44 ganz besondere Alltagsobjekte

Zwei verschollen geglaubte Kisten mit sowjetischer Beutekunst sind zurück auf die Berliner Museumsinsel gekommen. Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, würdigt die 44 Gegenstände als wichtige Ergänzung der Sammlung, die eine große Lücke teilweise schließen.
Sigrid Brinkmann: Erhalten hat sie das Bode-Museum für Byzantische Kunst – und ich freue mich, jetzt mit Hermann Parzinger, dem Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, über diese vermutlich sehr kostbare Restitution zu sprechen. Was sind das für Objekte?

Hermann Parzinger: Nun, es sind Objekte... es handelt sich nicht um, sagen wir mal, herausragende Kunstwerke, sondern es sind Alltagsobjekte, aber ganz besondere Alltagsobjekte. Es sind Lampen, es sind Miniaturgefäße, also Stücke, die bei kultischen Handlungen eine Rolle spielten. Aber auch andere Gefäße. Also etwas, was im Grunde ja zu einer umfassenden Betrachtung einer Kultur dazu gehört. Und das war ja typisch in dieser Zeit - spätes 19., frühes 20. Jahrhundert - als man das Museum für Byzantinische Kunst und auch das für Islamische Kunst aufbaute, dass man Kultur umfassend begreifen wollte: Nicht nur auf die Hochkunst fokussiert, sondern eben auch die Alltagsgegenstände, die ja nicht nur über das Handeln in religiösen Praktiken Auskunft geben, sondern auch über Handelsbeziehungen, die weit durch den Mittelmeerraum auch reichten.

Das vollständige Gespräch mit Hermann Parzinger können Sie in unserem Audio-on-Demand-Angebot bis zum 6. Juli 2012 als MP3-Audio hören.