50 Jahre Katholisches Hilfswerk MISEREOR
Spätestens am 5. Fastensonntag merkt der katholische Christ, falls er denn zur Kirche geht: Die alljährliche Misereor-Kollekte steht an. In diesem Jahr wird zum 50. Mal um eine großzügige Spende gebeten für die Ärmsten der Armen.
"Misereor ist ein Wort Jesu ... Ich hab’ Mitleid mit denen, ich möchte ihnen helfen, ich erbarme mich ihrer, ich wende mich ihnen zu – all das sind Übersetzungen des Wortes Misereor."
Erzbischof Werner Thissen, Vorsitzender der Unterkommission MISEREOR bei der Deutschen Bischofskonferenz. Mittlerweile ist der kurze lateinische Name ein Markenzeichen. MISEREOR steht für ein großes, bedeutendes, weltweit agierendes Unternehmen.
"MISEREOR ist das katholische Hilfswerk, was seit 50 Jahren eine ausgezeichnete entwicklungspolitische Arbeit leistet und zur Bildungsarbeit in Deutschland einen erheblichen Beitrag leistet, indem es sagt: Entwicklungspolitik ist nicht nur eine soziale Fürsorge, sondern es ist ein politisches Instrument, was über Regierungen, Nichtregierungsorganisationen und Kirchen gestärkt werden muss."
Karin Kortmann. Die Düsseldorfer Bundestagsabgeordnete ist Mitglied im Beirat von MISEREOR. Als Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung weiß sie um die Vorteile einer Kooperation mit kirchlichen Hilfswerken wie etwa BROT FÜR DIE WELT auf evangelischer und MISEREOR auf katholischer Seite.
"Nehmen wir beispielsweise Simbabwe – haben wir keine Regierungskonsultation, keine Regierungsverhandlung, keinen Austausch mit diesem Despoten Mugabe. Und da wissen wir, wie wichtig es ist, dass wir auf Nichtregierungsorganisationen, Stiftungen, Gewerkschaften, aber eben auch auf Kirchen bauen müssen und das auch gerne tun, um mit ihnen partnerschaftlich in den Ländern zusammen zu arbeiten, wo wir es selber nicht können oder wo sie komparative Vorteile gegenüber dem staatlichen Instrumentenkatalog haben."
MISEREOR kann daher nicht nur auf private Spenden, die alljährliche MISEREOR-Kollekte und Kirchensteuermittel zurückgreifen. All das macht in der Summe schon immerhin fast siebzig Millionen Euro aus. Darüber hinaus erhält MISEREOR weitere Gelder, wie Volker Kasch erklärt, entwicklungspolitischer Beauftragter von MISEREOR:
"Wir haben ungefähr 50 Prozent Mittel aus dem Bundeshaushalt, und 50 Prozent setzen sich zusammen aus Spendenmitteln und Mitteln die wir von den Diözesen bekommen – das sind dann Kirchensteuermittel – und einige wenige Mittel von der Europäischen Gemeinschaft."
Werbe- und Verwaltungskosten machen bei MISEREOR nur sieben Prozent aus. So kommen von jedem Euro für MISEREOR 93 Cent direkt den Projekten in aller Welt zugute. Mit seinem Spendensiegel bestätigt das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen die sachgerechte und effiziente Verwendung der Gelder durch MISEREOR.
"Das ist uns ganz wichtig auch im Hinblick auf unsere Spender, aber auch im Hinblick auf die Empfänger, dass wir nicht hier ein Riesenunternehmen machen, von dem wir selbst leben, sondern es soll den Menschen im Süden zugute kommen und das geschieht so und wird auch in den Rechenschaftsberichten immer wieder sehr deutlich herausgestellt."
Vor vier Wochen wurde die diesjährige MISEREOR-Fastenaktion eröffnet – erstmals in einem Partnerland, in Südafrika. Diesem Land ist MISEREOR besonders verbunden, setzte das Hilfswerk doch vor 25 Jahren ein ebenso deutliches wie umstrittenes Zeichen: MISEREOR bezog klar Stellung gegen das Apartheidregime, engagierte sich für Menschenrechte und den Wandel der politischen Strukturen. Kritik in den eigenen, heimischen Reihen war damals die Folge, sowohl von Bischöfen als auch von Politikern.
Im Grunde aber setzte MISEREOR damals und führt MISEREOR heute das fort, was Kardinal Frings dem Hilfswerk in seiner Gründungsrede vor 50 Jahren mit auf den Weg gegeben hat:
"Das kirchliche Werk als kirchliches Werk wird also nicht die Dinge der weltlichen Ordnung tun, wie zum Beispiel gerechte Bodenverteilung, Schaffung von Arbeitsplätzen durch Industrialisierung. Es wird vielmehr zu den Werken der Barmherzigkeit rufen. ... Den Mächtigen der Erde aber - und dazu gehört in der Demokratie auch die öffentliche Meinung -, den Reichen und Regierenden wird es vom Evangelium her ins Gewissen reden."
"MISEREOR und die kirchlichen Werke waren mit die stärksten Unterstützer für ... die Entschuldungskampagne 1999 beim G8-Gipfel in Köln. Sie waren diejenigen, die ihre Partner in den Entwicklungsländern fit gemacht haben in dieser Frage, die ihnen vermittelt haben: Worum geht es eigentlich beim Schuldenerlass? Welche Mittel werden frei, und wie können auch staatliche Mittel stärker in die Armutsbekämpfung investiert werden?"
Den Reichen und Regierenden konkret ins Gewissen reden. Darum geht es immer wieder, beim Weltwirtschaftsgipfel 1999 in Köln mit Erfolg. Diese Art der Bildungs- und Lobbyarbeit setzt MISEREOR weiter fort – "mit Zorn und Zärtlichkeit an der Seite der Armen". So lautet denn auch das Motto der diesjährigen Fastenaktion.
"Zärtlichkeit verbindet man gerne mit Nächstenliebe, Anteilnahme, Solidarität und sicherlich auch sehr stark mit kirchlichen Strukturen. Man kann sich ja mal in den Arm nehmen. Aber das Wort Zorn dagegen zu setzen und zu sagen: Es gibt auch Punkte, da überschreitet es einfach auch unser Verständnis oder da müssen wir agieren. Da ist nicht nur das Wort Gottes gefragt, sondern politisches Handeln notwendig. Diese beiden Dinge in Einklang zu bringen in einem Motto, fand ich hervorragend."
""MISEREOR hat mit Entschiedenheit die Option für die Armen zu seiner eigenen gemacht. Das nämlich ist die Berufung des Werkes: Den Notleidenden und all jenen, deren Stimme nicht gehört wird, die Frohe Botschaft zu bringen, für Gerechtigkeit einzustehen und die Teilhabe und Mitwirkung aller in der Gesellschaft zu fördern."
Erzbischof Buti aus Südafrika würdigt in seiner Predigt anlässlich der Eröffnung der diesjährigen MISEREOR-Fastenaktion in Johannesburg die erfolgreiche Arbeit des katholischen Hilfswerks und erinnert an die weiterhin dringliche Erfordernis der Armutsbekämpfung in aller Welt. Etwa 850 Millionen Menschen kämpfen tagtäglich gegen Hunger und Krankheit an.
MISEREOR informiert darüber, kämpft für soziale Gerechtigkeit, für veränderte Strukturen auf dem Weltmarkt und in der Politik, leistet Hilfe zur Selbsthilfe.
In Anwesenheit von zwei Ministern aus Deutschland sowie der Vizepräsidentin Südafrikas findet der Erzbischof noch drastischere Worte:
"Manche afrikanischen Politiker kennen kein Schamgefühl. Sie sind zerfressen von ihrer Gier nach politischem Einfluss. Sie haben ein Herz aus Stein. Sie leben auf Kosten ihrer eigenen Bevölkerung wie ein Hund, der seine Welpen frisst. Sie haben die Hoffnung ihrer Völker betrogen. ... Indem MISEREOR sich der Sache der Armen verschreibt, ist es Vorbild für viele Entwicklungsländer."
MISEREOR unterstützt weltweit eigenständige Entwicklungsmaßnahmen, die in der Verantwortung lokaler, nicht nur kirchlicher Partnerorganisationen liegen.
So hat MISEREOR mittlerweile 950.000 Projekte in über 130 Ländern gefördert. Die Partner sind Gemeinden, Organisationen oder Selbsthilfegruppen, Diözesen und Bischofskonferenzen. Diese bringen ihr Engagement in die Planung ein sowie ihre Kenntnis der jeweiligen Situation vor Ort. So ist sichergestellt, dass die Projekte an die Bedürfnisse und Lebensweisen der Menschen angepasst sind,
Von entscheidender Bedeutung ist dabei die Armuts- und Armenorientierung. Anders gewendet: Die Maßnahmen orientieren sich an den Menschen, die die Unterstützung MISEREORs am Nötigsten brauchen – ohne Ansehen von Geschlecht, Rasse und Religion.
"Wir fragen die Projektpartner nicht, wie religiös sie sind, wir fragen auch nicht, wie sie religiös sind, sondern das einzige Kriterium für die Bewilligung von Projekten ist die Wirksamkeit der Armutsbekämpfung."
"Das beste Beispiel ist immer der Gesundheitssektor. Wir fördern viele Krankenhäuser, viele Gesundheitseinrichtungen und medizinische Programme, insbesondere auch in den letzten Jahren im Bereich HIV, Aids und da ist es ganz klar, dass es hier überhaupt keine Rolle spielt, welcher Konfession die Menschen zugehören, unabhängig davon werden alle Menschen behandelt."
Motivation und Motor der vielfältigen Aktivitäten von MISEREOR ist letztlich die christliche Nächstenliebe. Wie die konkret und praktisch werden kann, wird schon im Matthäusevangelium beschrieben:
"Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben, ... ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ... Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan." (Mt 25,35a.36a.40b)
"Dahinter steckt das klare Bekenntnis und die klare Botschaft: Jeder ist ein Ebenbild Gottes. ... Ebenbild Gottes meint eben an dieser Stelle aus dem Evangelium: Jeder ist uns das wert, dass wir die beste Unterstützung ihm und seiner Familie geben und dafür sorgen, dass eben alle Menschen in Reichtum, in Wohlstand, in Frieden und versöhnend miteinander auskommen können."
Erzbischof Werner Thissen, Vorsitzender der Unterkommission MISEREOR bei der Deutschen Bischofskonferenz. Mittlerweile ist der kurze lateinische Name ein Markenzeichen. MISEREOR steht für ein großes, bedeutendes, weltweit agierendes Unternehmen.
"MISEREOR ist das katholische Hilfswerk, was seit 50 Jahren eine ausgezeichnete entwicklungspolitische Arbeit leistet und zur Bildungsarbeit in Deutschland einen erheblichen Beitrag leistet, indem es sagt: Entwicklungspolitik ist nicht nur eine soziale Fürsorge, sondern es ist ein politisches Instrument, was über Regierungen, Nichtregierungsorganisationen und Kirchen gestärkt werden muss."
Karin Kortmann. Die Düsseldorfer Bundestagsabgeordnete ist Mitglied im Beirat von MISEREOR. Als Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung weiß sie um die Vorteile einer Kooperation mit kirchlichen Hilfswerken wie etwa BROT FÜR DIE WELT auf evangelischer und MISEREOR auf katholischer Seite.
"Nehmen wir beispielsweise Simbabwe – haben wir keine Regierungskonsultation, keine Regierungsverhandlung, keinen Austausch mit diesem Despoten Mugabe. Und da wissen wir, wie wichtig es ist, dass wir auf Nichtregierungsorganisationen, Stiftungen, Gewerkschaften, aber eben auch auf Kirchen bauen müssen und das auch gerne tun, um mit ihnen partnerschaftlich in den Ländern zusammen zu arbeiten, wo wir es selber nicht können oder wo sie komparative Vorteile gegenüber dem staatlichen Instrumentenkatalog haben."
MISEREOR kann daher nicht nur auf private Spenden, die alljährliche MISEREOR-Kollekte und Kirchensteuermittel zurückgreifen. All das macht in der Summe schon immerhin fast siebzig Millionen Euro aus. Darüber hinaus erhält MISEREOR weitere Gelder, wie Volker Kasch erklärt, entwicklungspolitischer Beauftragter von MISEREOR:
"Wir haben ungefähr 50 Prozent Mittel aus dem Bundeshaushalt, und 50 Prozent setzen sich zusammen aus Spendenmitteln und Mitteln die wir von den Diözesen bekommen – das sind dann Kirchensteuermittel – und einige wenige Mittel von der Europäischen Gemeinschaft."
Werbe- und Verwaltungskosten machen bei MISEREOR nur sieben Prozent aus. So kommen von jedem Euro für MISEREOR 93 Cent direkt den Projekten in aller Welt zugute. Mit seinem Spendensiegel bestätigt das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen die sachgerechte und effiziente Verwendung der Gelder durch MISEREOR.
"Das ist uns ganz wichtig auch im Hinblick auf unsere Spender, aber auch im Hinblick auf die Empfänger, dass wir nicht hier ein Riesenunternehmen machen, von dem wir selbst leben, sondern es soll den Menschen im Süden zugute kommen und das geschieht so und wird auch in den Rechenschaftsberichten immer wieder sehr deutlich herausgestellt."
Vor vier Wochen wurde die diesjährige MISEREOR-Fastenaktion eröffnet – erstmals in einem Partnerland, in Südafrika. Diesem Land ist MISEREOR besonders verbunden, setzte das Hilfswerk doch vor 25 Jahren ein ebenso deutliches wie umstrittenes Zeichen: MISEREOR bezog klar Stellung gegen das Apartheidregime, engagierte sich für Menschenrechte und den Wandel der politischen Strukturen. Kritik in den eigenen, heimischen Reihen war damals die Folge, sowohl von Bischöfen als auch von Politikern.
Im Grunde aber setzte MISEREOR damals und führt MISEREOR heute das fort, was Kardinal Frings dem Hilfswerk in seiner Gründungsrede vor 50 Jahren mit auf den Weg gegeben hat:
"Das kirchliche Werk als kirchliches Werk wird also nicht die Dinge der weltlichen Ordnung tun, wie zum Beispiel gerechte Bodenverteilung, Schaffung von Arbeitsplätzen durch Industrialisierung. Es wird vielmehr zu den Werken der Barmherzigkeit rufen. ... Den Mächtigen der Erde aber - und dazu gehört in der Demokratie auch die öffentliche Meinung -, den Reichen und Regierenden wird es vom Evangelium her ins Gewissen reden."
"MISEREOR und die kirchlichen Werke waren mit die stärksten Unterstützer für ... die Entschuldungskampagne 1999 beim G8-Gipfel in Köln. Sie waren diejenigen, die ihre Partner in den Entwicklungsländern fit gemacht haben in dieser Frage, die ihnen vermittelt haben: Worum geht es eigentlich beim Schuldenerlass? Welche Mittel werden frei, und wie können auch staatliche Mittel stärker in die Armutsbekämpfung investiert werden?"
Den Reichen und Regierenden konkret ins Gewissen reden. Darum geht es immer wieder, beim Weltwirtschaftsgipfel 1999 in Köln mit Erfolg. Diese Art der Bildungs- und Lobbyarbeit setzt MISEREOR weiter fort – "mit Zorn und Zärtlichkeit an der Seite der Armen". So lautet denn auch das Motto der diesjährigen Fastenaktion.
"Zärtlichkeit verbindet man gerne mit Nächstenliebe, Anteilnahme, Solidarität und sicherlich auch sehr stark mit kirchlichen Strukturen. Man kann sich ja mal in den Arm nehmen. Aber das Wort Zorn dagegen zu setzen und zu sagen: Es gibt auch Punkte, da überschreitet es einfach auch unser Verständnis oder da müssen wir agieren. Da ist nicht nur das Wort Gottes gefragt, sondern politisches Handeln notwendig. Diese beiden Dinge in Einklang zu bringen in einem Motto, fand ich hervorragend."
""MISEREOR hat mit Entschiedenheit die Option für die Armen zu seiner eigenen gemacht. Das nämlich ist die Berufung des Werkes: Den Notleidenden und all jenen, deren Stimme nicht gehört wird, die Frohe Botschaft zu bringen, für Gerechtigkeit einzustehen und die Teilhabe und Mitwirkung aller in der Gesellschaft zu fördern."
Erzbischof Buti aus Südafrika würdigt in seiner Predigt anlässlich der Eröffnung der diesjährigen MISEREOR-Fastenaktion in Johannesburg die erfolgreiche Arbeit des katholischen Hilfswerks und erinnert an die weiterhin dringliche Erfordernis der Armutsbekämpfung in aller Welt. Etwa 850 Millionen Menschen kämpfen tagtäglich gegen Hunger und Krankheit an.
MISEREOR informiert darüber, kämpft für soziale Gerechtigkeit, für veränderte Strukturen auf dem Weltmarkt und in der Politik, leistet Hilfe zur Selbsthilfe.
In Anwesenheit von zwei Ministern aus Deutschland sowie der Vizepräsidentin Südafrikas findet der Erzbischof noch drastischere Worte:
"Manche afrikanischen Politiker kennen kein Schamgefühl. Sie sind zerfressen von ihrer Gier nach politischem Einfluss. Sie haben ein Herz aus Stein. Sie leben auf Kosten ihrer eigenen Bevölkerung wie ein Hund, der seine Welpen frisst. Sie haben die Hoffnung ihrer Völker betrogen. ... Indem MISEREOR sich der Sache der Armen verschreibt, ist es Vorbild für viele Entwicklungsländer."
MISEREOR unterstützt weltweit eigenständige Entwicklungsmaßnahmen, die in der Verantwortung lokaler, nicht nur kirchlicher Partnerorganisationen liegen.
So hat MISEREOR mittlerweile 950.000 Projekte in über 130 Ländern gefördert. Die Partner sind Gemeinden, Organisationen oder Selbsthilfegruppen, Diözesen und Bischofskonferenzen. Diese bringen ihr Engagement in die Planung ein sowie ihre Kenntnis der jeweiligen Situation vor Ort. So ist sichergestellt, dass die Projekte an die Bedürfnisse und Lebensweisen der Menschen angepasst sind,
Von entscheidender Bedeutung ist dabei die Armuts- und Armenorientierung. Anders gewendet: Die Maßnahmen orientieren sich an den Menschen, die die Unterstützung MISEREORs am Nötigsten brauchen – ohne Ansehen von Geschlecht, Rasse und Religion.
"Wir fragen die Projektpartner nicht, wie religiös sie sind, wir fragen auch nicht, wie sie religiös sind, sondern das einzige Kriterium für die Bewilligung von Projekten ist die Wirksamkeit der Armutsbekämpfung."
"Das beste Beispiel ist immer der Gesundheitssektor. Wir fördern viele Krankenhäuser, viele Gesundheitseinrichtungen und medizinische Programme, insbesondere auch in den letzten Jahren im Bereich HIV, Aids und da ist es ganz klar, dass es hier überhaupt keine Rolle spielt, welcher Konfession die Menschen zugehören, unabhängig davon werden alle Menschen behandelt."
Motivation und Motor der vielfältigen Aktivitäten von MISEREOR ist letztlich die christliche Nächstenliebe. Wie die konkret und praktisch werden kann, wird schon im Matthäusevangelium beschrieben:
"Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben, ... ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ... Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan." (Mt 25,35a.36a.40b)
"Dahinter steckt das klare Bekenntnis und die klare Botschaft: Jeder ist ein Ebenbild Gottes. ... Ebenbild Gottes meint eben an dieser Stelle aus dem Evangelium: Jeder ist uns das wert, dass wir die beste Unterstützung ihm und seiner Familie geben und dafür sorgen, dass eben alle Menschen in Reichtum, in Wohlstand, in Frieden und versöhnend miteinander auskommen können."