Ungebrochene Unabhängigkeit
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So etwas hatte es noch nicht gegeben: Rund 20 Kölner Studierende, spezialisiert auf zeitgenössische Musik, gründeten 1980 das Ensemble Modern. Sein wichtigster Charakterzug sei bis heute lebendig, sagt der Geschäftsführer Christian Fausch.
Am 30. Oktober 1980 fand im Kammermusiksaal des Deutschlandfunk in Köln ein wichtiges Konzert statt. Eine Gruppe Studenten der Jungen Deutschen Philharmonie kam damals zusammen zum Gründungskonzert des Ensembles Modern und legten damit den Grundstein für eine einzigartige Erfolgsgeschichte.
40 Kompositionen für einen Festakt ohne Publikum
In diesem Jahr sollte der 40. Geburtstag des Ensembles eigentlich groß gefeiert werden. Wegen der Coronasituation kann der Festakt in der Alten Oper in Frankfurt am Main aber nur ohne Zuschauer als Stream übertragen werden. Dabei werden 40 kompositorische Miniaturen uraufgeführt – gewissermaßen die Geschenke von insgesamt 40 Komponistinnen und Komponisten.
Ein Ensemble dieser Art habe es vorher nicht gegeben, sagt Geschäftsführer Christian Fausch: 15 bis 20 hochspezialisierte Musikerinnen und Musiker der zeitgenössischen Musik, die sich in einem Ensemble zusammenfinden.
Geschichtsträchtig und doch prekär
Das Ensemble Modern wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, die Stadt Frankfurt, mittelbar auch durch das Land Hessen, und durch weitere Stiftungen. Das "ganz große Problem des Ensembles Modern" sei jedoch, so Fausch: Es werde zwar als geschichtsträchtig wahrgenommen, doch die Finanzsituation sei nach wie vor prekär. In sehr guten Jahren betrage die Finanzierung durch öffentliche Gelder 30 Prozent. Bei anderen ähnlichen Institutionen seien es zwischen 70 und weit über 90 Prozent.
Die Musikerinnen und Musiker trügen das volle Risiko ihrer Institution. Das sei einerseits eine große Belastung. Andererseits liege darin die Chance, eine sehr große Unabhängigkeit zu wahren. "Die Unabhängigkeit hat sich das Ensemble Modern in den 40 Jahren durchaus bewahrt", betont Fausch.
(abr)
