25 Jahre Autor:innentheatertage
Aktuelle Debatten müssten für das Theater neu übersetzt werden, findet der Schriftsteller Ferdinand Schmalz. © IMAGO/STAR-MEDIA
Was will und kann die Gegenwartsdramatik?
12:25 Minuten
Der österreichische Dramatiker Ferdinand Schmalz hat als Juror 170 Bühnentexte gelesen und die drei besten für die Autor:innentheatertage in Berlin gekürt. Im Gespräch verrät er, was einen guten zeitgenössischen Text ausmacht.
Vor 25 Jahren entschloss sich ein Intendant in Hannover, den neuen Stoffen mal ein bisschen mehr Aufmerksamkeit zu schenken und erfand die Autorentheatertage – als „Zusatzturbo für zeitgenössische Dramatik“. Ein Festival also mit vielen Uraufführungen.
Ulrich Khuon hieß der Mann und er hat das Format dann an die Häuser mitgenommen, die er danach leitete: das Thalia in Hamburg und das Deutsche Theater in Berlin. Dort werden jetzt, mittlerweile gendergerecht, 25 Jahre Autor:innentheatertage gefeiert, mit etlichen Gastspielen.
Aktuelle Debatten fürs Theater neu übersetzen
Begonnen hat diese Jubiläumsedition mit einer Rede des österreichischen Dramatikers Ferdinand Schmalz. Der 37-jährige Grazer, der eigentlich Matthias Schweiger heißt, gehört zur Jury, die drei Texte für die „Lange Nacht der Autor:innen“ ausgewählt hat. Er selbst war 2015 bereits mit einem Text („Dosenfleisch“) bei den Autor:innentheatertagen dabei.
Wichtig beim Schreiben für die Bühne sei es, sagt er, dass aktuelle Debatten in den Theaterraum „neu übersetzt“ würden, dass also ein Mehrwert durch die Kunst entstehe, ein neuer Erkenntniswert: „Es ist schon wichtig, einen eigenen Ton zu finden für ein Thema, das Relevanz hat", betont Schmalz.
"Heutiges Schreiben muss sich mit dem Jetzt, in dem wir leben, in Bezug setzen und da auf leichtfüßige Weise neue Figuren auf die Bühne bringen oder eine neue Sprache, einen neuen Ton einbringen.“