Wer anderswo steht, darf sich fortschrittlich nennen
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Es gibt viele gute Gründe für eine konservative Partei der Mitte in Deutschland. Dem Linken-Politiker Gregor Gysi fallen spontan fünf ein.
Zum 75. Geburtstag der Christlich-Demokratischen Union haben wir Gregor Gysi von der Partei "Die Linke" gefragt, was aus seiner Sicht gute Gründe für eine konservative Partei der Mitte sind. Hier seine Antworten:
Erstens: Wenn es keine solch konservative Partei gäbe, würden andere nicht als fortschrittlich gelten.
Zweitens: Da sie über lange Zeit stärkste Regierungspartei war und die Kanzler beziehungsweise die Kanzlerin stellte, ist sie für alles, was in Deutschland geschah, hauptverantwortlich: Positives und Negatives.
Drittens: Wichtig war ihre Rolle in der Besatzungszeit und danach, weil sie völlig verunsicherte Bevölkerungsteile vertrat, die an Hitler und die Nazis geglaubt hatten und mit der Welt nicht mehr zurechtkamen. Allerdings wollte sie keine Aufarbeitung - und die ist damals auch nicht gelungen.
Viertens: Konrad Adenauer und Ludwig Erhard waren Marken mit Zeichen.
Fünftens: Ich fühle mich jung, denn die CDU ist älter als ich. Ätsch!