43. Filmfestival Max-Ophüls-Preis

Die Themen unserer Zeit unter dem Brennglas

07:11 Minuten
Ausschnitt aus Marten Persiels Film "Everything Will Change": Ein Eisbär im Wasser.
Ausschnitt aus Marten Persiels Film "Everything Will Change". © Flare Film 2021
Svenja Böttger im Gespräch mit Gabi Wuttke · 15.01.2022
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Die besten Nachwuchsfilme des Jahres beschäftigen sich mit gesellschaftlich drängenden Fragen. Den Festivalauftakt macht Marten Persiels Film über das Artensterben, das wir schon in nächster Zukunft spüren werden.
Mit einem düsteren Blick in die nähere Zukunft startet das Filmfestival Max-Ophüls-Preis am Sonntag in Saarbrücken. Zum 43. Mal stehen die Nachwuchsfilmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz im Mittelpunkt des Wettbewerbs. Wer will, kann sich die Filme diesmal im Kino oder zu Hause am Rechner anschauen.
Den Anfang macht Marten Persiels hybrider Film „Everything Will Change“, der eine Mischung aus Spiel- und Dokumentarfilm ist, wie Festivaldirektorin Svenja Böttger berichtet.

Es geht viel darum, dass bereits 2054 junge Menschen nicht mehr wissen, was eine Giraffe ist. Jemand geht ins Antiquariat, findet ein Bild, wo eine Giraffe aufgezeichnet ist, und fragt sich, was denn das wohl sein könnte.

Svenja Böttger, Festivalleiterin

Damit werde deutlich gezeigt, "dass in den nächsten 30 Jahren das Artensterben und auch der Klimawandel global uns so extrem betreffen werden, dass wir bereits in der nahen Zukunft und nicht eben in 400, 500 Jahren bereits eine Welt haben werden, die wir so gar nicht mehr kennen".

Vom Filmstau zur Filmleere

Der Filmnachwuchs beschäftigt sich also mit aktuell drängenden Gesellschaftsthemen. Auf den Punkt gebracht, könnte man sagen: Das Festival dreht sich in diesem Jahr um die Fragen: Wo stehe ich? Wer bin ich? Wo will ich sein?

Das Filmfestival Max-Ophüls-Preis findet vom 16. bis zum 26. Januar in Saarbrücken und im Netz statt.

Die Pandemie habe dabei wie ein Brennglas gewirkt, erklärt Böttger, aber nicht nur im Hinblick auf die Themen, auch im Hinblick auf die Produktion von Filmen. Besonders der Nachwuchs und die freien Produktionen sind davon betroffen, wie die Festivalleiterin erklärt:
Gab es im ersten Pandemiejahr 2020 noch einen "Filmstau, weil Kinos geschlossen waren und Festivals ihr Programm verkleinern mussten", so kommt es jetzt zu einem "Filmstau in der Finanzierung" und zu einer "Filmleere im Kino- und Festivalbereich".

Keine Förderung bisher

Das Saarbrücker Filmfestival habe noch Glück gehabt; es stehe mit seiner Finanzierung und seinen Sponsoren relativ gut da. Doch wünscht sich Svenja Böttger vom Bund auch angesichts großer Einnahmeverluste, „dass Filmfestivals noch mal eine andere Förderung erhalten", denn bisher habe man nichts aus dem Corona-Sonderfonds Neustart Kultur erhalten.
(ckr)

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