Wir sprechen unter anderem mit Oliver Baumgarten, der seit vielen Jahren das Programm des Festivals Max-Ophüls-Preis leitet. Mit ihm erörtern wir die lange Geschichte des Festivals. Wofür stand und steht der Max Ophüls Preis? Welche Skandale haben ihn geprägt und welche Regiekarrieren nahmen hier ihren Anfang? Natürlich blicken wir mit Oliver Baumgarten auch auf den aktuellen Jahrgang und die Themen, die die Filmemacher interessieren.
Hören Sie hier das Gespräch mit Oliver Baumgarten:
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Der Weg in die Zukunft des Kinos und des Festivals
Als Svenja Böttger vor drei Jahren die Leitung des Festivals in Saarbrücken übernahm, galt sie als jüngste Festivalleiterin Deutschlands. Unter ihrer Leitung stellt das Festival die Weichen für die Zukunft. Im Interview erzählt sie uns, welche Herausforderungen den Filmnachwuchs derzeit beschäftigen und wie man ein modernes Festival in Zeiten organisiert, in denen die Filmbranche immer unübersichtlicher wird. Außerdem reden wir über die Rolle von Streaming, Serien und Virtual Reality für die Zukunft des Kinos.
Hören Sie hier das Gespräch mit Svenja Böttger:
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Neue Gesichter des deutschen Films
16 Spielfilme konkurrieren auch dieses Jahr wieder um den 40. renommierten Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken. Vier Regisseur*innen erzählen uns über ihre ersten Projekte, das Arbeiten an exotischen Orten und den Mut, abseitige Geschichten umzusetzen.
Den Anfang macht der Schweizer Regiedebütant Hannes Baumgartner. Mit "Der Läufer" hat er einen realen Mordfall verfilmt, der die Schweiz lange Zeit in Atem hielt. Der Waffenläufer Jonas Widmer (reales Vorbild: Mischa Ebner) gilt als Olympiahoffnung der Schweiz. Als sich langsam die ersten Niederlagen einschleichen und sein Leben aus den Fugen gerät, begeht Widmer immer gewalttätigere Überfälle auf junge Frauen. Im Interview erzählt Baumgartner, was ihn an dem Fall Ebner interessiert hat und wie schwer es ist, in die Seele eines Mörders zu blicken.
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Die Schriftstellerin und Regisseurin Susanne Heinrich hat den Kultfilm des Festivals gedreht. "Das melancholische Mädchen" ist ein intelligenter und sehr unterhaltsamer Blick auf unsere Gegenwart. Mit einem unbestechlichen Blick für aktuelle Debatten und Diskurse von #Metoo über Gender-Theorie bis hin zur modernen Einsamkeit des Großstädters in einer neo-liberalen Welt hält uns Heinrich in wohlkomponierten Episoden den Spiegel vor und fragt nochmal ganz ernsthaft: Gibt es ein richtiges Leben im falschen?
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Erec Brehmer wiederum tritt in ganz große Fußstapfen mit seinem Spielfilm "La Palma", indem er den Geist der Before-Trilogie von Richard Linklater wieder auferstehen lässt. Er erzählt von einem Paar, das in der Beziehungskrise steckt und durch ein absurdes Rollenspiel versucht, sich wieder anzunähern. Der Regisseur erzählt uns, warum das Licht auf den Kanaren immer gut und gerade La Palma ein perfekter Ort ist, um die kaputte Beziehung wieder zu kitten.
Ein besonderes Highlight der 40. Festival-Ausgabe ist der Dokumentarfilm "Helmut Berger, meine Mutter und ich" von Valesca Peters. Eine Geschichte, die so unglaublich klingt, dass man sich kneifen muss, um es zu glauben. Die Mutter der Regisseurin beschließt eines Tages ihr Jugendidol Helmut Berger anzurufen, dem es sehr schlecht geht. Der hebt sogar den Hörer ab und plötzlich steht der Star des europäischen Kinos, der einst "schönste Mann der Welt", auf einem Bauernhof in Niedersachsen und bringt die ganze Familie um den Verstand. Ein genialer Film über das Verglühen von Stars, eine Reflexion über Ruhm und Erfolg und ein sehr vergnüglicher und zärtlicher Blick auf eine Legende des europäischen Films.
Hören Sie hier das Gespräch mit Valesca Peters:
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