Das Ultraschall Berlin will wesentliche Entwicklungen der zeitgenössischen Musik abbilden. Es wird vom Deutschlandfunk Kultur und dem Kulturradio des Rundfunk Berlin-Brandenburg gemeinsam veranstaltet.
Ein fulminantes Programm in Neuer Musik
Es ist nicht das älteste Festival für Neue Musik, aber auch das Ultraschall Berlin kommt in die Jahre. In der 20. Ausgabe gab es mehr als 20 Ur- und Erstaufführungen. Die Musikwissenschaftlerin Katja Heldt zieht ein positives Fazit.
Fünf Tage lang ist die Musikwissenschaftlerin Katja Heldt zwischen den sechs Festivalstandorten gependelt, vom großen Sendesaal des rbb ging es in die Kantine des Berghain, der berühmten Diskothek. "Es lagen Welten zwischen den Veranstaltungsorten, das hat man unter anderem daran gesehen, dass ganz unterschiedliches Publikum angezogen wurde", sagt Heldt im Interview mit Deutschlandfunk Kultur. Insgesamt sei sie sehr angetan, sie habe viele neue Komponisten kennengelernt.
Beeindruckende Soloprogramme, aber wenig Komponistinnen
Ihr persönlicher Höhepunkt sei das Piano Concerto des dänischen Komponisten Simon Steen-Andersen im Pierre-Boulez-Saal gewesen. "Ein Stück, bei dem ein ganzer Flügel runterfällt und dann die Klänge vom Orchester aufgenommen werden, der Flügel prallt auf den Boden, die Stücke fliegen und tanzen und das war wirklich spektakulär." Beeindruckend seien auch die Soloprogramme der Streicher gewesen, etwa mit Stücken von Meistern der Neuen Musik wie Helmut Lachenmann.
Lediglich ein Punkt sei ihr negativ aufgefallen: die ungleiche Verteilung von Komponisten und Komponistinnen. 70 Stücke seien insgesamt aufgeführt worden, davon nur 13 von Frauen komponiert. "Ich würde mir wünschen, dass sich das in Zukunft vielleicht ein bisschen annähert", sagt Heldt.