Fontane und die Fernverkehrsstraße 5
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Ein großer Dichter, geboren im kleinen Neuruppin: Zwei Reporter waren auf den Spuren Theodor Fontanes in Brandenburg unterwegs. Und zwar schon vor gut 50 Jahren. Ihre Berichte verraten viel über seine Heimat – und auch über das geteilte Deutschland.
Er gilt als die große Stimme der Mark Brandenburg: Theodor Fontane, geboren im Jahr 1819 in Neuruppin, knapp 80 Kilometer nordwestlich von Berlin. Mit seinen "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" setzte der Schriftsteller seiner Heimat ein reiseliterarisches Denkmal. Fontane berichtete darin von Schlössern und Klöstern, den Orten und Landschaften in der Region – und erzählte Geschichten über die dort lebenden Menschen.
Am 30. Dezember jährt sich der Geburtstag Theodor Fontanes zum 200. Mal. Aus diesem Anlass präsentieren wir erneut zwei Sendungen aus unserem Archiv. Der Reporter Hellmut Jaesrich wandelte auf den Spuren von Theodor Fontane durch Brandenburg und Berlin – durch "Mitteldeutsche Landschaften", wie das Feature heißt, das erstmals 1964 im Deutschlandfunk ausgestrahlt wurde.
Orte, die für Westdeutsche tabu waren
Im Umkreis Fontanes bewegt sich auch eine andere Sendung aus dem Archiv: 1970 fragte die Unterhaltungsredaktion des RIAS: Kennen Sie eigentlich die Fernverkehrsstraße 5? Sie war einer der Wege, die West-Berlin damals mit der Bundesrepublik verbanden. Doch die westdeutschen Reisenden durften keine Abstecher in die DDR machen. Auf der Fernstraße 5 und in den Landschaften und Orten längs von ihr war der RIAS-Mitarbeiter Manfred Stahnke unterwegs: Dort liegt zum Beispiel auch das kleine Dorf Ribbeck im Havelland, das Fontane mit einem Gedicht berühmt gemacht hat.