23. Türchen

    Henning Mankell: "Mord im Herbst"

    Verschenkt von Kolja Mensing |
    Eigentlich ist Henning Mankells Ermittler Kurt Wallander seit vier Jahren im Ruhestand. Nun taucht er in "Mord im Herbst" wieder auf. Der schmale Band war vor zehn Jahren nur in den Niederlanden erschienen. Nun bekommen auch deutsche Fans Lesefutter-Nachschub.
    Eigentlich war es ja längst vorbei. Vor vier Jahren hatte Henning Mankell seinen Ermittler Kurt Wallander in den Ruhestand geschickt. Der Kommissar aus Ystad zeigte in "Der Feind im Schatten" erste Anzeichen einer Demenz – und am Ende des Romans war klar, dass der bekannteste Polizist Schwedens nie wieder einen Fall lösen würde. Kurt Wallander verschwand im Nebel des Vergessens.
    Jetzt die Überraschung: Pünktlich zum Fest taucht er in diesem Jahr wieder auf aus der Versenkung: "Mord im Herbst" ist der Titel eines schmalen Bandes, der vor knapp zehn Jahren außer der Reihe und nur in den Niederlanden erschienen war. Kurt Wallander besichtigt ein altes Bauernhaus, das er kaufen möchte, und stolpert im Garten über eine skelettierte Hand, die aus dem Boden ragt. Das Haus kauft er nicht – und ermittelt stattdessen in einem Mordfall, der rund 60 Jahre zurückliegt.
    Dieses Buch ist in jeder Hinsicht eine Zeitreise: Für Wallander-Fans – und wer ist das eigentlich nicht? – ist noch einmal alles beim Alten. Ach so, und falls es einen Gott der gediegenen Kriminalliteratur gibt: Bitte lass Henning Mankell bis nächstes Jahr Weihnachten noch einmal in Ruhe in all' seine Schubladen gucken! Da gibt es doch bestimmt noch die eine oder andere unveröffentlichte Geschichte mehr aus Ystad…

    Henning Mankell: Mord im Herbst - Ein Fall für Kurt Wallander

    Aus dem Schwedischen von Wolfgang Butt

    Paul Zsolnay Verlag, Wien 2013

    140 Seiten, 15,90 Euro

    Die ausführliche Kritik hören Sie um 16.33 Uhr im Radiofeuilleton.

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