Vom Undergroundclub ins Museum
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Der Technoclub Tresor feiert seinen 30. Geburtstag. Er habe Berlin geprägt, sagt der Gründer Dimitri Hegemann. Inzwischen kann man ihn im Museum bestaunen. Und eine Stiftung sichert die Zukunft.
Der Berliner Technoclub Tresor hat schon mehrere Umzüge hinter sich. Seinen 30. Geburtstag feiert der legendäre Tanztempel in einem stillgelegten Heizkraftwerk in Mitte.
Die Party wird allerdings nachgereicht, denn zurzeit ist der Tresor wegen der Coronapandemie geschlossen. "Wir wollen das noch ein bisschen beobachten, wir sind diesmal nicht die Pioniere der ersten Stunde", sagt Tresor-Gründer Dimitri Hegemann.
Heilsamer Clubaufenthalt
Nichts habe ihn so intensiv berührt wie Technomusik, sagt Hegemann: "Meine Meinung geht sogar so weit, dass ich sage, dass der Aufenthalt im Klub über einige Stunden sehr heilsam ist."
Die ersten Clubnächte in den frühen 1990er-Jahren hätten ihn von vielen Zwängen befreit: "Ich kam aus Westfalen, viele Erwartungen der Eltern und so weiter, endlich konnte ich mich gehen lassen. Dann konnte ich neu denken und neue Wege einschlagen."
Berlin habe Techno und der Clubszene viel zu verdanken, betont der Kulturmanager: "Das hat Berlin zu einem Sehnsuchtsort geformt." Die Tanzorte seien Inkubatoren dafür gewesen, dass Galerien und Hostels eröffnet wurden.
Angekommen im Museum
Inzwischen hat es der Tresor ins Museum geschafft. Die Eingangstür des ehemaligen Tresorraums des Wertheim-Kaufhauses, der 1991 zum Tanzklub umfunktioniert wurde, steht im Berliner Humboldt Forum.
Um Techno macht sich Hegemann keine Sorgen - "so lange es noch Clubs gibt, wo diese Musik zelebriert wird." Auch er selbst möchte noch ein wenig mitmischen, obwohl er das Rentenalter schon erreicht hat: "Aber ich bin vorbereitet. Ich habe ein junges Team an der Seite. Ich werde das Haus so langsam verlassen, bin aber immer noch spirituell dabei."
Um das sicherzustellen, hat Hegemann eine Stiftung gegründet: "So sollte der Brand Tresor die nächsten 10.000 Jahre eigentlich gesichert sein."
(beb)