie wurde aus dem Petersburger Apparatschik der stärkste Mann Russlands? Wie lange hält das System Putin noch? Was passiert nach seiner Amtszeit im Jahr 2024?