25 Jahre Teddy Award
Der queere Filmpreis für schwule, lesbische und transgender Filme gehört mittlerweile zur Berlinale wie Dieter Kosslicks kauziges Englisch, frieren auf dem roten Teppich und Blitzlichtgewitter für die Stars aus Hollywood.
Und wenn heute Abend die Arte-Moderatorin wie in den letzten Jahren im vermutlich schulterfreien Abendkleid durch die Gala führt, sitzt ein Mann wie jedes Jahr in der ersten Reihe.
"Wir begrüßen den Daddy der Teddies... "
Wieland Speck, der Mann mit der cineastischen Trüffelnase, Chef der Panorama-Sektion der Berlinale erinnert sich an seinen denkwürdigsten Teddy-Augenblick:
"Einer der mir leichte Gänsehaut gib, als Dustin Lance Black, der Oskar-Gewinner für das Drehbuch von Milk, von der Bühne an den regierenden Bürgermeister von Berlin adressierte, ein Traum wäre wahr geworden für Harvey Milk, der dafür umgebracht wurde, dass er Bürgermeister werden wollte, wenn er sehen könnte, dass heute der Berliner Bürgermeister mit Lederhose unten mit Boyfriend im Publikum sitzt und sich den Film anschaut."
"My name is harvey milk! We need somebody of our own in office. We could have a revolution right now."
Als damals vor einem Vierteljahrhundert Manfred Salzgeber und Wieland Speck die ersten Teddies vergaben, lösten sie eine kleine Revolution im globalen Filmfestival-Zirkus aus: Zum ersten Mal leistete sich ein A-Festival einen schwulen Filmpreis. Die Preisträger von damals: "Milk-Regisseur Gus van Sant und Pedro Almodovar sind längst im Mainstream angekommen, genauso wie der "Teddy”: Wer hätte sich bei der ersten Preisgala im Kreuzberger Schwulenzentrum träumen lassen dass die Teddy-Gala einmal im öffentlich-rechtlichen Fernsehprogramm laufen würde?
Die Geschichte des Teddies spiegelt auch ein Vierteljahrhundert Gesellschaftsgeschichte: Rosa von Praunheims Dokumentarfilm: "Schweigen ist Tod” über die ersten schwulen Aids-Hilfen in New York Selbsthilfeorganisationen gehörte 1990 zu den Preisträgern. Spielfilme wie "Watermellon-Woman" von Cheryl Dunye über eine homosexuelle schwarze Schauspielerin führten bald zur Umbenennung des Teddy in schwul-lesbischen Filmpreis. Mit dem neuen Jahrtausend meldete sich dann eine weitere Minderheit lautstark auf der Leinwand zur Wort.
John Cameron Mitchels "Hedwig and the angry inch" war eine kämpferische Transsexuelle, deren gesungene Rock and Roll Biografie 2001 nicht nur die Teddy-Jury begeisterte. Aus dem Teddy wurde der schwul-lesbische transgender Preis oder kurz: Queere Filmpreis. Und so wie die Preisverleihung mittlerweile im rechtlich-öffentlichen Unterhaltungsprogramm gelandet ist, finden sich schwule, lesbische und transgender Themen auch im -Mainstream Kino: Im letzten Jahr wurde der Hollywood-Familienfilm the "Kids are alright” zum besten queeren Film gekürt.
Ein Film über eine unkonventionelle Familie mit zwei lesbischen Müttern. Braucht es bei soviel Leinwand-Normalität überhaupt noch einen queeren Filmpreis?
"Der Teddy mit 25 Jahren Pionierarbeit leistet immer noch Pionierarbeit in den meisten Stellen dieser Welt.", sagt Wieland Speck.
"In den meisten Orten dieser Welt können queere Leute kaum leben, werden ins Gefängnis gesteckt und so weiter. Das ist eine politische Graswurzel Arbeit, die geleistet wird."
Das kann eine lesbische Liebesbeziehung aus Simbabwe sein, ein Dokumentarfilm über erzwungene Geschlechtsoperationen im Iran, eine oder auch ein Jugendfilm über ein Coming-Out auf einem Bauernhof in Brandenburg. wie in dem Film "Stadt Land Fluß, der in diesem Jahr im Generation 14 + Programm der Berlinale läuft.
"Homosexualität in Brandenburg, in Ostdeutschland muss nicht immer so gut ausgehen. ist ein Thema im Bewusstsein, wird ganz anders verhandelt als hier in der Stadt. Es gibt dort keine wirkliche offene Homosexualität auf dem flachen Land."
Für den jungen Regisseur Benjamin Cantu auf jeden Fall wäre ein Teddy für seinen Erstlingsfilm mehr als nur eine schöne Trophäe.
"Ich freu mich, wenn ich einen Preis bekomme von der Teddy-Jury.. weil er beweist, dass er sein Ziel erreicht und die Menschen erreicht."
Das haben auch potenzielle Verleiher gemerkt: die Erkenntnis, dass man mit queeren Filmen auch gutes Geld verdienen kann. Auch das ist ein Verdienst von 25 Jahren Teddy.
"Wir begrüßen den Daddy der Teddies... "
Wieland Speck, der Mann mit der cineastischen Trüffelnase, Chef der Panorama-Sektion der Berlinale erinnert sich an seinen denkwürdigsten Teddy-Augenblick:
"Einer der mir leichte Gänsehaut gib, als Dustin Lance Black, der Oskar-Gewinner für das Drehbuch von Milk, von der Bühne an den regierenden Bürgermeister von Berlin adressierte, ein Traum wäre wahr geworden für Harvey Milk, der dafür umgebracht wurde, dass er Bürgermeister werden wollte, wenn er sehen könnte, dass heute der Berliner Bürgermeister mit Lederhose unten mit Boyfriend im Publikum sitzt und sich den Film anschaut."
"My name is harvey milk! We need somebody of our own in office. We could have a revolution right now."
Als damals vor einem Vierteljahrhundert Manfred Salzgeber und Wieland Speck die ersten Teddies vergaben, lösten sie eine kleine Revolution im globalen Filmfestival-Zirkus aus: Zum ersten Mal leistete sich ein A-Festival einen schwulen Filmpreis. Die Preisträger von damals: "Milk-Regisseur Gus van Sant und Pedro Almodovar sind längst im Mainstream angekommen, genauso wie der "Teddy”: Wer hätte sich bei der ersten Preisgala im Kreuzberger Schwulenzentrum träumen lassen dass die Teddy-Gala einmal im öffentlich-rechtlichen Fernsehprogramm laufen würde?
Die Geschichte des Teddies spiegelt auch ein Vierteljahrhundert Gesellschaftsgeschichte: Rosa von Praunheims Dokumentarfilm: "Schweigen ist Tod” über die ersten schwulen Aids-Hilfen in New York Selbsthilfeorganisationen gehörte 1990 zu den Preisträgern. Spielfilme wie "Watermellon-Woman" von Cheryl Dunye über eine homosexuelle schwarze Schauspielerin führten bald zur Umbenennung des Teddy in schwul-lesbischen Filmpreis. Mit dem neuen Jahrtausend meldete sich dann eine weitere Minderheit lautstark auf der Leinwand zur Wort.
John Cameron Mitchels "Hedwig and the angry inch" war eine kämpferische Transsexuelle, deren gesungene Rock and Roll Biografie 2001 nicht nur die Teddy-Jury begeisterte. Aus dem Teddy wurde der schwul-lesbische transgender Preis oder kurz: Queere Filmpreis. Und so wie die Preisverleihung mittlerweile im rechtlich-öffentlichen Unterhaltungsprogramm gelandet ist, finden sich schwule, lesbische und transgender Themen auch im -Mainstream Kino: Im letzten Jahr wurde der Hollywood-Familienfilm the "Kids are alright” zum besten queeren Film gekürt.
Ein Film über eine unkonventionelle Familie mit zwei lesbischen Müttern. Braucht es bei soviel Leinwand-Normalität überhaupt noch einen queeren Filmpreis?
"Der Teddy mit 25 Jahren Pionierarbeit leistet immer noch Pionierarbeit in den meisten Stellen dieser Welt.", sagt Wieland Speck.
"In den meisten Orten dieser Welt können queere Leute kaum leben, werden ins Gefängnis gesteckt und so weiter. Das ist eine politische Graswurzel Arbeit, die geleistet wird."
Das kann eine lesbische Liebesbeziehung aus Simbabwe sein, ein Dokumentarfilm über erzwungene Geschlechtsoperationen im Iran, eine oder auch ein Jugendfilm über ein Coming-Out auf einem Bauernhof in Brandenburg. wie in dem Film "Stadt Land Fluß, der in diesem Jahr im Generation 14 + Programm der Berlinale läuft.
"Homosexualität in Brandenburg, in Ostdeutschland muss nicht immer so gut ausgehen. ist ein Thema im Bewusstsein, wird ganz anders verhandelt als hier in der Stadt. Es gibt dort keine wirkliche offene Homosexualität auf dem flachen Land."
Für den jungen Regisseur Benjamin Cantu auf jeden Fall wäre ein Teddy für seinen Erstlingsfilm mehr als nur eine schöne Trophäe.
"Ich freu mich, wenn ich einen Preis bekomme von der Teddy-Jury.. weil er beweist, dass er sein Ziel erreicht und die Menschen erreicht."
Das haben auch potenzielle Verleiher gemerkt: die Erkenntnis, dass man mit queeren Filmen auch gutes Geld verdienen kann. Auch das ist ein Verdienst von 25 Jahren Teddy.