Von sportlichen Denkmälern

Der Nordische Kombinierer Eric Frenzel und die Rodel-Doppelsitzer Tobias Wendl und Tobias Arlt genießen erstmals das olympische Gold-Gefühl.
Na, da lacht doch das Herz der Funktionäre. Besser gesagt das von Alfons Hörmann, seit Dezember Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, und das von Michael Vesper, DOSB-Generaldirektor. Nach dem letzten Wochenende hatte Hörmann noch gemeckert ob der mageren Ausbeute, und das wo erst zwei Wettkampftage vorbei waren. War er sich da etwa schon unsicher, ob das vollmundig erklärte Ziel von 30 Edelmetallen und die Bestätigung der Bilanz von Vancouver 2010 wirklich erreicht werden kann?
Zumindest vorerst können Vesper und Hörmann strahlen. Denn die deutsche Olympia-Mannschaft lacht nach dem fünften Wettkampftag zum ersten Mal von der Spitze des Medaillenspiegels. Mit sechs Gold- und je einer Silber- und Bronzemedaille. Für diesen besonderen Moment sorgten ein junger Familienvater und zwei Herren, die beim Sport gerne übereinanderliegen. In Trikotagen versteht sich.
Die Rodel-Doppelsitzer Tobias Wendl und Tobias Arlt haben in den letzten Jahren jede Menge Rückschläge verarbeiten müssen. Beide waren sich aber sicher, dass sie durchs Verlieren das Siegen lernen. Ihre Ausdauer wurde belohnt. Nach zwei Läufen waren Wendl und Arlt über eine halbe Sekunde schneller als die zweimaligen Olympiasieger Andreas und Wolfgang Linger aus Österreich. Damit machte der "Bayern-Express" das 30. deutsche Rodel-Gold bei Winterspielen perfekt.
Glanzlichter setzen auch immer wieder die Nordischen Kombinierer. Eric Frenzel ist der fünfte deutsche Olympiasieger. Ein junger Mann, der rundum geerdet ist. Ohne Starallüren und ohne Flausen im Kopf. Freundin Laura und Sohn Philipp geben ihm den Rückhalt für sportliche Höchstleistungen. Mit 25 Jahren hat er bereits jeden großen Titel mindestens einmal gewonnen. Für Sotchi war er neben Rennrodler Felix Loch der sicherste deutsche Gold-Tipp. Loch legte vor, Frenzel zog nach.