Das Sprachrohr des Ostens
Im August 1990 brachte der westdeutsche Burda-Verlag die erste Ausgabe der SUPERillu an die ostdeutschen Kioske. Wie keine andere Zeitschrift bedient sie das Lebensgefühl der Menschen im Gebiet der ehemaligen DDR. Ein Redaktionsbesuch.
Berlin, Potsdamer Platz: Redaktionskonferenz bei der SUPERillu. Der Jüngste in der Runde, Mitte 20, trägt vor, mit welchen Aktionen die Zeitschrift in den sozialen Medien zuletzt unterwegs war.
"Da hat Matthias Reim ein Gartenkonzert gegeben bei einer Leserin in Pritzwalk, die hatte das bei uns gewonnen, und wir haben das ein bisschen begleitet, RTL war auch dabei, wir haben nichts weiter gemacht als ein paar Videos dazu gepostet und insgesamt damit 114.000 Menschen bis jetzt erreicht, und es steigt im Moment noch weiter an…"
In dem hellen, nüchtern eingerichteten Großraumbüro im siebten Stock haben sich zwei Dutzend Redakteure eingefunden. Sie haben sich mittlerweile daran gewöhnt, dass der Auftritt der SUPERillu in den Sozialen Medien auf der Tagesordnung der Redaktionskonferenzen ganz oben steht.
Chefredakteur Robert Schneider sitzt am Kopfende der zusammengeschobenen Tische. Er trägt ein weißes, eng anliegendes Hemd, Dreitagebart und Kurzhaarschnitt. Aufmerksam registriert er die Erfolgsmeldungen aus dem Reich der Sozialen Medien. Seit vier Jahren ist Robert Schneider Chefredakteur der SUPERillu. Er hat klare Vorstellungen davon, wohin die Reise mit der Zeitschrift gehen soll.
"Ins Netz. Und zwar nicht als News-Portal, sondern tatsächlich als die große ostdeutsche Kommunikations-, Erinnerungs-, Tausch-, Kauf-, was weiß ich was-Plattform. Auf Facebook sieht man, dass wir eine wahnsinnig hohe Interaktionsrate haben. Das heißt, die Leute sprechen gern mit uns, unsere Leser oder User sprechen gerne untereinander, diskutieren, und das würde ich ausbauen, weil wir so eine klar definierte Zielgruppe haben, das finde ich, ist toll."
Doch jetzt widmet er sich erst einmal wieder dem Kerngeschäft. Die "klar definierte Zielgruppe", von der er spricht, das sind 2,9 Millionen Menschen in Ostdeutschland, die regelmäßig zur SUPERillu greifen und sie damit zur meistgelesenen Zeitschrift auf dem Gebiet der ehemaligen DDR machen. Und die wollen mit interessanten Geschichten versorgt werden.
Chefredakteur Robert Schneider, 38, ist in seinem Element. Ein 27-jähriger Youtube-Star aus einer Kleinstadt in Brandenburg macht das Sommerinterview mit der Kanzlerin? Jung und Ost: für die Ausgabe vom 16. Juli ist die Geschichte eine Art Hauptgewinn. Schneider will den Spagat schaffen. Er will die Themen in der SUPERillu verjüngen, aber seine alte Stammleserschaft nicht vergraulen. Ein modernes Heimatmagazin, das ist sein Ziel.
Doch jetzt widmet er sich erst einmal wieder dem Kerngeschäft. Die "klar definierte Zielgruppe", von der er spricht, das sind 2,9 Millionen Menschen in Ostdeutschland, die regelmäßig zur SUPERillu greifen und sie damit zur meistgelesenen Zeitschrift auf dem Gebiet der ehemaligen DDR machen. Und die wollen mit interessanten Geschichten versorgt werden.
Chefredakteur Robert Schneider, 38, ist in seinem Element. Ein 27-jähriger Youtube-Star aus einer Kleinstadt in Brandenburg macht das Sommerinterview mit der Kanzlerin? Jung und Ost: für die Ausgabe vom 16. Juli ist die Geschichte eine Art Hauptgewinn. Schneider will den Spagat schaffen. Er will die Themen in der SUPERillu verjüngen, aber seine alte Stammleserschaft nicht vergraulen. Ein modernes Heimatmagazin, das ist sein Ziel.
"Was alle verbindet, ist eine gemeinsame Erfahrung, nämlich die Erfahrung der DDR. Oder die Erfahrung, die spürt der eine mehr, der andere weniger, vielleicht sich ein bisschen zurückgesetzt gefühlt zu haben, was es heute meiner Meinung nach kaum noch gibt. Es war eine tolle Neugründung von Hubert Burda vor 25 Jahren, ich glaube, die einzige Neugründung, die es heute noch gibt als Massenmedium, warum sollen wir plötzlich die Kernzielgruppe nicht mehr bedienen? Ja, schon: Es gibt so ein 'Mia san mia' auf ostdeutsch, das gibt es schon, ja."
Die SUPERillu hatte für viele Ostdeutsche eine therapeutische Wirkung
Ursprünglich stammt der Chefredakteur aus einem Dorf bei Leipzig. Er war 13, als die DDR unterging. Und weiß um die therapeutische Bedeutung, die sein Blatt in den vergangenen 25 Jahren für viele Menschen in seiner Heimat hatte.
"Ich spüre es manchmal, wenn Leser mich auf der Straße erkennen und mir die Hand drücken und sich bedanken ‚isch wollt mich mol für de Arbeit bedanken’. ‚Herzliche Grüße an die ganze Redaktion’ ausrichten, da merkt man, da ist irgendwas, ich weiß nicht, ob das ein therapeutisches Moment ist, aber da ist eine hohe Wertschätzung, eine hohe Identifikation da, und ein Medium, das ihnen Kraft gibt, weil es vielleicht gut unterhält oder tolle Ratschläge gibt, Stars der Vergangenheit, aus DDR-Zeiten, für sie am Leben erhalten werden."
Am 23. August 1990 brachte der westdeutsche Burda-Verlag die erste Ausgabe der SUPERillu an die ostdeutschen Kioske. Heute, 25 Jahre später, gilt die Zeitschrift als Sprachrohr des Ostens. Der Westler liest "Spiegel", "Stern" und "Bunte", der Ostler liest SUPERillu. Weil er es nicht mag, wenn Berichte über seine Heimat klingen wie das "Auslandsjournal".
Stammleser der SUPERillu trifft, wer beispielsweise das Sommerfest eines ostdeutschen Kleingartenvereins besucht. In Potsdam, unweit der Grenze zu West-Berlin.
Dreißig Gartenfreunde feiern das Jubiläum, die Ältesten unter ihnen bauen hier schon seit Mitte der 60er-Jahre Obst und Gemüse an. Das neue Vereinsstatut, das sie sich 1990 gaben, half ihnen, den Übergang ins wiedervereinigte Deutschland zu schaffen. Seitdem sind ihre Datschen-Grundstücke rechtlich abgesichert.
Zur Feier des Tages gibt es Spanferkel und eine Tombola. Die Männer trinken Bier, die Frauen Sekt – Rotkäppchen halbtrocken. Zufall oder nicht? Der Kleingartenverein ist genauso alt wie die SUPERillu. Vorstandschef Rainer Lüdicke, schon weit in den 70ern, und seine Ehefrau Erika gehören zur Kernklientel der Leserschaft.
"Jahrzehnte lang haben wir die schon." – "Sind interessante Beiträge, und vor allem eben auch das Kreuzworträtsel." - "Aber der größte Teil ist natürlich auch aus den ostdeutschen Ländern. Dat ist für mich so das Wichtigste, und ehrlich gesagt: DDR ist immer noch unsere Heimat, obwohl wir uns mit der Wende auch nur verbessert haben." – "Zurück möchten wir die DDR ooch nicht mehr haben. Nee."
"Und sie hat ja auch von Prominenten berichtet, zum Beispiel was aus ihnen dann im Laufe der Zeit geworden ist. Die in der DDR prominent waren und wie ihr Weg weiter gegangen ist. Nee, ist schon eine wunderbare Zeitung." - "Wichtig ist ooch, dass unsere alte Geschichte nicht vernachlässigt wird. Wir als ehemalige DDR-Bürger, wir haben ja auch Geschichte gehabt. Und det unterstützt eigentlich ooch die SUPERillu."
"Ja, ich habe die SUPERillu, aber nur zur Verfügung meiner Frau. Ich lese nicht. Sie liest sie. Jedes Wochenende. Und wenn ich keine SUPERillu und ‚Bild der Frau’ bringe, bin ich Persona non grata."
Hanspeter Pohl steht am Grill. Natürlich wirft auch er immer wieder einen Blick in die Zeitschrift. Besonders gut gefallen ihm die Ratgeber-Seiten. Gar nichts anfangen kann er mit den dauernden Geschichten, in denen es um die Aufarbeitung der SED-Vergangenheit geht.
"Für mich ist das genügend breitgetreten worden. Ich muss das nicht immer wiederholen. Die, die da strafrechtlich irgendwie zu verfolgen waren, da ist das Ding erledigt, und insofern ist das jetzt für mich eine Vergangenheitsbewältigung, die ich Woche für Woche nicht mehr brauche. Es muss irgendwann mal Schluss sein. Das reißt immer wieder Gräben auf, die eigentlich schon geschlossen sind."
Dreißig Gartenfreunde feiern das Jubiläum, die Ältesten unter ihnen bauen hier schon seit Mitte der 60er-Jahre Obst und Gemüse an. Das neue Vereinsstatut, das sie sich 1990 gaben, half ihnen, den Übergang ins wiedervereinigte Deutschland zu schaffen. Seitdem sind ihre Datschen-Grundstücke rechtlich abgesichert.
Zur Feier des Tages gibt es Spanferkel und eine Tombola. Die Männer trinken Bier, die Frauen Sekt – Rotkäppchen halbtrocken. Zufall oder nicht? Der Kleingartenverein ist genauso alt wie die SUPERillu. Vorstandschef Rainer Lüdicke, schon weit in den 70ern, und seine Ehefrau Erika gehören zur Kernklientel der Leserschaft.
"Jahrzehnte lang haben wir die schon." – "Sind interessante Beiträge, und vor allem eben auch das Kreuzworträtsel." - "Aber der größte Teil ist natürlich auch aus den ostdeutschen Ländern. Dat ist für mich so das Wichtigste, und ehrlich gesagt: DDR ist immer noch unsere Heimat, obwohl wir uns mit der Wende auch nur verbessert haben." – "Zurück möchten wir die DDR ooch nicht mehr haben. Nee."
"Und sie hat ja auch von Prominenten berichtet, zum Beispiel was aus ihnen dann im Laufe der Zeit geworden ist. Die in der DDR prominent waren und wie ihr Weg weiter gegangen ist. Nee, ist schon eine wunderbare Zeitung." - "Wichtig ist ooch, dass unsere alte Geschichte nicht vernachlässigt wird. Wir als ehemalige DDR-Bürger, wir haben ja auch Geschichte gehabt. Und det unterstützt eigentlich ooch die SUPERillu."
"Ja, ich habe die SUPERillu, aber nur zur Verfügung meiner Frau. Ich lese nicht. Sie liest sie. Jedes Wochenende. Und wenn ich keine SUPERillu und ‚Bild der Frau’ bringe, bin ich Persona non grata."
Hanspeter Pohl steht am Grill. Natürlich wirft auch er immer wieder einen Blick in die Zeitschrift. Besonders gut gefallen ihm die Ratgeber-Seiten. Gar nichts anfangen kann er mit den dauernden Geschichten, in denen es um die Aufarbeitung der SED-Vergangenheit geht.
"Für mich ist das genügend breitgetreten worden. Ich muss das nicht immer wiederholen. Die, die da strafrechtlich irgendwie zu verfolgen waren, da ist das Ding erledigt, und insofern ist das jetzt für mich eine Vergangenheitsbewältigung, die ich Woche für Woche nicht mehr brauche. Es muss irgendwann mal Schluss sein. Das reißt immer wieder Gräben auf, die eigentlich schon geschlossen sind."
"So besiegte ich den Brustkrebs" - eine typische Titelstory
In der Redaktionskonferenz der SUPERillu geht es um die wichtige Frage: Was kommt auf den Titel?
Geschichten über Musik-, TV- und Show-Stars sind ein wesentliches Element der Zeitschrift. Leute-Redakteurin Victoria Teichert berichtet den Kollegen über ihr Gespräch mit Hendrikje Fitz, seit 1998 in der MDR-Produktion 'In aller Freundschaft' auf dem Fernsehschirm, vor einem Jahr an Krebs erkrankt, nun geheilt.
Victoria Teichert kommt aus dem Westen. Sie ist eine von 75 Angestellten. Jeweils zur Hälfte kommen sie aus Ost und aus West. Victoria Teichert arbeitet seit zwölf Jahren für die SUPERillu.
"Also die Künstler, die mit uns zusammengearbeitet haben bis jetzt, die machen das auch immer wieder, weil sie sich bei uns immer gut aufgehoben gefühlt haben und auch nicht das Gefühl hatten, dass man Dinge ausschlachten möchte, sondern es geht wirklich mehr um die Person als um große Schlagzeilen. Das wollen unsere Leser auch. Es ist tatsächlich so: Je mehr wir auf den Putz hauen, umso weniger gefällt unseren Lesern das. Man muss das wirklich so sehen: Die wollen die Geschichten hinter den Menschen haben und nicht die dicke Schlagzeile."
Wobei die dann auch nicht schaden kann. Wie bei Sachsenklinik-Star Hendrikje Fitz: "So besiegte ich den Brustkrebs".
"Jetzt erzählen zu können, dass sie es tatsächlich geschafft hat, dass sie den Krebs besiegt hat und dass sie den Kampf gegen die Krankheit gewonnen hat, das wird die Leser einfach freuen, das ist eine positive Geschichte über einen Star, den die Ostdeutschen alle kennen, und demnach ist es für uns möglicherweise auch eine Titelgeschichte."
Ende der Konferenz: Chefredakteur Schneider hält kurz inne, klopft mehrmals mit seinem Kugelschreiber auf die Tischplatte, dann verkündet er den Aufmacher der nächsten Ausgabe.
"Gut, dann sehe ich die Hendrikje Fitz als Titel."
Über das Gesicht der zuständigen Redakteurin huscht ein kurzes Lächeln. Und Patrick Ziob, stellvertretender Chefredakteur, freut sich, dass die Geschichte nach vorne rutscht, in sein Ressort ‚Aktuelles und Heimat’, das fast die Hälfte des Blattumfangs ausmacht. Obwohl: Genügend Abnehmer, sagt er, findet die Titelgeschichte auf alle Fälle. Jede Titelgeschichte.
"Ja, und das finde ich nach wie vor das Faszinierendste an der SUPERillu überhaupt. Wir wissen es aus den Leserbriefen, aber auch aus der Marktforschung: Die Leser der SUPERillu lesen vom ersten bis zum letzten Buchstaben die Zeitschrift. Ich war vorher bei der ‚Bunten’, da gibt es das nicht. Die Zeitschrift wird überblättert, man bleibt an einem oder zwei Artikeln hängen. Unsere Stammleser, unsere treuen Leser lesen es wirklich von vorne bis hinten."
Im Verlagsgebäude am Potsdamer Platz entsteht nicht nur die SUPERillu. Weitere Zeitschriften aus dem Hause Burda sind hier beheimatet: ‚Mein Garten’, ‚Das Haus’, die deutsche Ausgabe von ‚Harper’s Bazaar’. Deshalb leistet sich der Verlag auch eine Empfangsdame im Erdgeschoss. Um ihren Arbeitsplatz ist sie zurzeit allerdings nicht zu beneiden, das Ladenlokal nebenan wird für einen neuen Mieter hergerichtet.
Eigentlich sitzt Madeleine Flowers gern hier. Gerade wegen der vielen Zeitschriften, in denen sie schmökern kann.
"Ja, die kenne ich alle. Die lese ich. Um den Anrufern, unseren Abonnenten Auskunft erteilen zu können, lese ich mir die durch. Von vorne bis hinten. Ich kriege sie auch zugeschickt, wenn ich mal Urlaub habe. Durch die Poststellenangestellten. So dass ich auch im Bilde bin während des Urlaubs."
In der SUPERillu ist für jeden etwas dabei, schwärmt sie. Von 8 bis 88. Besonders die Heimatseiten mit den tollen Fotos aus den fünf neuen Bundesländern haben es ihr angetan.
"So lernt man das dann auch mal kennen und wird neugierig drauf. Und ich denke mal: so geht es vielen."
Madeleine Flowers ist West-Berlinerin. Hier ist die SUPERillu hin und wieder am Kiosk zu finden, in West-Deutschland dagegen Fehlanzeige. Selbst große Bahnhofsbuchhandlungen vertreiben die Zeitschrift nicht.
Die Empfangsdame ist mittlerweile einer der größten Fans der SUPERillu. Deshalb empfiehlt sie sie auch weiter.
"Ja auf jeden Fall. Auf jeden Fall, weil ich glaube, dass viele da einfach nur Vorurteile haben. Die haben die Zeitschrift noch nie gelesen, oder bis jetzt, bis vor kurzem, die letzten Jahre versorge ich ja alle damit. Den gesamten Freundes- und Bekanntenkreis. Auch deren Eltern zum Beispiel, die ja auch heute schon um die 70 sind, die sind alle begeistert. Na, ich bringe das mit nach Hause. Meine Mutter bekommt die wöchentlich, und sie nimmt sie dienstags mit in den Kirchenkreis in die Martin-Luther-Gemeinde, und dort geht sie dann auch noch mal rum. Und landet dann im Kirchencafé. Für die Leute, die einfach nur zum Kaffeetrinken kommen."
Auf diese Art erreicht ein Exemplar etwa 20 Leser, fügt sie hinzu. – Dann holt sie den Aufzug.
Jochen Wolf, der "Oligarch der Ostalgie"
Im siebten Stock wühlt sich Jochen Wolff durch alte Aktenordner. Er hat die Zeitschrift zu dem gemacht, was sie ist: Sprachrohr und Medienheimat der Ostdeutschen. Zwanzig Jahre lang war er ihr Chefredakteur, jetzt ist er Herausgeber. Jochen Wolff ist Bayer. "Oligarch der Ostalgie" nannte ihn der Berliner ‚Tagesspiegel’. Ab und zu schaut er noch in der Redaktion vorbei. Er strahlt die Gelassenheit eines Mannes aus, der zufrieden ist mit seinem Werk.
"Sicher, die Menschen haben sich teilweise allein gefühlt mit ihren Themen, das ganze aktuelle Recht, die Krankenversicherung, Rente, Apotheke, plötzlich viele neue Medikamente, die man vorher gar nicht hatte, Naturheilgeschichten, dann Urlaubsorte plötzlich ganz neu, dann Gebrauchtwagen, wie kauft man einen, all diese Dinge, die für uns, für die Bürger im Westen selbstverständlich waren, weil sie es über Jahrzehnte hinweg in der Praxis erlernt hatten, das war für die Menschen neu, und wir haben ihnen einfach geholfen, also wir waren wirklich viel mehr als eine Zeitschrift, wir waren ein Partner."
Für seine journalistischen Verdienste um die deutsche Einheit erhielt Jochen Wolff 2010 das Bundesverdienstkreuz. Ein Ostdeutscher hätte die Zeitschrift so kurz nach der Wende niemals machen können, sagt er. Dazu fehlte die Distanz zur eigenen Vergangenheit.
"Sicher, die Menschen haben sich teilweise allein gefühlt mit ihren Themen, das ganze aktuelle Recht, die Krankenversicherung, Rente, Apotheke, plötzlich viele neue Medikamente, die man vorher gar nicht hatte, Naturheilgeschichten, dann Urlaubsorte plötzlich ganz neu, dann Gebrauchtwagen, wie kauft man einen, all diese Dinge, die für uns, für die Bürger im Westen selbstverständlich waren, weil sie es über Jahrzehnte hinweg in der Praxis erlernt hatten, das war für die Menschen neu, und wir haben ihnen einfach geholfen, also wir waren wirklich viel mehr als eine Zeitschrift, wir waren ein Partner."
Für seine journalistischen Verdienste um die deutsche Einheit erhielt Jochen Wolff 2010 das Bundesverdienstkreuz. Ein Ostdeutscher hätte die Zeitschrift so kurz nach der Wende niemals machen können, sagt er. Dazu fehlte die Distanz zur eigenen Vergangenheit.
"Wir haben immer offen die Probleme, die Verbrechen der SED, die Verbrechen an Mauer und Grenze benannt, aber wir haben auch gesagt: Die Menschen haben ein Recht, sich an ihren Alltag zu erinnern, wie sie damals in der Mangelwirtschaft ihr Leben gemeistert haben, die Kinder groß gezogen haben, Musik der Jugend, als sie zum ersten Mal verliebt waren, an alle diese Dinge hat man sein Recht sich zu erinnern, das gehört zu unserer Alltagskultur, und deswegen hat man uns einfach auch geliebt, weil wir ihr Leben vor dem Fall der Mauer akzeptiert und respektiert haben."
Und weil die SUPERillu einen eigenen Medienpreis für die Ostdeutschen schuf, die ‚Goldene Henne’. Dazu noch Schlagzeilen wie die im März 2010: "Ich war gerne DDR-Bürger: TV-Legende Herbert Köfer und sein provozierendes Bekenntnis". Hunderte Leserbriefe gingen ein, Köfer sprach aus, was viele dachten: Es war nicht alles schlecht in der DDR.
"Ich denke schon, dass wir dazu beigetragen haben, auch mit den Geschichten, die von der tatsächlichen Entwicklung berichten, dann auch dass wir die Ostdeutschen selber in den Fokus gehoben haben, dass da neues Selbstbewusstsein wachsen konnte."
"Ich denke schon, dass wir dazu beigetragen haben, auch mit den Geschichten, die von der tatsächlichen Entwicklung berichten, dann auch dass wir die Ostdeutschen selber in den Fokus gehoben haben, dass da neues Selbstbewusstsein wachsen konnte."
Politikredakteur Gerald Praschl ist ins Großraumbüro gekommen. Gemeinsam mit dem Chef-Grafiker arbeitet er an der Gestaltung seines Artikels über die Bürgerkriegsflüchtlinge, die im sächsischen Freital Zuflucht fanden. Heraus kommen eine anrührende Fotostrecke und ein Text, in dem Gerald Praschl mit dem Vorurteil aufräumt, die Flüchtlinge seien vor allem aus wirtschaftlichen Gründen da. Überschrift: "Hört Ihnen zu!"
Gerald Praschl ist das Urgestein der Redaktion. Der heute 47-Jährige war noch vor Jochen Wolff bei der SUPERillu. Im Mai 1990, als die ersten Mitarbeiter in die Büroräume der DDR-Nachrichtenagentur ADN am Alexanderplatz einzogen.
"Die ersten Wochen haben wir die Buletten in der Kantine noch mit Ostmark bezahlt, und eines der Hauptprobleme war, überhaupt ein Büro mit Telefon aufzutreiben, denn es gab keine, wir hatten in der Redaktion einige wie ich, die aus dem Westen kamen, wir hatten eine größere Zahl von Kollegen, die hier aus dem Osten kamen, und es war auch ein sehr spannendes Zusammenwachsen innerhalb der Redaktion, so ein bisschen wie Deutschland draußen im Großen die Redaktion im Kleinen mit vielen Diskussionen, auch mal mit Streit, aber sicher auch mit viel gegenseitiger Befruchtung über das jeweils andere Deutschland, das da gerade sich wiedervereinigte."
Gerald Praschl stammt aus der bayerischen Provinz. Heimat ist für ihn nicht nur eine Worthülse. Er versteht die Leute, für die er schreibt. Aber er weiß auch, wie schwer es ist, ein Blatt zu machen, das die Oppositionellen von einst genauso gern lesen wie ehemalige Stasi-Offiziere.
"Da gab es Studien darüber, dass sich praktisch jeder zehnte Artikel in SUPERillu in den 90er-Jahren, Anfang der 2000er-Jahre mit dem Thema DDR-Vergangenheit beschäftigt hat. Da ging es sehr oft um die dunklen Seiten der SED-Diktatur, es waren natürlich auch viele persönliche Interviews mit prominenten Ostdeutschen über ihre eigene Sicht auf die DDR, insgesamt haben wir immer einen sehr kritischen Umgang gepflegt mit der DDR-Vergangenheit, auch in dem Bewusstsein, dass das, was wirklich lief in Ostdeutschland 40 Jahre lang, in diesen gesamten, von der SED gesteuerten Medien in keiner Weise vorkam."
"Da gab es Studien darüber, dass sich praktisch jeder zehnte Artikel in SUPERillu in den 90er-Jahren, Anfang der 2000er-Jahre mit dem Thema DDR-Vergangenheit beschäftigt hat. Da ging es sehr oft um die dunklen Seiten der SED-Diktatur, es waren natürlich auch viele persönliche Interviews mit prominenten Ostdeutschen über ihre eigene Sicht auf die DDR, insgesamt haben wir immer einen sehr kritischen Umgang gepflegt mit der DDR-Vergangenheit, auch in dem Bewusstsein, dass das, was wirklich lief in Ostdeutschland 40 Jahre lang, in diesen gesamten, von der SED gesteuerten Medien in keiner Weise vorkam."
Verhöhnt als "bräsiger Mix aus Käse- und Infoblatt", verspottet als "Suppen-Illu"
Jochen Wolff hat den Aktenordner mit den Heften aus dem Jahr 2004 mittlerweile gefunden und kann an der Chronik weiterarbeiten. Sein Missionseifer sei zu Ende, sagt der ehemalige Chefredakteur, er muss die Westdeutschen nicht mehr von den Qualitäten der Ostdeutschen überzeugen. Wenn man ihn fragt, warum sich die SUPERillu immer mit ‚Spiegel’, ‚Stern’ und ‚Focus’ vergleicht statt mit den bunten Blättern aus dem Westen, reagiert er angepiekt: die Zeitschrift bietet mehr als nur Klatsch und Tratsch.
"Für viele hat die Woche erst richtig begonnen, wenn am Donnerstag die SUPERillu erschienen ist. Wir haben den Menschen Mut gemacht, es auch anzupacken und ihnen geholfen, den Weg in diese innere Einheit zu finden, also wir waren ein unverzichtbarer, lebensnotwendiger Ratgeber und eine Zeitschrift, und wenn es uns nicht gegeben hätte, hätten wir sie dringend erfinden müssen."
Bis heute muss die SUPERillu jedoch viel Kritik einstecken. Verhöhnt wird sie als ‚bräsiger Mix aus Käse- und Infoblatt’, verspottet als ‚Suppen-Illu’.
Bis heute muss die SUPERillu jedoch viel Kritik einstecken. Verhöhnt wird sie als ‚bräsiger Mix aus Käse- und Infoblatt’, verspottet als ‚Suppen-Illu’.
Petra-Juliane Wagner, eine agile Mittsechzigerin, kann das verstehen. Zumindest für die Anfangsjahre. Selbstverständlich hat sie als gebürtige Ostlerin die SUPERillu abonniert. Liebe auf den ersten Blick war es allerdings nicht.
"Ich habe sie gleich nach der Wende gelesen und wieder weggepackt, ich habe, als sie gegründet wurde vor 25 Jahren, oft beim Friseur oder beim Arzt mal reingeguckt, ich war jedes Mal enttäuscht und habe sie wieder weggetan, ich muss sagen, dass dieser vordergründiger Sex in der Zeitung mir überhaupt nicht gefallen hat und mich nicht angesprochen hat, vielleicht war ich damals auch noch zu jung."
In den Anfängen bestimmten Mord- und Totschlag, Sexpraktiken und Pin-up-Girls den Inhalt. Erst Mitte der 90er-Jahre verschwanden die Blut- und Busen-Themen. Ost-Prominente und Ost-Produkte, großformatige Bilder von der Heimat, vor allem aber die Seelenlage der Ostdeutschen im schwierigen Prozess der Wiedervereinigung rückten in den Mittelpunkt der Berichterstattung.
"Ich finde es gut, dass es mit der SUPERillu eine Zeitschrift gibt, die sich tatsächlich für den Osten interessiert. Ich will jetzt nicht sagen, dass ich darauf stolz bin, dass ich aus dem Osten bin oder so, aber der Bayer behauptet auch, er ist Bayer, und er möchte nicht mit den Norddeutschen verwechselt werden. Also die Generation, die ich vertrete, auch meine Kinder im Übrigen noch, die leiden nicht unter dem Status Ossi, aber sie fühlen anders, es ist halt anders. Ich war jetzt gerade am Wochenende Freunde besuchen in Münster. Es ist anders als zum Beispiel in Brandenburg. Ich will jetzt die Münsteraner nicht schlecht machen, aber die Hecken sind so hoch, dass der eine Nachbar mit dem anderen nichts zu tun haben will. Und das ist zum Beispiel bei uns auf dem Dorf anders. Da sind die Hecken niedrig."
‚Anders fühlen’ als die Westdeutschen: das macht den Unterschied. Petra-Juliane Wagner engagiert sich jetzt auch im Leserbeirat der SUPERillu. Eine Erfindung des Chefredakteurs. Zwölf Bürgerinnen und Bürger aus Ostdeutschland treffen sich zwei Mal im Jahr mit der Redaktion und beraten sie in gestalterischen und inhaltlichen Fragen. Die Jüngste ist 33, der Älteste 78. Einer war zu DDR-Zeiten Major bei der Volkspolizei, eine stellte einen Ausreiseantrag, weil sie von der DDR die Nase voll hatte. Petra-Juliane Wagner absolvierte ein Ingenieurstudium. Nach der Wende arbeitete sie lange beim Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg.
"Jeder bringt seine Ideen und seine Vorschläge ein, es ist auch so, dass wir mit Bekannten darüber sprechen, und auch von dort kommen durchaus Ideen und Vorschläge, was man in diese Zeitung aufnehmen könnte. Ich bin verschiedentlich auch in der Redaktionskonferenz allein gewesen, mit Themen, die ich gern in der Zeitung lesen wollte: Aus meiner vergangenen Arbeit heraus gab es dann zum Beispiel einen Artikel über die Bürgerbusse in Brandenburg, es gab einen Artikel über das 48-Stunden-Wochenende im Land der tausend Seen in Mecklenburg-Vorpommern, dieses Projekt habe ich in diesem Jahr begleitet, es gibt sicher andere Dinge, die wir anstoßen können als Leserbeirat, denn die Redaktion kann ja nicht überall sein."
Auch die Sportseite, sagt sie, sei auf Initiative des Leserbeirats entstanden.
"Und wir bemühen uns auch, vor allem das Titelbild noch ein bisschen stärker in die Richtung zu bringen, dass nicht Klatsch und Tratsch immer im Mittelpunkt stehen."
Zurück im Verlagsgebäude der SUPERillu am Potsdamer Platz. Warten auf den Chefredakteur. Es ist Freitag, üblicherweise Großkampftag. Der Tag, an dem der Chefredakteur mit vielen Kolleginnen und Kollegen am so genannten Balken sitzt und an der grafischen Gestaltung feilt. Auf einem großen Flatscreen ist die kommende Ausgabe zu sehen. Sie weist kaum Lücken auf, ist fast fertig. Deshalb die Ruhe.
Wie zeitgemäß ist das Blatt heute noch?
Vier Kollegen kümmern sich noch um den Feinschliff bei der Gestaltung eines Artikels über das Glück. SUPERillu fragte junge Menschen in Ostdeutschland, was wirklich wichtig ist in ihrem Leben. Heraus kam ein Potpourri bekannter Antworten: Anerkennung, Job, Familie, Liebe, Heimat. Daneben ein Schaubild, wonach die Westdeutschen deutlich erkennbar zufriedener sind als die Ostdeutschen. Der Artikel geht darauf mit keinem Wort ein.
Aber er bietet den anwesenden Redaktionsmitgliedern eine willkommene Gelegenheit, über den internen Stand der Einheit zu frotzeln.
"Wir können ja Ratespiele machen, wer aus dem Osten, wer aus dem Westen kommt."
"Manchmal hört man es ja auch. Bei der Konferenz waren ja einige Kolleginnen, jetzt sage ich mal keine Namen, wo man es halt deutlich raushört. Deutlicher Akzent, den man ja auch nicht verleugnen kann."
"Die Frau, mit der ich zusammen bin, die aus dem Osten kommt, die sagt immer: wir kommen von zwei verschiedenen Planeten. Ist auch immer noch so. Bin ich fest von überzeugt. Mein Eindruck ist, dass der Ostdeutsche ein größeres, stärkeres Heimatgefühl hat als der Westdeutsche. Vielleicht mit dem der Süddeutschen vergleichbar. Dieses Heimatgefühl, das ist ja auch das, was Robert Schneider versucht zu bedienen."
Am Nachmittag ist dann auch der Chefredakteur wieder im Büro.
"Wir können ja Ratespiele machen, wer aus dem Osten, wer aus dem Westen kommt."
"Manchmal hört man es ja auch. Bei der Konferenz waren ja einige Kolleginnen, jetzt sage ich mal keine Namen, wo man es halt deutlich raushört. Deutlicher Akzent, den man ja auch nicht verleugnen kann."
"Die Frau, mit der ich zusammen bin, die aus dem Osten kommt, die sagt immer: wir kommen von zwei verschiedenen Planeten. Ist auch immer noch so. Bin ich fest von überzeugt. Mein Eindruck ist, dass der Ostdeutsche ein größeres, stärkeres Heimatgefühl hat als der Westdeutsche. Vielleicht mit dem der Süddeutschen vergleichbar. Dieses Heimatgefühl, das ist ja auch das, was Robert Schneider versucht zu bedienen."
Am Nachmittag ist dann auch der Chefredakteur wieder im Büro.
"Wenn ich zu meinen Eltern fahre, im Süden von Leipzig und diesen Birnbaum sehe, Kletterbaum hieß der, 'Birni' wurde der genannt von uns Kindern, freue ich mich, dass er noch steht, gucke mir die Äste an, fahr vorbei, lauf jetzt mit meinem Sohn hin, das ist für mich so das Heimatsymbol schlechthin. Für andere ist es was anderes."
Und im Osten existiert eben ein Heimatbegriff, der sich vom Westen unterscheidet. Robert Schneider nennt ihn ‚Ossi-Code’. Er sagt, in den vier Jahren bei der SUPERillu habe er mehr über sich erfahren und über das Land, aus dem er kommt, als in den vielen Jahren zuvor, die er im Westen Karriere gemacht hat.
Schneider will das Blatt als Illustrierte für die ganze Familie etablieren. Als Print-Version und online im Netz. Bald wird er aber auch die Frage beantworten müssen: Wie zeitgemäß ist eine Illustrierte, die sich exklusiv den Ostdeutschen verpflichtet fühlt? Wo doch längst eine Generation herangewachsen ist, die sich nicht mehr so einfach nach Ost und West unterscheiden lässt. Seine Generation. Er war dreizehn, als die Mauer fiel.
Der Chefredakteur schaut aus dem Fenster, Richtung Norden, runter auf den Potsdamer Platz, wo eine Doppelreihe Pflastersteine im Asphalt den Verlauf der Mauer markiert. Dahinter war Osten, davor Westen. Sein Büro liegt südlich davon. Es ist halt kompliziert.
"Es gibt so viele Medienangebote heute, ich bleibe komplett bei unserer DNA und bei unserer Zielgruppe, weil ich glaube: alles andere gibt’s eh wo anders. Das ist eine große Stärke der SUPERillu, weil: sie ist quasi schon immer, obwohl sie ein Massenblatt ist, ein Special-interest-Titel. Nämlich 'Ost!' Na, ist doch so. Oder?"
Schneider will das Blatt als Illustrierte für die ganze Familie etablieren. Als Print-Version und online im Netz. Bald wird er aber auch die Frage beantworten müssen: Wie zeitgemäß ist eine Illustrierte, die sich exklusiv den Ostdeutschen verpflichtet fühlt? Wo doch längst eine Generation herangewachsen ist, die sich nicht mehr so einfach nach Ost und West unterscheiden lässt. Seine Generation. Er war dreizehn, als die Mauer fiel.
Der Chefredakteur schaut aus dem Fenster, Richtung Norden, runter auf den Potsdamer Platz, wo eine Doppelreihe Pflastersteine im Asphalt den Verlauf der Mauer markiert. Dahinter war Osten, davor Westen. Sein Büro liegt südlich davon. Es ist halt kompliziert.
"Es gibt so viele Medienangebote heute, ich bleibe komplett bei unserer DNA und bei unserer Zielgruppe, weil ich glaube: alles andere gibt’s eh wo anders. Das ist eine große Stärke der SUPERillu, weil: sie ist quasi schon immer, obwohl sie ein Massenblatt ist, ein Special-interest-Titel. Nämlich 'Ost!' Na, ist doch so. Oder?"
Wolf-Sören Treusch: "Am Anfang ging es um Sex. 'Große Freiheit auch im Bett''hieß der Aufmacher der ersten SUPERillu 1990. 25 Jahre später spielt der Sex im Heft keine Rolle mehr, aber die Zeitschrift, die gibt es immer noch. Was ist das Erfolgsgeheimnis der SUPERillu? Das frage ich mich schon seit langem. Einer Zeitschrift, für die der Osten mehr ist als nur eine Himmelsrichtung."