Eine große Gedenkfeier - aber nur im Internet
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In China ist das Massaker auf dem Tiananmen-Platz vor 31 Jahren ein Tabu. Auch in Hongkong fallen Gedenkveranstaltungen weitgehend aus. Nur nicht im Internet: "Da werden sich alle andersdenkenden Gruppen einbringen", sagt der Journalist Shi Ming.
Bisher konnte wenigstens in Hongkong noch des Massakers auf dem Pekinger Tiananmen-Platz gedacht werden, bei dem die chinesische Führung am 4. Juni 1989 protestierende Studenten niederknüppeln und auf sie schießen ließ. In diesem Jahr sind auch in Hongkong Gedenkveranstaltungen teilweise verboten.
Immerhin im Internet sei eine Menge los, sagt der Journalist Shi Ming, der seit 30 Jahren in Deutschland lebt. "Es gibt am heutigen Tag eine weltweite Gedenkfeier online. Da werden sich alle Dissidenten, alle andersdenkenden Gruppen, gerade in Hongkong, wahnsinnig viele Menschen einbringen."
Chinas Propaganda nutzt Trumps Drohung aus
Auch das US-Außenministerium habe sich dem angeschlossen, sagt der Journalist. Was angesichts der Drohung von US-Präsident, notfalls das Militär gegen die einzusetzen, die derzeit in vielen US-Städten gegen Polizeigewalt und Diskriminierung protestieren, in der chinesischen Szene in den USA für eine gewisse Verwirrung sorge.
Auch die chinesische Propaganda nutze Trumps Vorstoß voll aus und sage: "Wenn da geschossen wird, warum schweigt ihr denn eigentlich? Nur wenn bei uns geschossen wird, sind wir dann wieder Diktator."
Es sei natürlich kein Unterschied zu machen, wenn ein Herrscher, "unter welchen Ausreden auch immer, die Waffen gegen das eigene Volk richten lässt", betont Shi Ming. Man müsse auch Donald Trump kritisieren dürfen. "Das tun auch sehr viele Amerikaner. Die Stimmung in Amerika dreht sich ja."
(uko)